So 27. Jan 2019, 13:35
Tag sechs:
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Ähnlich wie die Uni liegt der buddhistische Beomeosa-Tempel ganz am Stadtrand am Berghang.
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Die Bushaltestelle ist auch Ausgangspunkt für Bergwanderungen. Die Landschaft ist wildromantisch.
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Bei manchen Ausblicken habe ich das Gefühl, als wäre jedes einzelne Element von einem Zen-Landschaftsarchitekten aus's Genaueste geplant worden.
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Der Zugang zum Tempel führt durch verschiedene Tore.
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Die Dachkonstruktionen und ihre Verzierungen sind umwerfend schön.
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In den Torhäusern stehen Plastiken verschiedener mythologischer Figuren. (Ich habe zwar auch mal eine religionswissenschaftliche Vorlesung über den Buddhismus gehört, aber genauer kann ich es trotzdem nicht erklären ...)
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Die Ruhe dieses Ortes ist nach fünf Tagen Großstadtgetümmel eine einzige Erholung. Der Besuch durch die Einheimischen ist ziemlich lebhaft, aber weil alle schweigend ihre Rituale durchführen oder sich zur Meditation in einen geschlossenen Bereich zurück ziehen, herrscht eine ganz ruhige, konzentrierte Atmosphäre. Aber dann merkt man ...
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... dass die moderne Ästhetik auch hier Einzug hält.
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Und nicht nur das: Was die Finanzierungsmodelle für Heiligtümer an geht, scheint es eine eigene Globalisierung zu geben. Hier sieht man links den Tempel-Shop. Andenken, religiösen Schmuck, Devotionalien und religiöse Literatur kann man da erwerben. So weit ich sehe, alles durchaus geschmackvoll und nicht nur billig produziert. Ähnliche Läden betreibt in Europa jede christliche Kathedrale mit ausreichendem touristischen Zulauf.
Offenbar sind auch die Finanzierungsprobleme in der ganzen Welt gleich: Spenden, Sponsoring und Zuschüsse für einen Neubau bekommt man vergleichsweise leicht zusammen. Erhaltung und In-Stand-Setzung sind dann das wahrhaft mühsame Geschäft. Deswegen kann man in dem Häuschen rechts im Bild ...
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... gegen eine Spende einen Dachziegel signieren. So finanziert der Tempel die neue Eindeckung eines Gebäudes. Auch das ist international und interreligiös. Eine ganz ähnliche Aktion hat der Dom in Braunschweig vor kurzem durchgeführt.
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Im Hauptgebäude ...
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... steht dieser Altar.
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Nebenan hängen hunderte von Lampions. Vermutlich sind sie anlässlich des Jahreswechsels aufgehängt und mit Segenswünschen für das neue Jahr versehen worden.
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Noch ein paar Impressionen vom Gelände.
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Ein Wasserbecken für rituelle Reinigung, im Moment out of order.
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Diese Skulpturen könnten wohl Grabmäler sein, wer weiß? - Aber wenn ich's nicht schon vermutet hätte, wäre mir hier endgültig klar geworden, aus welcher geistigen und geistlichen Welt Terry Pratchett sich seine Inspirationen für die Scheibenwelt zusammen gesucht hat.
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Zurück in der Großstadt. Wir brauchen etwas zu beißen.
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Hier gibt es am Straßenrand dicke Sandwiches aus mehreren Scheiben Toast mit Schinken, Ei, Fisch, Gemüse nach Wahl. Dieser Stand ist der Geheimtipp unter den Studenten, sagt das Kind. Ich muss sagen: Die wissen, was gut ist und satt macht.
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Das ist unser letzter Abend.
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Vor dem Abendessen drehen wir noch eine Abschiedsrunde durch das Uni-Viertel.