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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: So 20. Jan 2019, 21:12 
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Beeindruckender Start!

Ich schwanke zwischen fasziniert und irritiert und bin ebenfalls auf deine weiteren Bilder / Eindrücke sehr gespannt.

_________________
Schöne Grüße
Christoph


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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: So 20. Jan 2019, 22:28 
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Herzlichen Dank für das Zeigen einer mir bislang fremden Welt. Freue mich auf die Fortsetzung :2thumbs:

Beste Grüße
Rainer

_________________
Die Optimisten glauben, wir leben in der besten aller denkbaren Welten.
Die Pessimisten glauben, das stimmt.



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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 09:43 
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danke fürs zeigen und mitnehmen sehr schön
LG Gerd


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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 11:15 
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Danke für so viele freundliche Rückmeldungen!
Und schön zu lesen, dass ich mit der Hochspannung zwischen "Kind soll lernen, was es wirklich interessiert" und "Wäre doch beruhigend, wenn Kind einen sicheren Verdienst hätte" nicht allein bin. Naja, unser Sandwich-Kind hat es in die Worte gefasst: "Alle Eltern sind Feiglinge." Das konnte ich nicht leugnen.

Ja, Korea - wegen der Orchideenfächer hatte ich vor fünf Jahren schon das Vergnügen in Tokio. Und doch habe ich Busan ganz anders erlebt. Natürlich, das bunte LED-Geflimmer, die Popmusik in Wahnsinnslautstärke, die einem aus den chicen Geschäften entgegen knallt, die gestylten jungen Leute, der sicher auch der Erdbebensicherheit geschuldete brachiale Betonbaustil - das alles ähnelt sich. Trotzdem: Busan hatte eine andere Atmosphäre.
Wir haben viel mehr Armut gesehen als in Tokio, und viele, vor allem ältere Koreaner wirkten auf mich erheblich ernster und sorgenvoller als die Japaner, die eher gelassen auf traten. Die jungen Leute in Busan waren offener und neugieriger. Da war sogar mal ein kurzer small talk im Aufzug drin.
Als Westler waren wir wirkliche Exoten und wurden entsprechend intensiv gemustert. Dieser Status führt dazu, dass die wenigen Amerikaner und Europäer einander auf der Straße häufig freundlich zunicken. In Tokio wurden wir auch gemustert, aber erheblich unauffälliger als in Busan. In Tokio habe ich erst nach zwei, drei Tagen herausgefunden, wie und wann Japaner starren. Wenn ich geguckt habe, haben sie sofort weg geguckt. In Busan haben wir uns mit manchen Einheimischen geradezu ein battle geliefert, wer zuerst weg guckt.
Vieles davon mag an der Differenz zwischen der Weltstadt Tokio und dem im Vergleich dazu provinziellen Busan liegen. Aber da wir orchideenfachbedingt auch mal koreanische und japanische Freunde der Kinder kennen gelernt haben, vermute ich doch einen Mentalitätsunterschied. Die Koreaner waren tatsächlich direkter.

Nun denn - weiter mit Tag zwei!

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In Busan soll es das größte Kaufhaus der Welt geben, habe ich gehört. Da hin haben wir es nicht geschafft. Aber von der Dachterrasse dieser Mall hatten wir einen tollen Ausblick über die Stadt und Teile des Hafens. Die Firma Lotte ist übrigens ein großer Mischkonzern in Südkorea. Wir haben Hochhaussiedlungen, Burger-Restaurants und kleine Nahversorgungsgeschäfte mit diesem Namen gefunden, und es soll weitaus mehr Geschäftsbereiche geben.
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Die Koreaner scheinen farbenfrohe Dächer zu lieben (und manchmal auch Häuser; davon später mehr)

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Auf der Dachterrasse ...

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... finden sich verschiedene Photozones, also Kulissen, vor denen man posieren kann, um sich ablichten zu lassen. Diese hier ist natürlich für Paare und Pärchen.

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Diese hier scheint dann eher für Betriebsausflüge gedacht zu sein. ') Auch wenn ich oben was über die oft ernste, vielleicht sogar sorgenvolle Ausstrahlung vieler Menschen geschrieben habe, offenbar haben sie eine Menge Sinn für schrägen Humor.

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Im Inneren der Shopping Mall. Die Ästhetik der Emojis, der Animes, manchmal auch der Mangas ist allgegenwärtig. Sie findet sich sogar in buddhistischen Tempeln. Davon später mehr.

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Der Busan Tower ist ein Wahrzeichen der Stadt. Da er auf einer Hügelkuppe steht, erreicht man ihn über Treppen ..

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... oder über eine Kette solch stylisher Rolltreppen.

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Vor dem Turm steht ein Tempel.

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Die Glocke wird mit dem daneben hängenden Baumstamm an geschlagen. Ich hätte sie gern mal aus probiert, aber der Zugang war mit Ketten ab gesperrt.
Eindrucksvoll ist natürlich die Gestaltung des Daches.

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Nach so vielen Eindrücken ist ein Imbiss nötig. Wir finden eine Filiale der Kette Paris Baguette, die französisches Flair verheißt. Wir bekommen globalisierten Café Latte, Cappuccino und Espresso, dazu in meinem Fall einen Berliner mit Füllung aus einer Paste von roten Bohnen. Dies Paste ist in asiatischen Süßspeisen offenbar allgegenwärtig und schmeckt wirklich gut, finde ich, nicht so quietschsüß, wie wir es hier so lieben.

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Weiter geht es ...

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... zur U-Bahn. Die Geleise sind mit Glaswänden ab gesperrt, deren Türen sich automatisch öffnen, wenn der Zug davor steht. Das ist eine Maßnahme der Suizid-Verhütung. Südkorea hat eine der weltweit höchsten Selbsttötungsraten. Man wird immer sehr nachdenklich, wenn man da U-Bahn fährt.

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Immer wieder finden wir Farbtupfer im Alltag so wie schon die bunten Hausdächer.

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Die U-Bahn (und danach ein Bus, in dem ich mich mit 1,82 m Körperlänge zwischen Boden und Decke ein spannen kann, sehr zur Freude eines kleinen Jungen, der seine ganze Familie auf mich aufmerksam macht) bringt uns in das Gamcheon Culture Village.

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Dabei handelt es sich um einen Stadtteil, der in den 50er Jahren während des Koreakriegs entstanden ist. Busan war die einzige größere Stadt, die nicht von den nordkoreanischen Truppen ein genommen wurde. Entsprechend viele Bürgerkriegsflüchtlinge haben sich da hin gerettet.

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Sie haben diesen Stadtteil zunächst als Barackenstadt gebaut.

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Heute hat er sich zu einem Künstlerviertel entwickelt.

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Man findet Ateliers, Galerien, Kunstgewerbeläden zu Hauf.

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Die Häuser wurden liebevoll in Stand gesetzt. Die Versorgung mit Wasser und Energie konnte modernen Standards angepasst werden. Dennoch merkt man natürlich überall, dass dieses Viertel aus bitterer Not entstanden ist.

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Die Enge, die fehlenden Straßen, das Ungeplante und Improvisierte machen heute den Charme des Viertels aus. Man bewegt sich auf Treppen und in verwinkelten Gässchen ...

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... und entdeckt hinter jeder Biegung eine neue Überraschung. Nur Pizzabringdienst, Möbelspediteur oder einfach nur verantwortlich für den wöchentlichen Großeinkauf möchte ich da nicht sein.

Wird fortgesetzt.

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Zuletzt geändert von PanF am Mi 23. Jan 2019, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 14:15 
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Beiträge: 7386
Wohnort: bei Köln
Sehr schoene und interessante Einblicke in auch fuer mich fremdes Land. Ich freue mich auf mehr :2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:

_________________
Grueße
Heribert

https://pentaxphotogallery.com/artist-g ... id=3626148


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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 15:23 
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Beiträge: 3649
Wohnort: Wächtersbach
Heribert hat geschrieben:
Sehr schoene und interessante Einblicke in auch fuer mich fremdes Land. Ich freue mich auf mehr :2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:


+1. Bin wirklich auch gespannt, obwohl mich offengestanden einige "Eindrücke" eher davon abhalten würden dort zu studieren als umgekehrt.

_________________
Gruß
Helmut

Das Ärgerliche am Ärger ist, dass man sich selbst schadet, ohne anderen zu nützen
(Kurt Tucholsky)

Meine - Bilder


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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2019, 13:19 
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Beiträge: 789
Weiter geht's mit Tag drei:

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Von einem Gang durch China Town gibt es nur dieses Bild. Tatsächlich kommt man sich in dieser Straße eher nach Russland versetzt vor. Die kyrillischen Schriftzeichen über Geschäften und Lokalen überwiegen bei weitem die chinesischen. Aber Kind, informiert durch des russischen mächtige Kommilitonen, weiß zu berichten, dass die Sprache tatsächlich mongolisch ist.

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Den Nachmittag verbringen wir rund um Gwangalli Beach, einen weiteren bekannten Strand in Busan. Auch der ist gesäumt von gewaltigen Hotelbauten.

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Die Bucht wird von der Gwangandaegyo Bridge überspannt. Bei Tageslicht ist sie eins von den vielen brachialen Betongebäuden. Aber in der Abenddämmerung bekommt sie mit LED-Zauber fast freundlichen Charakter.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2019, 13:47 
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Weil das eben nicht so schrecklich viele Bilder waren, folgt gleich Tag vier:

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In der Mündung des Nakdonggang liegt die Insel Eulsukdo. Große Teile davon sind Naturschutzgebiet. Man kann es nur auf den befestigten Wegen begehen, wird dafür dann aber auch mit dem Anblick so einiger Wasservögel belohnt, von denen ich nur die Reiher sicher identifizieren konnte. Daneben gibt es Sportplätze, Lokale, ein Kunstmuseum und ein paar andere Freizeitangebote.

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Was völlig fehlt, ist die Popmusikbeschallung der In-Viertel, der ganze pastellfarbene Plastikkitsch und die vielfarbige Beleuchtung. Man trifft Familien, die mit den Kids einen Spaziergang unternehmen oder ihnen beim Baseball zusehen. Sie kommen mir so vertraut vor, als wäre ich zu Haus. Hier wirkt Busan richtig entspannt.

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Zum Abendessen machen wir uns auf den Weg zum bevorzugten Kimbab-Imbiss des Kindes. Er liegt etwas abseits der Hauptstraße, aber auch in diesen Nebenstraßen geht es bis in den späten Abend geschäftig zu.

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Es gibt immer wieder kleine Läden, die als Nahversorger dienen, und viele Obst- und Gemüse-Stände. Eine größere Zahl davon wird von erkennbar armen Menschen betrieben, die irgend wie über die Runden kommen müssen.

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Doch zurück zum Kimbab. Meine Kinder bezeichnen es als "Sushi für Faule". In Algenblätter wird eine Füllung aus Reis und anderen Zutaten eingerollt. Diese Rolle wird in Scheiben geschnitten. Sie ist ziemlich fest, so dass man die Scheiben gut mit Stäbchen essen kann, ohne dass sie zerfallen. Und was für Zutaten hat es da so? Gemüse aller Art, Sojasprossen, Fleisch und natürlich Fisch, Fisch, Fisch. Dazu gibt es verschiedene Side Dishes, Beilagen auf eigenen Tellern, wie eingelegten Rettich oder Kimchi. Ich war zunächst skeptisch, wie gern ich wohl Algen mögen würde. Aber ich fand's tatsächlich lecker. Zusammen mit den anderen Zutaten tritt der Geschmack nicht allzu stark in den Vordergrund.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2019, 21:00 
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Beiträge: 16249
Wohnort: Oschatz/Sachsen
Echt klasse was du an Eindrücken mitgebracht hast :bravo:
Sehr schöne Bilder und interessante Beschreibung :2thumbs:

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Liebe Grüße
aus Sachsen

Steffen :wink:

Meine Ausrüstung: K-3, DA 18-135/1:3.5-5.6, DA* 50-135/F2.8, SMC FA 35/F2.0 AL, HD-DA 70/2.4 Limited, DA 16-45mm/4 ED AL, SMC FA 50/1.7 sowie dieses Forum :thumbup:


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 Betreff des Beitrags: Re: Ja, SÜD-Korea
BeitragVerfasst: Do 24. Jan 2019, 08:31 
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Registriert: Di 30. Okt 2012, 00:19
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Wohnort: Meckesheim
sehr schöne Eindrücke die du uns da zeigst
LG Gerd


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