Weiter geht's. Von Tiflis aus habe ich den Nachtzug nach Zugdidi genommen. Hat mich sehr an meine Transib-Fahrt erinnert. Passenderweise habe ich mir das Abteil unter anderem mit einem Russen geteilt, der eine relativ gute Vodka-Versorgung hatte

. Wir kamen gegen 5:30 in Zugdidi an und sind dann direkt mit dem Marschrutka (Sammeltaxi) nach Mestia weiter. Mestia ist eine Kleinstadt in Svanetien im großen Kaukasus. Dort habe ich noch ein ordentliches Frühstück zu mir genommen und dann bin ich direkt los marschiert. Die nächsten 4 Tage sollte es zu Fuß bis nach Ushguli gehen. Die Route ist relativ klassisch, aber um diese Jahreszeit war sehr wenig los und die paar Leute, die ich getroffen habe, waren ohne Zelt unterwegs. So konnte ich mich relativ gut antizyklisch bewegen.
Zunächst ging es durch die Ausläufer Mestias. Die ganze Gegend ist mit alten Wehrtürmen gesäumt und überall stehen halb verfallene Gebäude herum:
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Es war unfassbar, wie sehr die ganze Natur in Herbstfarben getaucht war. Sowas habe ich noch nie gesehen. Etwas komisch, dass ich relativ viele schwarz-weiß Bilder habe
Hier ganz links im Bild die Doppelspitze des Ushba, ein sehr charakteristischer Berg, der es mir angetan hat:
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Aber es gibt den Ushba auch in Farbe:
#47
Ich weiß gar nicht mehr genau, welchen Berg man hier sieht. Ich denke, es ist der Tatnuldi:
#48
Nachdem es zunächst relativ straff bergauf ging und man einige Dörfer überblicken konnte, ging es gegen Ende der ersten Etappe wieder in ein Tal hinunter und an diesem Fluss entlang, bis man schließlich Zabeshi erreichte:
#49
Ich war zwar schon relativ müde, da die letzte Nacht kurz und die Etappe lang war, aber ich wollte nicht direkt im Dorf zelten. So bin ich noch etwas weiter aus dem Dorf raus marschiert und habe mir ein schönes Plätzchen auf einer Anhöhe gesucht. Als ich gerade am Zelt aufbauen war, hat die Abendsonne die umliegenden Wälder in ein ziemliches Farbspektakel verwandelt. Herbst vom Feinsten:
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Und hier als NMZ ohne jeglichen künstlerischen Anspruch mein Schlafplatz. Im Hintergrund sieht man noch die Spitze des Ushba.
Die Nacht war relativ wild, es hat durchgehend gedonnert, geblitzt und geschüttet. Mich hat es so einige Male aus dem Schlafsack gehoben...Wenigstens war es nicht zu kalt.