Sa 1. Dez 2012, 22:48
Im Jahr 2008 hatten wir den Süd-Westen der U.S.A. besucht.
Aus den vielen vielen mitgebrachten Fotos haben wir ein paar Bilder für Euch herausgesucht und hoffen damit, bei den „Schon-mal-da-gewesenen“
schöne Erinnerungen und bei den „Daheim-gebliebenen“ großes Fernweh zu entfachen...
Knapp 1 Woche vor Urlaubsbeginn hatte ich mir eine neue K10d, zusammen mit dem DA 18-250 zugelegt.
Dies markierte nach gut 20 Jahren Pause meinen Wiedereinstieg in die Spiegelreflex-Fotografie.
Nach dem ich Ende der 80er Jahre keine wirkliche Lust mehr auf Fotografie verspürte, hatte ich irgendwann meine bis dahin geliebte Pentax MEsuper
samt den vorhandenen Objektiven verkauft und mich anderen Dingen zugewendet.
Der U.S.A. Urlaub im "Wilden Westen" sollte nun die noch tief verschüttete Faszination erneut beleben...
Natürlich musste ich erst wieder lernen, denn die vor Dekaden gemachten Erfahrungen waren nur noch sehr bedingt abrufbar.
Daher wundert Euch nicht über das eine oder andere fotografische Missgeschick
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#1
Unser Flieger verließ Frankfurt am 22.05.2008.
Die Maschine der Condor brachte uns innerhalb von knapp 12 Stunden problemlos und sicher von Frankfurt in das quirlige und bunte Las Vegas.
Die vorab nur grob geplante Tour sollte uns durch Nevada, Arizona, Colorado, Utah und Kalifornien führen.
Bei unserer Ankunft wurden wir von dicken Wolken, leichtem Regen und kühlen Temperaturen begrüßt – eine Wettersituation,
welche die kommenden Tage - von gelegentlichen Auflockerungen begleitet - auch so bleiben sollte.

#2
Von Deutschland aus hatten wir Thrifty als Autovermietung und ein Zimmer für 2 Tage im Hilton Las Vegas vorgebucht.
Die beiden letzten Tage vor dem geplanten Heimflug waren ebenfalls bereits im Luxor Las Vegas reserviert; die Zeit dazwischen wollten wir uns jedoch einfach
über die Highways treiben lassen und das in den U.S.A. hervorragend ausgebaute Motel-Netz nutzen.
Nachdem wir uns bei Thrifty für einen großen Dodge Magnum entschieden und unser Zimmer im "Hilton Las Vegas" bezogen hatten, war endlich ein wenig Zeit für
die nun dringend benötigte Entspannung und Nahrungszufuhr a la U.S. Style .
Der Hunger und die Neugier trieben uns alsbald auf die Straße und der erste Besuch eines Buffet-Restaurants ließen nicht lange auf sich warten.
Am folgenden Tag sollte unsere große Tour beginnen.
Gegen 11:00 Uhr checkten wir aus dem Hotel aus und machten uns auf in Richtung unser ersten beiden Etappenziele: dem Hoover-Dam und dem Lake Mead.
Unterwegs begegneten uns immer wieder Regenschauer, jedoch am Ziel angekommen hatte sich das Wetter wohl entschieden uns doch nicht weiter zu verärgern
und hielt den Regen zurück.

#3

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#5
Info-Link:
Unsere Reise führte uns nun aus Nevada heraus und hinein nach Arizona, über ein Stück der legendären „Route 66“ in Richtung Flagstaff, wo wir in unserem
ersten Motel des Urlaubs Station machten.

#6
Flagstaff ist eine sehr von der Eisenbahn geprägte Kleinstadt mit permanentem Schienenverkehr und leider auch entsprechender Sound-Kulisse.
Amerikanische Eisenbahnen "tröten" mehrmals kräftig vor jedem Bahnübergang und genau einen solchen konnten wir vom Motel-Zimmer aus beobachten...
Die Stadt ist relativ hoch gelegen und so wurden wir auch hier wir nicht gerade von angenehmen Temperaturen verwöhnt. (nachts ca. 5 Grad C.)
Der allgegenwärtige „Weather-Chanel“ bestätigte unsere Vermutung: über dem ganzen Südwesten lag eine dicke böse „Kalt- und Schlechtwetterfront“,
die nur sehr langsam in Richtung Norden abzog. Glücklicherweise können Klimaanlagen nicht nur mit kalter Luft blasen, sondern lassen sich auch prima
zum Heizen verwenden.
Am folgenden Tag standen der "Oak-Creek-Canyon" und „Sedona“ auf dem Besichtigungsprogramm.
Unser Motelzimmer in Flagstaff hatten wir trotz des nächtlichen „Railroad-Terrors“ für eine Nacht verlängert, um über eine Basisstation zu verfügen und
den Tag entspannt in den wunderschönen roten Bergen des Oak-Creek-Canyons verbringen zu können.

#7
"Sedona" selbst ist ein kleines Touristen-Städtchen, welches mit wenig Sehenswürdigkeiten, dafür aber viel „Wild-West-Kunsthandwerk“ aufwartet.
Halt, doch - eine Sehenswürdigkeit gab es hier zu bestaunen - die Bürger Sedona`s haben John Wayne`s Pferd ein Denkmal gesetzt
und es als Statur in Lebensgröße abgebildet. John Wayne ist nicht zu sehen - nur sein Pferd. Leider hab ich da kein Foto von gemacht...

#8
Auf dem Rückweg erhaschten wir nochmals Blicke auf die beeindruckende Felsenkulisse, die im beginnenden Sonnenuntergang dezent rot zu leuchten begann.

#9
Am nächsten Montag verließen wir, nach einem schnellen Kaffee im Motel, "Flagstraff" in Richtung "Tusayan".
Die Fahrt führte uns über die US 180 durch das hier zum Teil recht üppig bewaldete „Gand Canyon Country“, vorbei an der legendären "Ponderosa-Ranch",
die uns allen sicherlich noch aus "Bonanza" bekannt sein dürfte.
Am Ziel angekommen checken wir im örtlichen Best Western ein und beschlossen hier ein paar Tage zu bleiben um den legendären
Grand Canyon genauestens unter die Lupe nehmen zu können.
In der zuständigen Ranger-Station erstanden wir für 80,- US $ einen Jahrespass für alle US Nationalparks, denn die einzelnen Eintrittspreise aller auf der Reise
geplanten Parkbesuche hätten diese Jahreskarte am Ende überstiegen.

#10
Am westlichen "South-Rim" des Grand Canyons angekommen, eröffnete sich vor uns ein unglaublicher Blick in nie gekannte Weiten.
Fotos sind leider nur schwer in der Lage, diesen „Senic View“ wirklich darzustellen – zu groß und zu weitläufig ist dieses Wunder der Natur.
Den Grand Canyon muss man/frau selbst erleben und erfahren um eine realistische Vorstellung dessen zu erhalten, was sich hier unseren Augen bot.
Der Grand Canyon ist etwa 450 km lang, zwischen 6 und 30 km breit und bis zu 1800 m tief. Ein unglaubliches "Loch"...
Wir verbrachten des vollständigen Tag am und im Canyon.

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Nach einem – für USA-Verhältnisse – wirklich tollen Frühstück im „Best Western“ machten wir uns am kommenden Morgen erneut auf,
um den Grand Canyon zu besuchen. Diesmal war die Ostseite des South- Rims das Ziel.
Das Wetter hatte sich deutlich verbessert und wärmende Sonnenstrahlen bahnten sich endlich den Weg durch die sich auflösende Wolkendecke.
Auch hier, an der Ostseite des Canyons, waren so viele tolle Eindrücke zu sammeln, dass die Zeit bis zum Sonnenuntergang schnell verging und
wir erst in dunkler Nacht den Weg zurück ins Hotel fanden.

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Info-Link:
Vor unserem Aufbruch in den Canyon hatten wir morgens auf dem nahe gelegenen Flughafen noch für den kommenden Tag einen „Air-Trip" gebucht,
um auch einen Eindruck des Canyons aus der Luft mit nach Hause nehmen zu können.
Nach einem erneut großartigen und üppigen Frühstück im Best Western packen wir unsere sieben Sachen und machten uns auf zum Flughafen.
Um die 250 US $ kostete der ca. 45minütige Spaß für uns beide, aber diese Erfahrung war jeden einzelnen Dollar wert !
Der Blick aus dem extra für diese Einsätze konzipierten Flugzeug war atemberaubend...

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Nach erfolgreicher Landung brachen wir zu unserem nächsten Etappenziel auf – "Page".
Die Strecke dorthin erwies sich leider als ziemlich langwierig und trostlos. Hier möchte ich nicht begraben werden…
Aber der Dogde lief problemlos, bollerte würdig vor sich hin und brachte uns - angenehm klimatisiert - ans Ziel.

#23a
In Page angekommen fanden wir dank der überall gegenwärtigen "Coupon-Hefte" (wichtiger Tip für Motel-Reisende!) ein günstiges Motel,
checkten ein und begaben uns auf Erkundungstour.
Unterwegs besuchten wir den ortsansässigen Ford-Dealer um einen Blick auf seine Mustang-Angebote zu werfen und nach einem, für mein Pony benötigten Ersatzteil zu suchen.
In einem Tourist-Office buchten wir für den nächsten Tag eine Tour in den, in der Nähe liegenden „Antelope-Canyon“
Dieser befindet sich auf dem Stammesgebiet der Navajo-Indianer und kann nur mit geführten Touren besichtigt werden.
Wir hatten von diesem Canyon bisher nur aus Erzählungen gehört, ein paar Fotos gesehen und waren nun sehr gespannt auf das, was uns am kommenden Tag erwarten würde.
Lustige Taxis gibt’s in Page:

#24
Das Wetter war am folgenden Tag so, wie man/frau sich das wünscht – blauer Himmel, ein paar weiße Wolken und Sonne satt.
Früh mussten wir aufstehen um pünktlich zur Abfahrt bei unserem Guide zu sein. Ein junger Navajo übernahm die Führung und brachte uns
mit seinem „Big-Foot-Pick-Up Truck“ zum besagten Canyon.
Der Antelope-Canyon ist recht klein und äußerlich unscheinbar – in seinem Inneren jedoch zur passenden Uhrzeit einfach überwältigend.
Er ist teilweise extrem schmal (ca. 80 cm) und durch Wind, Sand und Wasser wunderschön ausgewaschen.
Hier gibt es kaum Ecken und Kanten – alles ist wie von Künstlerhand abgerundet und wird von dem, durch verschiedene Risse, Löcher und Spalten
einfallende Licht der Morgensonne, in traumhafte und unwirkliche Farben gehüllt.

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#27
Für Augen und Kamera war dieser Besuch sicherlich ein deutliches Highlight unserer Reise.
Unser Guide hatte eine Holzflöte mitgebracht und setzte sich zum Abschluss der Tour mitten in den Canyon
und ließ uns in dieser faszinierenden Umgebung indianischen Klängen lauschen, wobei er geschickt die akustischen
Besonderheiten des Canyons zu nutzen verstand. Definitiv ein Erlebnis aus einer anderen Welt…
Nach unserer Rückkehr in Page warfen wir noch einen Blick auf den nahe gelegenen „Lake Powell“ und besuchten den dazugehörigen Glen Canyon Staudamm.
Anschließend fuhren wir auf Anraten ortsansässiger Navajos noch zum etwas außerhalb von Page gelegenen wunderschönen „Horseshoebend“

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Den Abend beendeten wir im Kino.
Bewaffnet mit einer Portion Pop-Corn in deutscher Papierkorb-Größe und einer Gallone Coke schauten wir uns den damals aktuellen Indiana Jones Film an
und hatten viel Spaß bei der „Jagd nach dem Kristallschädel“.
Zeitig machten wir uns am nächsten Tag auf, um die nicht zu unterschätzende Strecke nach "Cortez" in Angriff zu nehmen.
Der Weg führte uns vorbei am „Mexican Hat“, durch das „Monument Valley“ mit seinen, aus zahlreichen Western bekannten Steinformationen
und zu den vom San Juan River geformten „Goosenecks“.

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Wir hatten uns Cortez als Basis für Besuche in der Umgebung ausgesucht und starteten alsdann am Morgen zu einem Visit des „Mesa Verde Nationalparks“.
Hier gab es alte, gemauerte Indianersiedlungen zu bestaunen, welche vor ca. 1000 Jahren von den Vorfahren der heute existierenden Indianerstämme
in die überhängenden Felsen hineingebaut wurden.
Mesa Verde ist ein sehr grüner Nationalpark mit vielen Pflanzen und Tieren.
Das Begehen der Canyons ist zum Teil recht mühselig und anstrengend.
Runter geht ja prächtig, aber man/frau muss ja auch immer wieder bergauf zurück und das merkt der Raucher dann schon recht deutlich…
Info-Link:

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Nach vielen Stunden und etlichen Meilen Spaziergängen im Park machten wir uns mit der untergehenden Sonne im Rücken auf den Rückweg nach Cortez.
Nach einer guten Stunde Fahrt am Motel angekommen stellte Katrin fest, dass sie wohl während des letzten Toilettenaufenthalts im Park, ihre Tasche mit
Reisepass, Kreditkarte, Führerschein, Zimmerschlüssel und Bargeld vergessen hatte.
Nach dem langsamen Abklingen des hieraus entstandenen "emotionalen Dramas" besannen wir uns, telefonierten den Park-Rangern hinterher und erhielten letztendlich die Auskunft,
dass Katrin’s Tasche bereits gefunden und sichergestellt wurde. Folglich machten wir uns umgehend erneut auf den Weg zum Park und wurden schon am Eingang von einem bereits
informierten Ranger freundlich begrüßt.

(Super ! - denn der eigentlich jetzt wieder benötigte Eintrittspass für den Park befand sich natürlich ebenfalls in Katrin’s Tasche…)
In der Mitte des Parks befand sich dann die Ranger-Station, bei welcher Katrin ihre Wertsachen wieder in Empfang nehmen konnte.
Bestimmt kann man/frau sich Ihre Erleichterung vorstellen, nachdem Sie Reisepass, Führerschein und Kreditkarte wieder in ihren Händen hielt.
Nachdem wir uns mit einer kleinen Spende für die Erhaltung des Parks bei den Rangern bedankt hatten, traten wir - nun bei Dunkelheit - wieder den Weg zum Motel an.
Fortsetzung folgt...
Gruß
vom Ralf
Zuletzt geändert von Marescalcus am So 2. Dez 2012, 02:49, insgesamt 7-mal geändert.