Fotografischer Reisebericht: Unterwegs auf Goethe`s Spuren

Ja, was soll ich sagen...... Am besten nichts und genießen

volkskamera hat geschrieben:Ja, was soll ich sagen...... Am besten nichts und genießen

Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

Gruß Harry

Tolle Serie. Da ich krank bin, heitert mich diese Serie wenigstens ein bisschen auf. Vor allem der Lago Maggiore, unser erstes gemeinsames Reiseziel vor 39 Jahren! Ich höre sie wieder rufen: Isola Belllllllla, Isola dei Pescatori... Auf Goehtes Spuren waren wir auch im Juni: in Weimar.

Vielen Dank für`s Zeigen und ich freue mich auf mehr.

Wunderbarer bericht auch.

Liebe Grüße
Doro

Vielen Dank für Eure motivierenden Kommentare !

@Doro: gute Besserung !!!

genießen
so ist es auch gedacht - oder glaubt Ihr etwa, Katrin und ich hätten Spaß daran, fotografierend in der Weltgeschichte herum zu reisen ?
Mit Nichten, wir machen das ausschließlich für EUCH !!
Also lehnt Euch bitte gefälligst bequem zurück und genießt...




Teil 5

Im Bereich der nord-italienischen Seen stellt sich niemals die Frage: "was sollen wir tun ?" Sie lautet eher: "wie sollen wir das alles
in dem gegebenen Zeitrahmen unterbringen ?" Selektion und Planung ist hier daher - speziell für Foto-Reisende - eine Pflichtübung.
Wir beschlossen als nächstes Highlight den großen Wasserfall am Örtchen Varone - gelegen oberhalb des nördlichen Seeendes - aufzusuchen.

Info-Link:
http://www.gardasee-domizil.de/wasserfall-varone.php

Die Cascata Varone ist ein sehr spezieller Wasserfall, denn sie befindet sich innerhalb eines Berges.
Von außen kann man entfernt nur den obersten Teil des Wasserfalls erahnen, das eigentliche Spektakel findet jedoch innerhalb des Felsens statt.
Über zwei Höhlen kommt man auf Plattformen dem beeindruckenden Wasserfall bis auf wenige Meter nahe.

Seit über 20.000 Jahren gräbt sich das Wasser hier in den Fels hinein und schuf so Grotte und Wasserfall.
Der Besuch des Wasserfalls ist mehr als nur beeindruckend; im heißen italienischen Sommer ist er gleichzeitig eine willkommene Abkühlung.
Wer eiskaltes Wasser nicht so mag, sollte unbedingt Regenkleidung mitbringen. Hier kommt man zu 99,9999% gut durchnässt wieder heraus.
Foto- und Videokameras sind massivst gefährdet, wenn man keine Pentax sein Eigen nennt.

An beiden Plattformen wird das mit ordentlichem Getöse herab brausende Wasser, durch wechselnde Farbstrahler beleuchtet. Das zaubert eine sehr eigene,
fast unwirklich scheinende, Stimmung in beide Grotten.


#108 - Varone


#109 - untere Grotte


#110 - untere Grotte


#111


#112 - obere Grotte


#113 - obere Grotte

Wir hatten von einem wunderschönen See in den Bergen oberhalb des Wasserfalls gehört und entschieden uns, nach diesem auf die Suche zu gehen.
Nach etwas Rätzel raten und herumirren wurden wir schließlich fündig und es bot sich unseren Augen dieser Blick dar:


#114

Kaum entdeckt, wollte Katrin auch schon genau dort Baden gehen...
Nachdem wir einen Weg zum Ort Ihrer Begierde ausgekundschaftet hatten, begann der Abstieg zum doch deutlich tiefer gelegenen See.
Schön war`s dort unten und so verbrachten wir hier einige Stunden in tiefer Entspannung...


#115


#116

Der folgende Tag war erneut der Spurensuche des deutschen Dichtervaters gewidmet. Unser heutiges Ziel war das Städtchen Malcesine, das etwas nördlich von Garda liegt.
Hier in Malcesine zeichnete Goethe das Kastell, die Stadttore und -mauern. Für die misstrauischen Bewohner benahm sich der "Teutsche" damit hoch merkwürdig und wurde
umgehend verdächtig und offiziell als Spion eingestuft. Heute ehrt die Stadt den Schöpfer des Faust und Mephistopheles und hat ihm - vielleicht als späte Entschuldigung -
ein Denkmal gesetzt.

Am Fuße des Monte Baldo gebaut, erhebt sich das romantische Städtchen Malcesine.
Halb um die Burg herum errichtet, übt diese altertümliche Ortschaft mit ihrem winzigen Hafen, den kleinen Plätzen und verwinkelten Gassen
eine wahrhaft mittelalterliche Faszination aus. Ein Besuch der gut erhaltenen Skaligerburg mit ihrem wundersamen, fünfeckigen Grundriss gehört zum Pflichtprogramm,
wobei der Ausblick vom Turm für die Qual vieler Stufen doppelt und dreifach entschädigt.


#117


#118


#119


#120


#121


#122


#123


#124


#125

Fortsetzung folgt...

Schöne italienische Spurensuche. In Venedig bin ich besonders an der #81 hängen geblieben. Diese 3 Gondeln... man hat fast den Eindruck die mittlere schwebe über dem Wasser.

Teil 6

Zwei Pflicht-Locations fanden sich nun noch auf unserer ToDo-Liste.
Die Wahl fiel für heute auf das liebliche Sirmione, ganz am, bzw. im südlichen Ende des Lago di Garda gelegen.

Um eine Vorstellung von der Örtlichkeit geben zu können, hab ich ein Infoplakat der Gemeindeverwaltung abgelichtet:


#126

Da auf der kompletten Landzunge das Parken nahezu unmöglich - oder wenn - unbezahlbar ist, zogen wir es vor,
unser Reisemobil ganz oben, am Seeufer abzustellen. Dies gestaltete sich wider erwarten gebührenfrei, kostete uns aber
im Gegenzug einen knapp einstündigen Fußmarsch.


#127

Sirmione liegt auf einer Halbinsel, die an der schmalsten Stelle knapp 120 m breit ist und erstreckt sich vom südlichen Seeufer aus,
für eine Länge von etwa 4 km, in den Gardasee hinein. Schon im römischen Altertum war Sirmione ein beliebter Ort für Wellness und
Thermalkuren der reichen Patrizier. Auch heute noch macht die schwefelhaltige Boiola-Heilquelle, welche neben der Halbinsel aus dem Boden des
Gardasees entspringt, Sirmione zu einem bedeutenden Kurort.


#128

Ein Wassergraben trennt Sirmione`s verkehrsberuhigte Altstadt vom Festland. Eine einzige Brücke verbindet Alt- mit Neustadt und wird flankiert
von einer märchenhaften Wasserburg. Die sich anschließende, verwinkelte, bunte Altstadt könnte zum Teil aus einem Bilderbuch entsprungen sein.
Madame Edith Piaf ("Non, je ne regrette rien") unterhielt viele Jahre eine Villa in Sirmione.


#129


#130


#131


#132


#133


#134

Hinter der Stadt, am Ende der großen Zypressen- und Olivenhaine liegen die „Grotte di Catullo“. Mächtige Ruinen einer der größten römischen Villen Italiens.
An der Spitze der Halbinsel ist das Ufer von einem breiten Ring aus Kalksteinplatten umgeben und so warten dort einige der schönsten Badestellen des Gardasees
auf ihre Gäste.

Info-Link:
http://www.gardasee-domizil.de/grotte-di-catullo.php


#135- so soll es hier mal ausgesehen haben


#136 - und das ist übrig geblieben...


#137


#138


#139

Langsam näherte sich unsere Spurensuche ihrem Ende...
Für den Abschluss unserer Reise hatten wir uns das schöne Verona aufgehoben, dessen Flair schon unseren Johann-Wolfgang,
aber auch William Shakespeare in seinen den Bann geschlagen hatte.

Finale folgt...

Wieder eine stimmungsvolle reise. Vielen Dank dafür. Nr. 121 ist ja wirklich - na ich würde sagen - niedlich.

Liebe Grüße
Doro

Moin Ralf,

Du könntest auch geführte Reisen anbieten, die Reiseplanung wird nur noch von den tollen Bildern übertroffen. Wenn Du noch mehr Reiseberichte hier reinsetzt, habe ich genügend Reiseziele bis ins Rentenalter...

volkskamera hat geschrieben:Tolle Aufnahmen!

An welchen Reglern drehst Du, dass die so knackscharf sind?

Danke !
Der Bearbeitungsworkflow vereinigt natürlich viele verschiedene Einstellungen meiner bevorzugten Bearbeitungsoftware Corel PaintShop Pro.

Vermutlich ist es aber dieser Regler, den Du meinst: "lokale Tonwertkorrektur"
Die Verwendung wirkt sich - je nach gewählter Intensität - auf Klarheit, Kontrast, Helligkeit und Schärfe aus.
Die Software allein macht es aber nicht aus, es braucht auch Bildmaterial in entsprechender Qualität und dies gewährleistet mir z.B. mein hochwertiger FA* - Objektivpark.

flowfix hat geschrieben:Witzige Idee, schöne Umsetzung!
Einzige allein der Deppenapostroph im Titel ließe den Herrn Goethe wohl im Grabe umdrehen.

Nun, dann soll er sich da unten eben in Rotation versetzten...
Ich verwende das grundsätzlich so, da ich die Besitzanzeige damit einfach offensichtlicher empfinde.
In wie weit das nun im Deutschen grammatikalisch korrekt ist - oder eben nicht, ist mir gelinde gesagt ziemlich schnuppe...
Trotzdem merci für Deinen Hinweis !

Adam Riese hat geschrieben:Moin Ralf,

Du könntest auch geführte Reisen anbieten, die Reiseplanung wird nur noch von den tollen Bildern übertroffen. Wenn Du noch mehr Reiseberichte hier reinsetzt, habe ich genügend Reiseziele bis ins Rentenalter...

Moin Arne,

Danke für die Blumen !
Es gibt aus den vergangenen Jahren schon einige "Fotografische Reiseberichte" von mir hier im Forum.
Schau mal danach, bevor Du die nächste Reise planst

Fotosucher hat geschrieben:Wieder eine stimmungsvolle reise. Vielen Dank dafür. Nr. 121 ist ja wirklich - na ich würde sagen - niedlich.

Liebe Grüße
Doro

Hi Doro,
das kleine Vespa-Car gehört zum Hochzeits-Angebot des "UFFICIO TURISMO COMUNE DI MALCESINE"
und dient ausschließlich zum Transport der Paare vom Standesamt zur Feier in der Burg. Die Chancen für größere Fahrzeuge liegen - aufgrund der Gegebenheiten in dieser Stadt - bei Null...

Wenn Du wieder gesund bist und Dich vielleicht trauen möchtest, findest Du hier den passenden Link:
http://www.malcesinepiu.org/gardasee/Ho ... esine.html

Gruß vom Ralf

Teil 7 - Finale

Nur ca. 30 km vom südlichen Ende des Gardasees entfernt liegt eine der schönsten Städte Italiens - Verona.
Verona verzaubert durch seinen unglaublichen Charme, verführt durch die Geschichten rund um Romeo und Julia
und zeigt sich gern in Eleganz und Tradition.

Die große Arena, einst römisches Amphitheater, steht weltweit im Bewusstsein, wenn der Name Verona fällt. Sie wird heute
als "Opernhaus" bespielt und es entsteht schon ein interessantes Gefühl, beim Wandeln in Ihren historischen Katakomben, Gängen und auf ihren Rängen.

Die Arena von Verona wurde ursprünglich von den Römern aus weißem und rotem Kalkstein gebaut, der jedoch im Mittelalter
für andere Bauzwecke entwendet wurde. Sie ist nach dem Kolosseum in Rom das zweitgrößte italienische Amphitheater mit 138m
Länge und 110m Breite. Während des Sommers wird die Arena für Opernaufführungen genutzt und bietet 22.000 Zuschauern in 45 Sitzreihen Platz.

Während unseres Besuchs begannen gerade die Bühnenaufbauten für Aida, wie sich anhand der ägyptisch anmutenden Kulissen vermuten lies.
Hier Karten für eine Vorstellung zu erhalten, dürfte mindestens ein halbes bis ganzes Jahr Wartezeit und für 2 Personen den Gegenwert einer
Monatsmiete bedeuten.

Wieder einmal war ich wirklich froh, ein 8-16er UWW mein Eigen zu nennen. Diese unglaubliche Größe hätte sich ansonsten wohl nur noch per
Fisheye einfangen lassen.

Man betritt diesen Teil Verona`s durch ein riesiges Stadttor, die Porta Nuova. Von hieraus ist die Arena nur einen Katzensprung entfernt.


#140

Damit der geneigte Besucher auch sofort weiß wo hier der Hase lang läuft, wird er in unmittelbarer Nähe des Tores durch Herrn Shakespeare begrüßt.


#141

Die Arena Verona`s befindet sich in Piazza Brà, einer einstigen römischen Wiese, dort wo heute das Herz der Stadt schlägt.
Hier beginnt das spannenste Stadtviertel von Verona mit seinen engen Gassen und historischen Gebäuden, umflossen vom Bogen der Etsch.


#142


#143


#144


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#146


#147


#148

Die Piazza Brà lädt mit buntem Leben und Straßencafes zum Verweilen ein und ist ein hervorragender Ausgangspunkt
für eine Fototour.


#149


#150


#151 - hier darf schriftlich gewünscht werden...


#152


#153


#154


#155

Die Geschichte Verona`s ist eng verbunden mit dem Drama Shakespeare`s um Romeo und Julia, sollen die beiden unglücklich Verliebten doch hier gelebt
und gelitten haben. Zu bestaunen ist Julias Haus mit dem Hof, in dem sich der berühmte Balkon sowie eine Bronzestatue von Julia befinden; das bestimmt
meist fotografierte Objekt in Verona. Es soll Glück bringen, den Busen der Staue zu berühren und eine Liebeserklärung an der dafür vorgesehenen Wand
zu hinterlassen.


#156


#157

Verona hat auch für Brückenfreunde etwas zu bieten, denn hier führt eine historisch bedeutsame Brücke über die Etsch.
Die schöne backsteinrote Scaligerbrücke ist ein typisches, pittoreskes Bauwerk aus dem Mittelalter und insgesamt 133 m lang,
dabei aber nur 7,55 Meter breit.

Ein wenig historisches Hintergrundwissen:
Die Scaliger waren eine reiche und mächtige italienische Adelsfamilie, die in der Zeit von 1260 bis 1387 Stadt und Region rund um Verona regierte.
Auf dem Höhepunkt ihrer Macht gehörten u.a. Brescia, Lucca, Padua, Parma und das Gebiet rund um den Gardasee zu ihrem Herrschaftsgebiet.
Noch heute bezeugen zahlreiche, leicht zu erkennende Burgen in Norditalien von der großen Zeit der Scaliger. Bei ihrer intensiven Bautätigkeit entwickelten
sie einen ganz eigenen, typischen Baustil, der sich vor allem durch die markanten Schwalbenschwanzzinnen auszeichnet.


#158


#159


#160

Mit dieser Bildern endet unser Besuch im schönen Verona, aber auch gleichzeitig unser Urlaub und damit dieser Reisebericht.
Nach einer letzten Nacht in "unserem" Hotel Miro packten wir die Taschen, beluden das Auto und eroberten die Autobahn
in Richtung Brenner, um nach ca. 10 Stunden Fahrt wohlbehalten und um eine Italien-Erfahrung reicher, wieder in unserem
eigenen Zuhause anzukommen.

Wir bereisen sehr gerne die Fremde, kehren aber auch genau so gerne immer wieder in unser Heim zurück.
Es bleibt zu hoffen, Ihr hattet Spaß zusammen mit uns im wunderschönen Oberitalien und es ist schön,
dass Ihr bis zum Schluss dabei geblieben seit. Danke für Euer Interesse !

LG
von Ralf + Katrin