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Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 18:26

Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Prolog:

Bereits vor einiger Zeit hatte ich eine beeindruckende Fotografin aus Brasilien kennengelernt.
Nachdem sie mich im Sommer 2023 während ihres ersten Europatrips besucht hatte, startete ich im Herbst 2024
einen 14tägigen Gegenbesuch in ihrer Heimat, dem flächenmäßig größten Land Südamerikas.

 
 
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Geschichte
1494 beschlossen Portugal und Spanien gemeinsam die Aufteilung Südamerikas.
1500 nahm der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral Brasilien für die portugiesische Krone in Besitz.
Damit begann eine Zeit der systematischen Ausbeutung Brasiliens und der Versklavung der indigenen Bevölkerung.

Am 7. September 1822 erklärte das Land die Unabhängigkeit von Portugal und begründete das brasilianisches Kaiserreich.
Mit einem Militärputsch im Jahr 1889 entstand eine erste brasilianische Republik. Der Zeit der Militärdiktatur folgte ab 1985
die Demokratisierung des Landes. Heute stellt sich Brasilien als ein freies, sehr modernes und demokratisches Land dar.

Klima:
Norden und Osten: tropisch.
Süden: subtropisch gemäßigt.
Küste im Nordosten: ganzjährig Höchsttemperaturen von über dreißig Grad.
Im Regenwald des Amazonas-Beckens fällt ganzjährig Regen.

Essen & Trinken
Brasilien ist weltweit die Nummer eins in Produktion und Export von Kaffee.

Die brasilianische Küche ist von afrikanischen, portugiesischen, italienischen und deutschen Einwandern beeinflusst.
Es wird sehr wohlschmeckend gewürzt, aber entgegen meiner Erwartung nicht sehr scharf gekocht.

Brasilianer lieben Fleisch, sie mögen aber auch Fisch und Gemüse sowie Reis und Bohnen.
Jede Menge Knoblauch ist dabei ein wichtiger Bestandteil der brasilianischen Küche.
Das Mittagessen präsentiert sich als die umfangreichste Mahlzeit des Tages.

Neben vielen Restaurants findet der hungrige Besucher hier auch sogenannte „Kilo-Restaurants“
Dort bedient man sich selbst am Büffet und bezahlt an der Kasse nach dem Gewicht der getroffenen Auswahl.

 
 
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Eine kleine Auswahl landestypischer Gerichte
oFeijoada (gekochte Bohnen, Schweinsohren, Schweinefüßen, Schweineschwanz, Speck, Würstchen, Gemüse, Maniokmehl, Reis, Kohl, Orangenscheiben).
oSarapatel (Leber, Herz, Tomaten, Paprikaschoten, Zwiebeln und Soße).
oMoqueca (Fisch- oder Meeresfrüchteeintopf, gekocht mit Tomaten, Paprika und Koriander in Kokosmilch und Palmöl).
oAcarajé (Teigbällchen aus zerstoßenen Bohnen, Nüssen und Krabben, in Dendê-Öl gebacken).
oAipim (Maniokwurzeln, gekocht oder frittiert).
oLeitão Pururuca (gegrilltes Spanferkel).
oTapioca-Pfannkuchen (mit geraspelter Kokosnuß und Schmelzkäse oder Bananen serviert).
oPudim de Leite (Milchpudding).

Brasilianer lieben Bier und das Land verfügt über unzählige Brauereien.
Neben klassischen brasilianischen Biersorten werden besonders auch deutsche, und holländische Biere sehr gerne getrunken.
Neben typisch bayerischen Weißbieren stehen z.B. die Biere von Becks, Jever und Heineken auf der brasilianischen Beliebtheitsscala hoch oben.

Anreise und Ziel
Mein brasilianisches Abenteuer begann in Frankfurt/Main, von wo aus mich die portugiesische Fluggesellschaft TAP zuerst nach Lissabon brachte.
Von dort aus startete ca. 2 Stunden nach meiner Ankunft der 11 stündige Flug über den Atlantik mit Ziel "Belo Horizonte", der Hauptstadt des
brasilianischen Bundesstaates "Minas Gerais".

Dieser Bundesstaat liegt im Südosten Brasiliens und hat eine abwechslungsreiche Landschaft, welche mit Bergen, Tälern und zahlreichen Flüssen,
durch die Bergkette der "Serra do Espinhaço" verläuft.

"Minas Gerais" spielte eine entscheidende Rolle während des Goldrauschs im 18. Jahrhundert. Städte wie "Ouro Preto", "Mariana" und "Tiradentes"
sind heute berühmt für ihre sehr gut erhaltene Kolonialarchitektur und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Bundesstaat hat eine vielfältige Wirtschaft, welche Landwirtschaft, Bergbau und Produktion umfasst. Er ist ein bedeutender Produzent von Kaffee,
Milchprodukten und Mineralien, einschließlich Eisenerz.

Hier existiert eine reiche Kulturszene mit Einflüssen aus indigenen, afrikanischen und portugiesischen Traditionen.
"Minas Gerais" besitzt mehrere Nationalparks, welche viele Möglichkeiten zum Wandern bieten und ist gleichsam für seine modernen Bildungseinrichtungen
und Forschungszentren in den Bereichen Wissenschaft und Technologie bekannt.

Die Reise

 
 
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Belo Horizonte
"Belo Horizonte" ist die Hauptstadt des Bundesstaats "Minas Gerais". Mit einer Bevölkerungsanzahl von ca.
zweieinhalb Millionen Einwohnern, ist "Belo Horizonte" das wichtigste Wirtschafts- und Kulturzentrum des Bundesstaates.

Meine brasilianischen Lieblingsfotografin hatte im Vorfeld meiner Anreise alles Notwendige in "Belo Horizonte" organisiert.
Nach meiner Ankunft in Belo Horizonte wurde ich von "Larissa" am Flughafen abgeholt und zum bereits gebuchten Hotel gebracht.

- Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von Marescalcus am Mo 2. Dez 2024, 23:22, insgesamt 4-mal geändert.

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 18:37

Uiii, das fängt ja spannend und gut organisiert an.
Dann werde ich sehr gerne virtuell mit nach Brasilien reisen.

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 18:44

Ja, da bleibe ich auch dran. Südamerika steht bei mir noch auf der Todo-Liste :) Ich bin gespannt.

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 19:13

gerne mehr - obrigado

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 19:14

Wow! Ich bin gerne dabei. Vor ziemlich genau 21 Jahren habe ich Brasilien bereist und bin heute noch ein Fan! Freue mich schon auf die Fortsetzung!

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 19:45

Da komme ich gerne mit. :ja:

In Brasilien war ich vor ziemlich genau 23 Jahren. Damals waren wir unter anderem auch in Belo Horizonte. Mein Gott, ist das jetzt schon lange her. :warten:

Erinneren kann ich mich an das leckere Gemüse und Obst, da gab's ja jetzt schon eine Einstimmung. Bild

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 20:04

Brasilien, da habe ich mal 1990 im Krankenhaus gelegen und daher kaum etwas vom Land gesehen. Ich freue mich auf deine Bilder und Schreibe... :2thumbs:

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 20:16

Teil 2

Am folgenden Tag erwanderten wir uns Teile dieser großen Stadt...

 
 
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und besuchten das sehr beeindruckende „Museu das Minas“, welches eine faszinierende Sammlung von Edelsteinen und Mineralien aus der Region beherbergt.
Die Farben und Formen der vielen Exponate waren atemberaubend und schenkten mir einen ersten Eindruck von den Schätzen, die Brasilien zu bieten hat.

 
 
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Unser nächster Besuch galt dem „Palácio da Liberdade“, einem Gebäude das sehr viele Jahrzehnte als Regierungssitz des Bundesstaates "Minas Gerais"
genutzt wurde und heute als Museum besichtigt werden kann. Die sich den Augen hier darbietende Innenarchitektur und Ausstattung entführte uns
- unter anderem mit ihren kunstvoll gestalteten Treppenaufgängen – nicht zuletzt auch zurück in die prachtvollen Zeiten des Jugendstils.

 
 
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Am Abend besuchten wir in Belo Horizonte zwei - in Brasilien von mir eher nicht erwartete - Gaststätten.
Das "Stadt Jever" und die brasilianische Außenstelle des Münchner Hofbräuhauses.

 
 
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Beide Brauereien produzieren in Brasilien nach original deutschem (bzw. bayerischem) Rezept und der Geschmack der Biere
fühlt sich sehr identisch an.

 
 
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Sobald die Sonne untergegangen ist, werden in größeren brasilianischen Städten, selbst recht nahe gelegene Lokalitäten
nicht zu Fuß aufgesucht, sondern aus Sicherheitsgründen ausschließlich per eigenem Auto, Motorrad oder mit einem "Uber-Taxi" angesteuert.
Auch wenn es sich mir nicht so präsentiert hat - Brasilien scheint offenbar selbst für Einheimische ein gefährliches Land zu sein.

- Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von Marescalcus am Mo 2. Dez 2024, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Mo 2. Dez 2024, 22:21

Teil 3

Ouro Preto
Nach 2 Tagen in „Belo Horizonte“ begaben wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Zielort: „Ouro Preto“.

Am Höhepunkt des Goldrausches war "Ouro Preto" die größte und reichste Stadt in der Neuen Welt.
Bis zum Jahr 1820 wurden hier ca. 1200 Tonnen Gold gefördert - 80 % der damaligen Weltproduktion.

Unser Weg durch die Altstadt, mit ihren alten kopfstein-gepflasterten Straßen, barocken Kirchen und den deutlich
vom Kolonialstil geprägten Häusern, wurde durch den pittoresk-maroden Charme des Stadtbilds, zu einer Zeitreise in vergangene Jahrhunderte.

Wir besichtigten einige der hier vielzählig vorhandenen Gotteshäuser und schlenderten – immer wieder steil bergauf und bergab - durch die engen Gassen der Altstadt,
in denen es viele kleine Läden mit unterschiedlichsten Waren und leckersten Spezialitäten zu entdecken gab.

 
 
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Auf unserem Weg trafen wir am frühen Abend auf eine Gruppe von Sportlern, welche den großen Platz
mitten in der Altstadt für eine äußerst spannende Capoeira-Präsentation nutzten.

 
 
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Video - Capoeira


Am folgenden Tag besuchten wir eine alte Mine, wo wir mehr über den Goldabbau in den von Sklaven gegrabenen Stollen unter dieser Stadt erfuhren.
Die eigene Erfahrung, gebückt durch diese engen, dunklen und feuchten Tunnel zu gehen und dabei Berichte über das Leben der ehemaligen
Sklavenarbeiter zu hören, war spannend, erschreckend und lehrreich.

 
 
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- Fortsetzung folgt...

Re: Fotografischer Reisebericht: Brasilien 2024

Di 3. Dez 2024, 00:37

Hallo Ralf,

sehr schön, mal wieder Bilder von Dir zu sehen. Und mit Dir durch Brasilien zu reisen im farblosen Grau dieser Tage, ist eine bunte Freude :2thumbs: !

Ich werde gespannt folgen...!

LG
MoreArt
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