Mi 10. Mai 2017, 14:45
Fotografischer Reisebericht: Spreewald 15.04. - 24.04.2017Teil 1Unsere diesjährige Frühlingsauszeit führte in eine – bis dahin für uns – völlig unbekannte Gegend Deutschlands,
den lieblichen Spreewald.
Wie schon öfter, stellte sich uns zum Ende der Reise die Frage, warum wir eigentlich immer weit in die Welt hinaus
ausschwärmen, obwohl es nur ein paar Hundert Kilometer entfernt landschaftlich wunderschöne Gefilde
zu erkunden und zu erleben gibt.
Der Spreewald war wieder eines dieser deutschen „WOW-Erlebnisse“, dass uns sehr beeindruckt hat und sicherlich
zum Wiederkommen verführen wird.
Hintergrund-Info:Bewohnt wird der Spreewald zum Teil von der Volksgruppe der Sorben, welche als westslawisches Volk,
in der Ober- und Niederlausitz (Sachsen und Brandenburg) lebt und in Deutschland als nationale Minderheit
anerkannt ist. Die Sorben haben neben ihrer Sprache und ihrer Kultur eine offiziell anerkannte Flagge und
Hymne und sind in der Regel deutsche Staatsangehörige.
Nach offiziellen Angaben gibt es rund 60.000 Sorben, davon leben etwa zwei Drittel in der sächsischen
Oberlausitz, vorwiegend im katholischen Dreieck zwischen den Städten Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda.
Ein Drittel lebt in der Niederlausitz, vorwiegend zwischen Senftenberg im Süden und Lübben im Norden,
wobei 90 % davon in dem Landkreis Spree-Neiße und der kreisfreien Stadt Cottbus leben.
Viele Bräuche haben sich erhalten, vor allem das Osterreiten, die Vogelhochzeit und das traditionelle
Bemalen von Ostereiern. Zahlreiche slawische mythologische Vorstellungen sind heute noch lebendig,
wie zum Beispiel das Irrlicht, die Mittagsfrau, der Wassermann oder der geld- und glücksbringende
Drachen, die einem unterwegs im Spreewald immer mal wieder begegnen.
Sehr eindrucksvoll sind auch die sorbischen Trachten, welche sich regional stark unterschiedlich darstellen.
Sie werden vereinzelt von älteren Frauen noch täglich, von jüngeren jedoch nur zu den großen Feiertagen
getragen.
Der Spreewald (sorbisch Błota, „die Sümpfe“) ist ein ausgedehntes Niederungsgebiet und eine historische
Kulturlandschaft im Südosten des Bundeslandes Brandenburg. Hauptmerkmal ist die natürliche
Flusslaufverzweigung der Spree, die durch angelegte Kanäle deutlich erweitert wurde. Als Auen- und
Moorlandschaft besitzt sie für den Naturschutz überregionale Bedeutung und ist als Biosphärenreservat
geschützt.
Er befindet sich in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz und wird
in den südlichen und größeren Oberspreewald und den nördlichen, kleineren Unterspreewald geteilt.
Zwischen den beiden Teillandschaften vereinigt sich die Spree auf kurzer Strecke in der Stadt Lübben.
Dieses Gebiet ist eines der bekanntesten und beliebtesten Reiseziele im Land Brandenburg.
Der Spreewald ist auch für die Produktion natürlicher biologischer Erzeugnisse deutschlandweit bekannt.
Dieser Wirtschaftsraum ist als geographische Angabe innerhalb der EU geschützt. Bekanntestes Produkt
dieses Gebietes dürften wohl die legendären "Spreewald-Gurken" sein, welche vor Ort fast überall als
Fass-Gurken in verschiedensten Ausprägungen angeboten werden.

Von April bis Oktober wird – als regionale Besonderheit - die Post in Teilen des Spreewalds auf dem
Wasserweg zugestellt. Die Postzusteller nutzen hier einen gelben Postkahn, der mittels eines Rudels
stakend fortbewegt wird. Ein Rudel ist eine über vier Meter lange Stange aus Esche, die einem sehr
schmalen Ruder ähnlich sieht. Da beim Staken immer die Gefahr besteht, dass das Rudel stecken bleibt
und abbricht, befindet sich auf jedem Kahn mindestens ein Ersatzrudel.
...
Für unseren, knapp 10tägigen Besuch hatten wir uns das Städtchen „Vetschau“ am Rande des Spreewalds
und dort, das durchaus empfehlenswerte Hotel „Ratskeller“ - direkt am Marktplatz - auserkoren.
Viel mehr Möglichkeiten boten sich uns zu dieser Zeit (15.-24. April) auch nicht, da der Zeitraum
unseres Aufenthaltes direkt in das dort alljährlich stattfindende sportliche Großereignis „Spreewald-
Marathon“ fiel und sich somit bereits im Vorfeld fast alle - relativ günstigen - Unterkünfte im Status "ausgebucht"
befanden. Zum Marathon jedoch später mehr…
Innerhalb des Spreewalds kommt man mit dem Auto nur schwierig voran, ist doch das komplette Gebiet
hauptsächlich auf Wassersportler und Radfahrer ausgelegt. Nun, Wassersport und Radfahren bringe ich
persönlich nur schwer mit dem Fotografieren zusammen, daher haben wir fast alle Strecken (runde 50 km)
per Pedes abgearbeitet und nebenbei auch gleich noch jede Menge der hier ausgelegten
GeoCaches „eingesammelt“. Selbstverständlich haben wir aber auch die Gelegenheit zu einer Kahnfahrt ergriffen um das,
sich darbietende Szenario auch aus der "Wasser-Ansicht" genießen zu können.
Gut, dass wir unseren Besuch in den noch kühlen Frühling gelegt hatten. Im Hochsommer wird man im
Spreewald vermutlich von Moskitos „aufgefressen“. Wir haben bei einem Wetter-Mix aus Sonnenschein,
Regen, Hagel- bzw. Schneeschauern und dezenten 4-10 Grad keinen einzigen der gierigen Blutsauger
zu sehen bzw. zu spüren bekommen.
Mit von der Partie waren:
K-1 / D-FA 15-30 / FA* 28-70 / FA* 80-200
K-3 / DA* 16-50 / DA* 50-135
Aber lassen wir Bilder sprechen:

#1

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#7

#8
Fortsetzung folgt...
Gruß vom Ralf
Zuletzt geändert von Marescalcus am Do 11. Mai 2017, 17:41, insgesamt 4-mal geändert.