Mo 29. Jul 2013, 22:50
20.06.2013Die Welt war grau an diesem Morgen.
Die fast geschlossene Wolkendecke ließ dem Blau des Himmels nur gelegentlich eine Chance.
Heute wollten wir in Richtung „Limerick“ aufbrechen, wo am Abend bereits ein vorgebuchtes Hotelzimmer auf uns wartete.
Auf dem Weg dorthin stand noch ein „kleiner“ Umweg auf dem Plan, die Halbinsel „Dingle“, wunderhübsch an der gleichnamigen „Bay“ gelegen.
Info-Link: Unsere Fahrt führte uns über "Killarney" nach „Tralee“, von wo aus wir die anvisierte Landzunge erreichen konnten.
Auch hier gibt es einen Rundkurs zu erfahren, den wunderschönen „Slea Head Drive“.
Die rund 30 Kilometer lange Panoramastraße entpuppte sich als einer der interessantesten Routen unserer Reise. Prähistorische Zeitzeugen wie Steinforts,
unterirdische Gänge, historische Steinkreuze und Bienenkorbhütten („Beehive Huts“) sind hier neben traumhaften Klippen und schönen Stränden unterwegs zu finden.
Der „Drive“ startet und endet im Städtchen Dingle. Um dorthin zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten:
- entspannt, über eine gut ausgebaute Landstraße
- hard core, über den „O`Connor Pass“ des 952 Meter hohen Mount Brandon
Der O`Connor Pass ist mit knapp 450m der höchste Pass Irlands und soll fantastische Ausblicke bieten.
Leider können wir dazu nichts sagen; während unserer Überquerung war Mount Brandon in dichten Nebel gehüllt und dazu "schüttete es aus Kübeln".
Der Pass bietet stellenweise nur 1,80m Fahrbahnbreite und ist daher für Wohnmobile, Busse und LKW gesperrt. Um trotz Gegenverkehr eine Chance zu haben,
wurden gelegentlich kleine Buchten aus dem Fels heraus gesprengt, die im Notfall eine sehr begrenzte Ausweichmöglichkeit bieten. Trotzdem bedeutet dies auch
immer mal wieder Rückwärtsfahren…
Nun, wir konnten zwar kaum die Hand vor Augen sehen, haben das Abenteuer Überquerung jedoch ohne nennenswerte Verluste gemeistert.
Die dabei ausgeschüttete Menge Adrenalin war aber „nicht von schlechten Eltern“… Bei schönem Wetter - ohne Gegenverkehr - ist das bestimmt eine Traumstrecke !
Am „Slea Head Drive“ angekommen endeten zwar Nebel und Regen, doch der Wettergott zog es weiterhin vor, seiner schlechten Grundstimmung treu bleiben.

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#80 - "Slea Head"
Für die Rückfahrt beschlossen wir auf ein erneutes "O`Conner Pass-Adventure“ zu verzichten und nutzten die bequemere Möglichkeit Mount Brandon zu umfahren..
Der Tag neigte sich langsam dem Abend zu und wir hatten noch einige Kilometer bis Limerick vor uns.
Das im Leihwagen eingebaute Navigationsgerät kannte leider weder die Adresse des Hotels, noch die Straße auf der wir uns befanden.
Das machte das Ansteuern der Unterkunft nicht wirklich einfacher. Anhalten und Fragen half uns weiter und so erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit
endlich unser Ziel, das „Castletroy Park Hotel“.
Das Mitte der 80er Jahre gebaute "4* Castle" hatte zwar seine besten Jahre schon gesehen, war aber von Fitnessstudio über Schwimmbad und Wellness-Center
mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt.
Bei unserer Ankunft merkten wir schon, hier war ganz schön was los. Im Hotel fanden an diesem Abend zwei Hochzeiten und eine Beerdigungsfeier statt.
Die Beerdigung war nicht das Problem, die beiden Hochzeiten machten jedoch ganz schön Party…
Hungrig und durstig stellen wir unser Gepäck im Zimmer ab und suchten umgehend die Bar auf, um uns erneut sowohl der irischen Küche als auch der irischen Braukunst hinzugeben.
Katrin hat bei dieser Gelegenheit „Bulmers“ entdeckt. Ein irischer „Cider“, sprich eine Art Apfelwein, der sehr lecker, aber auch durchaus berauschend ist, zumal in Irland gerne immer
alles als „Pint“ (= 0,5683 Liter) serviert wird.
Kurz vor Mitternacht zogen wir uns aufs Zimmer zurück, dass erfreulicher Weise in einem anderen Trakt des Hotels und damit weit weg vom Sound der
Hochzeitsfeierlichkeiten lag. Jedoch gelang es uns nicht, in diesem Zimmer zu Schlafen. Ein deutlicher Geruch nach Chemikalien machte sich bemerkbar und
wurde auf Dauer unerträglich. Gegen 01:00 Uhr reklamierten wir an der Rezeption und baten um ein anderes Zimmer.
Zwei freie Zimmer konnte uns das Hotel in dieser Nacht noch anbieten, beide direkt über den Feierlichkeiten gelegen. Alle anderen Zimmer waren belegt.
Nun, lieber laute Musik als Chemikaliendunst, sagten wir uns und zogen um. Gegen 03:00 endeten die Festivitäten unter uns und wir konnten uns endlich dem
wohlverdienten Schlaf hingeben.
Fortsetzung folgt...
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@all:
herzlichen Dank für Eure durchweg positiven Kommentare !
Ich hab Spaß dran, wenn Ihr dran Spaß habt...
Gruß vom Ralf