Mi 21. Okt 2015, 21:27
Diesen Herbst hat es uns nach Island verschlagen. Weil ich da immer schon mal hin wollte. Und weil ich aufgrund von Gründen nicht mehr als ein paar Tage Urlaub für den Herbst übrig hatte ...
Als Unterkunft haben wir uns das Hotel Selid ausgesucht. Einen kleinen, umgebauten Bauernhof. Wir wohnen hinten rechts. Da, wo sonst Kühe standen. Ein Foto von den Kühen haben wir auch schon gesehen; wie sie in die Richtung schauen, wo ich gerade auf einem kleinen aber gemütlichen Sofa sitze, mich von leiser Hintergrundmusik bedüdeln lasse und anfange, einen Reisbericht zu schreiben ...
Insgesamt geht es hier recht familiär zu, was wir sehr schön finden. Das (sehr nette und herzliche

) Betreiberpaar Vala und Hrafn wohnt gleich nebenan. Türen werden nie abgeschlossen, an der Rezeption steht Tag und Nacht ihr Laptop und ein offenes Tip-Glas rum. Kriminalität gibt es hier in der Gegend praktisch nicht. Man vertraut sich. Auch den Gästen und umgekehrt. Sollte man zum Einchecken mal etwas spät ankommen, so findet man an der Rezeption einen Zettel mit einer Beschreibung, wo der gebuchte Raum zu finden ist, und der Zimmerschlüssel liegt gleich drauf. Für Notfälle etc. steht dort auch ein Telefon ... man wohnt ja nur ein paar Sekunden Fußweg auseinander ;-)
Insgesamt können wir das Hotel sehr empfehlen. Sauberkeit, Service, Freundlichkeit und Ausflugtipps - alles Top :-) Wer Polarlichter beobachten möchte, bekommt hier - wenn denn klarer Himmel ist - eine tolle Aussicht bei sehr dunkler Umgebung geboten. Und wenn nötig, auch Hilfe beim Einstellen der Kamera. Stative kann man sich auch kostenlos leihen. Nur Wecker stellen

und hochgucken ... ja, das muss man noch selber. Aber dazu später mehr ...
Unser Tag 1 war mit der Anreise voll abgedeckt. Wir übernachteten bei Freunden nahe Hamburg, wurden morgens in die S-Bahn gesetzt und stiegen am Flughafen wieder aus. Total einfach und komfortabel. Vielen Dank nochmal für diese Hilfe!
Während wir über Stockholm Richtung Island unterwegs waren, stellten wir schnell fest, dass die Scandinavian Airlines auf unserer Sympathieliste recht weit unten eingeordnet wird. Es gibt nix zu futtern, nicht mal eine kleine Tüte Kekse oder so. Alle Getränke außerhalb von Wasser und Kaffee lässt man sich teuer bezahlen. Kopfhörer ebenso. Das haben auch die Passagiere um uns herum schnell festgestellt. Einer der Flugbegleiter kommentierte dies dann mit "Welcome to Scandinavia" - dort gäbe es eben nichts kostenlos. Naja, ist nicht weiter tragisch - sind ja Kurzstreckenflüge.
Gelandet sind wir am Keflavik International Airport (KEF). Das hatte ich offenbar bei der Mietwagenbuchung nicht so ganz berücksichtigt. Über Check24 hatte ich uns einen Dacia Duster ausgesucht. Von Procar. Auswählbar war bei unseren Reisedaten die Stadt-Station ... also Google-Maps angeworfen und geschaut, wo die liegt. Hmmm ... knappe 3km vom Flughafen entfernt. War soweit OK. Allerdings hat Reykjavik zwei Flughäfen. Einen direkt in der Stadt und einen - den KEF - etwa 37km von der Procar-Filiale entfernt. Ich Dussel hab das natürlich total verpeilt. Und erst nach der Landung gemerkt, dass wir nicht da sind, wo ich dachte
37km klingt jetzt nicht sooo weit, ist aber deutlich zu weit zum Laufen und Taxis sind hier scheißenteuer (die ersten 100 Euro waren also ziemlich sinnfrei weg). Der Taxifahrer meinte, das passiert recht vielen Leuten. Schwacher Trost. Immerhin meinte der sehr nette Procar-Mitarbeiter dann, wir dürften das Auto auch an der Filiale nahe dem KEF abgeben. Immerhin etwas
Die 120km zum Hotel waren schnell zurückgelegt. Wir verschwanden ebenso schnell in der Bewusstlosigkeit der Nachtruhe und nun geht es endlich mal los mit Bildern
Das Wetter an Tag 2 war jetzt nicht so der Bringer - regnerisch und grau. Egal. Das Beste draus machen. Also erstmal hinterm Hotel verschwunden und Grauverlaufsfilter auf das SMC 15 Ltd. geschraubt. Hier meine ersten Experimente damit ... der ein oder andere Wassertropfen hat sich allerdings eingeschlichen:
Blende: F/13
Belichtungsdauer: 1/5s
Brennweite: 15mm
KB-Format entsprechend: 22mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#1
Blende: F/13
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 15mm
KB-Format entsprechend: 22mm
ISO: 800
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#2
Nachdem also die ersten Bilder im Kasten waren, beschlossen wir, dem Pfad der Touristen zu folgen und Wasserfälle zu gucken. Und zu knipsen - haben ja Pentax-WR dabei
Schon auf der Fahrt zum Ort der Begierde fielen uns einige Touristenbusse auf. Offenbar scheut diese Industrie keinen Wind und Regen. Touristen sind halt leidensfähig. Zahlen gerne. Auch für Wasserfälle grau in grau. Natürlich mit Würstchenbude, denn die geht immer gut. Ist ja klar. Touristen-POI halt
So, genug gelästert. Wir sind ja immerhin auch Touristen. Wenn auch mit eigenem Auto und mit einer Affinität zu Orten, an denen noch nie ein Tourist war. In unseren Gedanken jedenfalls ;-)
Zuerst standen der Gljúfrafoss und der Seljalandsfoss auf der Liste. Bei letzterem gibt es einen Parkplatz. Mit Würstchenbude
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 800
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#3
An den Einsatz von irgendwelchen Filtern war nicht zu denken. Wasser von oben. Und von vorne. Gar nicht gut für Fotos. Und offenbar gar nicht gut für Kompaktknipsen und DSLR der Canikon-Fraktion. Aufgrund irgendwelcher Gründe liefen alle außer mir mit in Gefrierbeuteln, Einkaufstüten und anderen lustigen Verpackungen gehüllten Bildeinfängern rum

Ich mag ja den WR-Kram
Zuerst sind wir rüber zum Gljúfrafoss. Der liegt etwas versteckt in einer Felsspalte und man muss einen halben Kilometer im Regen laufen. Typische Touristen machen das offenbar nicht so gerne, denn wir waren dort dann doch tatsächlich fast alleine.
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/8s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#4
Da wir weitgehend wasserdicht eingepackt waren, hat uns auch das durch die Luft fliegende Wasser nicht allzu sehr gestört. Am Wasserfall habe ich sogar eine Stelle gefunden, wo man die Kamera mal ein paar Sekunden ohne Linse putzen stehen lassen kann ... Zeit für ein Selfie :-P
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/3s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#5
Auf dem Rückweg haben wir dann noch schnell den Seljalandsfoss fotografiert. Und Plastiktütenkameras beobachtet.
Blende: F/13
Belichtungsdauer: 1/3s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#6
Weil wir kein so richtiges Ziel für Regenwetter hatten, haben wir kurzentschlossen beschlossen, die Straße hinter dem Eyjafjallajökull zu fahren. Die F249. F-rated ist allerdings so eine Sache. Ohne Allradantrieb nicht zu empfehlen. Befahren mit normalen 4x4-Pkws ist allerdings verboten. Aus gutem Grund - Bodenfreiheit! Duster, der hat das! Duster, der kann das! Also los ... allerdings sind wir an der dritten Flussdurchfahrt dann doch an unserer Faulheit gescheitert. Nicht, weil der Wasserstand zu hoch war. Aber die Steigung des anderen Ufers wäre ohne etwas Begradigung vermutlich nicht gut für den Auspuff gewesen. Und eine Schaufel hatten wir leider nicht dabei.
Das Foto zeigt übrigens die erste Fluss-Passage - kein Problem für den Duster. ;-)
Blende: F/13
Belichtungsdauer: 1/50s
Brennweite: 15mm
KB-Format entsprechend: 22mm
ISO: 400
Weissabgleich: Daylight
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#7
Auf dem Rückweg haben wir uns dann dazu entschlossen, eine Bergstraße zu befahren. Weil dort ein Wegweiser mit diesem lustigen Symbol für Sehenswürdigkeiten, gepaart mit einem für uns unaussprechlichen Isländischen Begriff, stand. Der Weg war lang. Und wir dachten fast schon, oben treffen wir auf eine Würstchenbude mit dem Hinweis, unten stünde ja schließlich ein Sehenswürdigkeitenwegweiser

Es war dann aber ein Aussichtspunkt in einer Wolke. Somit sahen wir zwar nix, aber haben immerhin Fotos davon, wo und wie wir nix gesehen haben ...
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/50s
Brennweite: 40mm
KB-Format entsprechend: 60mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#8
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 15mm
KB-Format entsprechend: 22mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#9
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/80s
Brennweite: 15mm
KB-Format entsprechend: 22mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#10
Ja, das war also Tag 2 ... und nun mache ich eine Pause mit Chips und Fernsehen, bevor Tag 3 mit Kontrastprogramm (super Wetter) folgt ...
Zuletzt geändert von Eike82 am Mi 28. Okt 2015, 13:48, insgesamt 2-mal geändert.