Sa 24. Okt 2015, 09:44
Schön, dass die Bilder gefallen – freut mich sehr!
Felix, die Gruppengröße hält sich in Grenzen. Ich und meine Frau halt …
Gerade beginnt unser letzter Urlaubstag – morgen geht es zurück ins gewohnte Leben

. Ich könnte sehr gut noch 2 Wochen bleiben. Oder 4. Oder …
Vor dem Frühstück schaffe ich es noch, kurz über die Nacht von Tag 4 auf Tag 5 zu berichten. Am Abend hatte uns der Hotelbetreiber gesagt, wir sollen gut heizen. In der Nacht würde in der gesamten Gegend zwischen Mitternacht und 6 Uhr der Strom abgestellt werden. Das könne empfindlich kalt werden.
Es ist etwa 1:40 Uhr. Ich wache auf. Keine Ahnung, warum. Einen Wecker hatte ich nicht gestellt. Durch das Fenster sehe ich einen hellen Stern – Wega, der Hauptstern der Leier. Sollte es doch noch klar geworden sein? Der Wetterbericht hatte Wolken versprochen.
Angezogen von alpha Lyrae machte ich mich auf den Weg zum Fenster … und sah einen hellgrauen Bogen am Westhimmel. Keine Wolke, das ist sicher. Nicht sofort zu erkennen, aber definitiv … ja, Polarlicht! Doch noch! Nachdem wir schon damit abgeschlossen hatten … es sollte ja die ganze Zeit über bedeckt sein. Regnen. Aber nicht klar und schon gar nicht nachts.
Raus!

Also, natürlich mit Stativ, K-3, 8er Samyag und 18-35 Sigma … und hastig übergezogenen, halbwegs warmen Sachen. Die Handschuhe liegen natürlich im Auto. Egal, keine Zeit. Der Bogen wird heller … das kann sich jederzeit verabschieden.
Keine Zeit, eine Scheinerblende (
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinerblende) zu basteln. Das muss so gehen. Also habe ich das Sigma montiert, mit Live View auf Wega gehalten und den Fokus hin und hergedreht, bis ich der Meinung war, die Mitte zwischen 2x unscharf getroffen zu haben. Dann schnell das erste Foto, der Bogen wird schon wieder schwächer …
Blende: F/2.2
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 800
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#53
… und die scharf abgegrenzten Strukturen verschwinden langsam …
Blende: F/2.2
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#54
Dann zum 8er gewechselt. Da gibt es keine Probleme mit dem Scharfstellen. Grob auf unendlich gedreht und los. ISO auf 6400 … die Kamera ist zwar noch warm und das Rauschen recht stark, aber das sollte sich in den nächsten 2 Stunden noch legen.
Blende: F/4.5
Belichtungsdauer: 30s
Brennweite: 8mm
KB-Format entsprechend: 12mm
ISO: 6400
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#55
Die Intensität war nicht gerade hoch, der Kp-Index (
https://de.wikipedia.org/wiki/Kp-Index) gerade mal auf 2. Denkbar ungünstig. Da kann man natürlich keine bunten Farbspiele am Himmel erwarten. Jedenfalls nicht visuell.
Nach einiger Zeit breitete sich das Polarlicht über den halben Himmel aus. Bis in den Zenit. Toll!

Auch wenn ich es nur grau sehe, vergesse ich die Kälte; meine Finger, die ich fast nicht mehr bewegen kann, und mache noch ein letztes Bild mit dem 8er. Nachdem um halb drei der Strom wieder angestellt wurde. Viel früher, als angekündigt.
Dann wechsele ich wieder auf das Sigma. Die Linse des 8er beschlägt sowieso gerade schneller, als ich putzen kann. Das Sigma beschlägt dagegen gar nicht … klingt komisch, ist aber so
Blende: F/4.5
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 8mm
KB-Format entsprechend: 12mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#56
Zeit für einen Tee. Unser Hotel ist ja nie abgeschlossen und im Gemeinschaftsraum stehen immer heißes Wasser und Teebeutel

. Und Zeit für ein Selfie! Durch den heißen Tee bin ich wieder motivierter und ich kann meine Finger wieder anständig bewegen.
Blende: F/2.5
Belichtungsdauer: 15s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#57
Ein Foto Richtung Zenit – die Schärfe passt. Gut getroffen.
Blende: F/2.5
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#58
Ich laufe auf den Hügel neben unserer Unterkunft, um letzte Bilder zu machen. Das Polarlicht ist zwar noch länger aktiv, aber mir ist kalt. Scheißenkalt, nach guten 2 Stunden. Ich habe immer noch offene Schuhe. Zubinden? Nebensache! Vernachlässigbarer Kleinkram für einen Amateurastronomen, der keine noch so kleine Temperatur scheut. Jedenfalls in seinen Gedanken und wenn ein warmes Zimmer mit heißem Tee in der Gegend rumsteht …
Blende: F/2.5
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#59
Schwan und Leier in strahlendem Grün. Ja, das sieht man nicht oft. Ich jedenfalls nicht. Es hat sich gelohnt, ungeplant aufzuwachen
Blende: F/2.5
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#60
Mit einem letzten Bild schließt sich der Bericht über diese Nacht. Mit einem Bild in die Richtung, wo man auch in Deutschland gelegentlich ein Polarlicht sieht. Und mit ganz viel Glück sogar ein kräftiges.
Der große Wagen. Inmitten grüner Nachterscheinungen …
Blende: F/2.5
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 18mm
KB-Format entsprechend: 27mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Auto
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#61