Sa 22. Jan 2022, 23:47
So spannend natürlich die Diskussionen über Vertriebsstrategien, Fremdakkus und der wegen vielfältiger Fehlentscheidungen unweigerlich zum Untergang verurteilten Marke Pentax sind, eigentlich geht es ja doch um Bilder. Ich zeige mal wieder ein paar.
Es war 1992 als ich mir dachte, dass es sich lohnen könnte, mir einmal eine kleine nordatlantische Inselgruppe anzusehen. Aus heutiger Sicht immer noch eine interessante Erfahrung. Man vergisst leicht, dass das Internet nicht existierte. Für Informationen brauchte man Reiseführer und Reisebüros, Landkarten waren mit einigem Glück bei Spezialbuchhandlungen zu bekommen.
Begleitet haben mich damals eine Pentax MX, im örtlichen Fotofachhandel gekauft (mit einem großzügigen Vorrat von zwei Ersatzknopfzellen eines Fremdherstellers), Pentax SMC 1:2,8 24 mm, SMC M 1:2,8 40 mm, SMC M 1:2 85 mm und SMC M 1:3,5 135 mm, ein jämmerlicher Revue Telekonverter, ein Haufen Agfachrome 100 Filme, vermutlich ein oder zwei Polfilter, ein voller Rucksack und die Gewissheit die interessanteste Reise meines bisherigen Lebens zu machen.
Die Inseln waren vom Tourismus praktisch unentdeckt. Regelmäßig wurden lediglich ein paar, in ihrem Reisedrang behinderte Islandreisende eher widerwillig auf den Inseln abgesetzt, da die Islandfähre vor der Weiterfahrt noch einen Abstecher nach Bergen machte.
Kurz vorher (1990) hatten die Färöer Österreich beim Fußball geschlagen, noch in Dänemark, da das Stadion in Toftir, das erste mit Rasenplatz auf den Inseln, noch nicht fertig war. Dieser Sieg hatte ungeahnt Folgen, denn von dem Tag an trugen alle Jungs, die im Tor standen, wie Jens Martin Knudsen, der Nationalheld, LKW-Fahrer einer Fischfabrik und Torwart der Nationalmannschaft, eine weiße Pudelmütze.
Natürlich bieten oder boten die Inseln ein paar Herausforderungen. Neben der mäßigen Erreichbarkeit geht es, wie man schon ahnen mag, vor allem um das recht eigenwillige Wetter. Wer Irland kennt, oder besser noch Achill Island, sollte einfach die Geschwindigkeit der Wetterwechsel und die Windgeschwindigkeiten verdoppeln. Wenn es nicht stürmt oder regnet, gerade also keiner der 300 jährlichen Regentage ist, sollte es eigentlich eine von geschätzt 20 verschiedenen Nebelarten geben, aber nur wenn es nicht schneit. Zum Glück soll der Schnee nur selten liegen bleiben, kalt wird es kaum, warm nie. So die zusammengefassten Aussagen aus den Reisführern. Auf jeden Fall beste Voraussetzungen für einen schönen Zelturlaub.
Bestes Wetter bei der Überfahrt

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Die Hafeneinfahrt von Thorshavn

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Das Regierungsviertel im Hafen von Thorshaven. Immer noch am Ort der alten Thingstätte.

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Der Olavstag, Nationalfeiertag, traditionelle Dauerparty und Anlass den kompletten Vorrat an Schwarzgebranntem möglichst an einem Tag zu vernichten.

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Für eine "Hauptstadt", hat Thorshavn natürlich eine recht überschaubare Größe, versprüht aber ein wenig Charme und übertrifft vom Preisniveau mühelos Oslo und Tokyo.
Das Regierungsviertel.

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Landwirtschaft auf den Färöer ist nicht so ganz einfach, es gibt natürlich Schaafe (mehr als Einwohner), Kühe, sehr viel Gras, gelegentlich Kartoffeln und angeblich auch Gerste, aber das halte ich für ein Gerücht.

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Der damals einzige Campingplatz, hatte einen eher einfachen Standard,

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dass die Anzahl der Wohnwagen nicht größer ist, hat unzweifelhaft etwas mit dem Wetter und den Befestigungproblemen zu tun. Baucontainer werden genauso gesichert.

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Fortsetzung folgt...