So, lange hat es gedauert, bis ich jetzt weitere Fotos hoch lade. Der Grund: wenig Zeit und außerdem denke ich, dass man zu dem Thema Eisbären ein paar Worte erklären sollte.
Wie vorher schon erklärt, leben die Eisbären bevorzugt auf den Packeisflächen, also auf Eisflächen, die sich jedes Jahr erneuern.
Es gibt auch mehrjähriges Eis, das immer dicker wird und nicht mehr abschmilzt und eine Ebene bildet. Diese Eisfläche ist Wüste, hier halten sich nur sehr wenige Tiere auf.
An Land gehen für längere Zeit nur die Weibchen. Diese müssen eine Höhle für ihren Nachwuchs graben. Die jungen Eisbären werden im Winter geboren und verlassen im April ihre Höhle.
Die Eisbärenmutter muss nach verlassen der Höhle innerhalb kürzester Zeit Nahrung finden.
Sie ist in dieser Zeit absolut ausgezehrt. Gelingt das nicht, sterben zuerst die jungen Eisbären, später sie selbst.
So und nun kommen wir zu dem Hauptproblem, wieso die Eisbären gefährdet sind. Vor einiger Zeit war ein preisgekröntes Foto in der Presse, das einen bis auf die Knochen abgemagerten Bären zeigte, der auch offenbar anschließend starb. Dieses Foto wurde als Beweis für den Rückgang der Eisbärenpopulation angeführt.
Auf der Ortelius waren mehrere Lektoren, die zu verschiedenen Themen Vorträge hielten (Vogelkundler, Biologen, Meereskundler, ein ehemaliger Direktor eines russischen Nationalparks). Alle sagten, ein solches Foto und eine solche Erklärung ist absoluter Mist.
Das Problem ist wo ganz anders. Durch die Erderwärmung und durch natürliche Schwankungen ist zu beobachten, dass die Packeisgrenze zurückgeht. Eisbärenmütter mit Jungen sind auf das Eis angewiesen. Der Eisbär hat 2 Jagdmethoden: die erste ist, sich in das Wasser zu begeben, abzutauchen und vor der Robbe aufzutauchen und sie zu fangen. Die zweite Methode ist, vor einem Eisloch zu warten, bis eine Robbe auftaucht und sie zu fangen.
Das alles funktioniert nur, wenn genügend Eis da ist. Also an Land hat eine Eisbärenmutter kaum Chancen, ihren Nachwuchs durchzubringen.
Erwachsene Eisbären können zwar bis zu 12 Tage lang schwimmen und dabei 700 Km zurückzulegen (also diese erreichen das Packeis immer), dies gilt aber nicht für Jungtiere.
Diese ertrinken meist vorher durch Unterkühlung, aufgrund ihrer großen Körperoberfläche verglichen mit der Größe.
Wie ich schon erwähnt habe, war voriges Jahr ein gutes Jahr für Eisbären. Treibeis bis August vor Spitzbergen. Dieses Jahr war es die absolute Sch…e. Wir sind der Ortelius bis fast zum 82. Breitengrad unterwegs gewesen, bis Eisbärenland herrschte. Das sind 800 km bis zum Nordpol, also eine Höhe, die wenn sie Nordpolforscher im 19. Jahrhundert erreichten, diese heute in Geschichtsbüchern stehen.
Zusammenfassend wurde uns erklärt: die Sterblichkeit von jungen Eisbären beträgt an Land 50% im 1. Lebensjahr, auf dem Packeis weniger als 20 %.. Wenn alles ideal wäre, müsste der Anteil an 1 und 2 jährigen Jungtieren 1:1 liegen, tatsächlich ist es lt. Beobachtungen auf der Ortelius das Verhältnis 1:3 bis 1:4..
So und jetzt noch zu dem Foto mit einem ausgehungerten erwachsenen Eisbären: uns wurde ein Foto von einem ausgehungertem erwachsenen Eisbären gezeigt. Offensichtlich eine Eisbärenmutter, die ihre Jungen verloren hatte. Dieses Eisbärenweibchen hatte eine Ohrenmarke, wurde identifiziert und das Gewicht aufgrund dieses Fotos auf 100 kg geschätzt. Der gleiche Eisbär wurde 15 Monate später erneut fotografiert, das Gewicht wurde auf 450 kg geschätzt. Folgerung: dieser Eisbär hat pro Tag 1 kg zugelegt.
Also die ganze Problematik betrifft keine erwachsenen Tiere, sondern ausschließlich Jungtiere, was genauso schlimm ist.
So und nun, bevor ich mit einem Eisbär weitermache, möchte ich Euch den Lebensraum dieser Tiere etwas näher bringen, auch wenn es fotografisch langweilig ist
Je weiter man nach Norden kommt, desto dichter wird das Eis. Das Schiff hat zwar Eisklasse 1 A , kommt also mit einer Eisdicke von 1Meter zurecht. Das Eis wird dabei aber nur gespalten und nicht gebrochen (kann nur ein Eisbrecher). Die Fahrtgeschwindigkeit beträgt hierbei 1-3 Km/Stunde
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Wer Lust hat, kann sich alles auch von der Brücke aus ansehen, hier hat man jederzeit Zutritt
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Den brauchen wir hoffentlich nicht
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und hier haben wir es erst nach dem 7 oder 8. Anlauf geschafft, durchzukommen. die farbigen Stellen sind Abrieb von der Schiffslackierung
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und nun die ersten Spuren von einem Eisbär im Schnee ( siehe Eisbärenfoto im letzten Beitrag) , demnächst gibt es jede Menge Eisbärenfotos
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