Mo 1. Jul 2024, 17:48
Wir waren ein paar Tage in Delft. Eine wunderschöne Stadt, ca. 100.000 Einwohner. Man kennt Delft wahrscheinlich vom Delfter Porzellan. Ja, das ist da präsent, aber Delft ist auch eine der ältesten Städte in den Niederlanden und dazu eine Universitätsstadt mit rd. 30.000 Studenten. Wie bei fast allen Städten sind die Randgebiete geprägt von teils hässlichen Bausünden und netten neuen Wohnvierteln. Die Altstadt ist von Grachten durchzogen, die von zahlreichen kleinen Brücken überspannt werden. Enge Straßen, Kopfsteinpflaster, kaum Parkraum - das ist der teils sehr alten Bebauung geschuldet, die auch die Verkehrssituation prägt. Ein paar Parkhäuser gibt es. Gar nicht mal so teuer, 3,20 die Stunde, Tageskarte je nach Lage zwischen 19€ und 32€. Wir haben in einem Hotel am Stadtrand übernachtet, ca. 20 Minuten Fußweg ins Zentrum. Ich empfehle, nicht! mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Es ist unglaublich eng, Fahrräder und Fußgänger laufen wild durcheinander. Wie in den Niederlanden üblich, beanspruchen die Fahrräder das Vorrecht auf der Straße. Trotzdem geht das alles recht gesittet zu. Kein Streit, keine Beschimpfungen. In den 3 Tagen haben wir nicht einmal eine Situation wie hier in Deutschland üblich erlebt.
Ein weiterer Tipp: lasst das Bargeld zuhause. Selbst das Eiscafé oder der Bäcker wollen auch für Mini-Bestellungen kein Bargeld. Im Gegenteil, die meisten schließen Cash aus! Sie sagten mir, dass es teurer sei, abends das Geld zu zählen und zur Bank zu bringen. Bareinzahlungen werden dort extra berechnet. Außerdem dauere es einfach zu lange, jedesmal Wechselgeld abzuzählen. Die Sicherheit war ein nachgeordnetes Thema. Bargeldlos war auch auf allen Märkten und bei allen Händlern angesagt. Wir fanden das sehr angenehm.
Delft ist sehr lebendig, dazu tragen die vielen Studenten erheblich bei. Die Kneipenkultur... an jeder Ecke ein Café, oder auch zwei

Alle Plätze sind mit Tischen und Stühlen bestückt, die von den anliegenden Kneipen bedient werden. Sehr gut besucht, die kommen sicher alle gut über den Winter. Auffällig war auch, dass sehr wenig Arbeitskräfte gesucht wurden. Die wenigen Kneipen mit einem entsprechenden Gesuch waren auch meist in nicht so gutem Zustand. Die hohe Studentendichte sorgt für ausreichende Arbeitskräfte, die auch angemessen bezahlt werden. Die Atmosphäre auf den Plätzen und an den Straßen ist einfach toll. Kein Gejohle, kein Gekreische - wir konnten uns fast in normaler Lautstärke unterhalten.
Im ersten Schwung habe ich ein paar Straßenszenen; das ist ja nicht so meine Welt... Die Niederländer sind da viel entspannter als die meisten deutschen Zeitgenossen, zumindest nach meiner schmalen Erfahrung. Danach kommen dann noch ein paar Stadtfotos, die muss ich aber erst noch fertig machen.
Mein Lieblingsbild... aufgenommen mit dem 35er Lydith

#1
Der Geist braucht auch geistige Nahrung; der junge Mann trägt eine Flasche Gin in der Hand. Ich hoffe, es war Wasser darin,

#2
Schwüles Wetter - ein Bier tut Not

#3
Ik zit even bij Moeke Nun, das saßen wir sogar jeden Tag und länger. Eine Studentenkneipe, mit herrlichem Biergarten und auch angejahrtes Publikum war dort anzutreffen

#4
Mobiltelefone... immer und überall, so auch hier. Wer hinschaut, sieht den Spanner mit dem roten Hut bei der "Arbeit"

#5
Mit bequemer Hose gelingt ein eleganter Aufstieg aufs Rad

#6
Auch die Polizei ist hier sehr präsent und mit dem Rad unterwegs

#7
Sie war erst skeptisch, grinste mich dann aber an und winkte mir bei der Abfahrt zu.

#8
Stammgäste im Korbus Kuch: Elke dag een kopje koffie

#9
Das war im "Hanno", Doelenplein, Der Opa geht sehr oft mit seinen Enkeln dorthin. Dort gibts Lekkerhapjes und immer eine Partie Schach. Ein sehr netter Mann war das

#10
Zuletzt geändert von GuidoHS am Do 4. Jul 2024, 08:54, insgesamt 2-mal geändert.