Tag 3, 29.4.2019 - Teil 1: Fotoausflug zum Manneporte
Am Abend des zweiten Tages habe ich die Wettervorhersage gecheckt und nach den eher wolkenverhangenen Tagen sollte der nächste Morgen einen leicht bewölkten Sonnenaufgang bringen! Perfekt, um sich den Wecker zu stellen und sich in aller Herrgottsfrühe auf den Weg zu machen! Wie sich am Ende der Woche herausstellte genau die richtige Entscheidung, sollte es mein einziger echter Fotoausflug bleiben!
Oben angekommen, es war ein sehr dunkler, einsamer Aufstieg über Stock und Stein und alte metallene Stolper-Reliquien, die einmal eine hilfreiche Funktion gehabt haben mögen ...

... hier ein erster Eindruck von den Lichtverhältnissen.
Ich habe das RAW bewusst etwa so gelassen, wie ich es empfunden habe:
#17
Aber wie ihr sehen könnt, hat sich die Göttin der Landschaftsfotografie für mich echt ins Zeug gelegt! Neben ansprechenden Wolken und einer sehr schönen Zeichnung in der Strömung um die Klippen hat sie zusätzlich dafür gesorgt, dass ein wenig Nebel aus dem Ort Étretat aufsteigt!

Das nächste Bild, ich nenne es die "Idiotenview", ist deutlich aufgehellt, es war in Wirklichkeit viel dunkler dort. "Idiotenview" deshalb, weil mir schlecht wurde, als ich zwei Tage später waghalsige Touristen
ohne schwere Kameraausrüstung,
ohne Stativ und am helllichten Tage die 6-8 Meter balancierend zu dem Punkt kamen, an dem man das Porte d'Aval zwischen dem Porte d'Amont und "der Nadel" L'Aquille ablichten kann!

Da ging es echt links und rechts schnurstracks 100 Meter runter auf Normalnull!
#18
Insgesamt stellte es sich im Dunklen als große Herausforderung heraus, das richtige Maß an Vordergrund zu finden, ohne diesen zu vernachlässigen, aber auch ohne das Hauptmotiv zu "verniedlichen".
Wie schon eingangs erwähnt, war ich von der schieren Größe dieser Naturkulisse sehr beeindruckt, und versuche dies wiederzugeben. So war mir denn der Vordergrund in Bild #18 einfach zu präsent und ich balancierte zurück auf die etwas geräumigere Felsformation, aber auch wieder nah an den Abgrund.
Ich fand nah an der Kante einen Punkt, der mir gut gefiel und einen tragbaren Kompromiss zwischen Vernunft und morgentaulichem Abrutschen in die Tiefe darstellte ... (Das ist echt keine Übertreibung und mir war etwas mulmig!

)
Ok, jetzt wird's mal kurz bunt! Hier eine 1:1 Interpretation kurz vor Sonnenaufgang. Ich habe das Bild bewusst übersättigt und die Schatten angehoben und das Bild bei den Profis von Whitewall als 50x50 entwickeln lassen und ich war gut beraten, hätte es sogar noch etwas weiter treiben müssen. Ich musste es an einer sehr hellen Stelle aufhängen, damit nicht alles in Dunkelheit absäuft!
Ich nenne es "Peter Lik"

:
#19
Dann der alles entscheidende Moment! Die Sonne geht auf:
#20
Dann ging die so brutal schnell hoch und wurde hell, dass das Fotografieren auch schon wieder ein Ende hatte. Ich habe dann noch mal schnell geguckt, was in der anderen Richtung passierte:
#21
Fand das auf dem Rückweg noch einen Schnappschuss wert:
#22
Und auch der menschenleere Strand von Étretat hat etwas ganz eigenes im Morgenlicht:
#23
_________________
LG Frank
zu meinem Kalenderprojekt "Die Leucht - 2026""Aber fass nicht die Kamera an, er bezeichnet sie als Teil seines Körpers."
- Jimmy McGill in Better Call Saul "Wexler ./. Goodman"