Prolog:Nach langen fünf Jahren sind wir wieder einmal in China gelandet um Freunde und Verwandte zu besuchen, uns unbekannte Landstriche zu entdecken und vor allem: um gut zu Essen!
Scharfes Essen ist in Sichuan an der Tagesordnung, die meisten Speisen werden großzügig mit Chili gewürzt - ich liebe es!
Meine Planung vor dem Abflug ging in die Richtung Tibet und Lhasa, hier hätten wir uns einer chinesischen Reisegruppe anschließen müssen denn allein reisen in Tibet ist für Langnasen nicht gestattet. Einer Reisegruppe hätten wir uns auch angeschlossen (wir waren 2006 schon einmal in Lhasa und Tibet), sind aber gewarnt worden: Die letzten Wochen hatte es in der Region Sichuan und Tibet sehr stark geregnet (25% mehr Regen als sonst üblich) und in diesem bergigen Terrain gehen dann regelmäßig Lawinen und Erdrutsche ab - so auch geschehen. Gerade vor kurzen hat sich in dem Gebiet eine Katastrophe durch einen Erdrutsch ereignet.
Also gut, disponieren wir um und reisen nicht nach Lhasa. Chengdu und Umgebung ist auch sehr schön ...
Bei einem gemeinsamen Essen mit Freunden am 2.Tag in Chengdu erfahren wir aber, dass sie einen Tag später nach Garzê fahren wollen, mit dem SUV - und ob wir nicht mitfahren wollen? Nun ja, warum eigentlich nicht.
Und wie war das mit den bedrohlichen Erdrutschen??
Die durch einen Erdrutsch blockierte Straße hinauf ins Tibetgebiet wäre wieder frei, wird mir berichtet, und die Freunde waren ja schon oft in der Gegend und kennen sich aus, also alles kein Problem. Wir fahren also mit und stellen fest: Die Freunde sind fast die einzigen die sich in das Gebiet trauen - viele andere nicht. Die Straßen sind frei wo sonst dichter Autoverkehr herrscht. Die Fahrt ist stundenlang entspannt ... doch am Abend nach dem Eintreffen in unserer Unterkunft stellt sich wieder Regen ein: Landregen, bis in die Morgenstunden.
Es sollte viel regnen auf dieser Reise - sehr viel. Mir war echt mulmig zumute, weil: Das Video mit dem katastrophalen Erdrutsch, der die Strecke blockiert hatte und über 30 Menschen mit in den Tod gerissen hat, wurde mir gezeigt als wir schon in Garzê waren.
Ganz ehrlich, mein Gedanke war: Verdammt - warum fahre ich nicht einfach mal nach Mallorca?
Uns ist nix passiert - aber zwei Tage nachdem wir wieder in Chengdu waren, ist die Strecke durch einen weiteren Erdrutsch wieder blockiert worden. Diesmal keine Opfer. Glück gehabt.
1.Teil der Reise:
Von Chengdu nach KangdingKangding liegt in dem autonomen tibetischen Bezirk Garzê im Nordwesten der Provinz Sichuan.
Chengdu ist Hauptstadt der Provinz Sichuan und hier haben wir schon oftmals unser "Basislager" aufgeschlagen.
Die ersten Bild der Tour, im NMZ Modus.
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Guza Town, wir tanken.
Bitte das Schild beachten: Der obere Schriftzug in tibetischen Schriftzeichen, darunter chinesische Schrift gefolgt von ping jing (auch für mich lesbar
)
#2
Weiter geht die Fahrt, wir passieren die gerade vom Erdrutsch frei gemachte Straße und hier ist ein SUV durchaus von Vorteil.
Ansonsten aber sind die Straßen wunderbar ausgebaut, es gibt viele, teilweise sehr große Brücken, wir durchfahren kilometerlange Tunnel.
Die Infrastruktur ist hervorragend und steht dem Straßennetz in Europa in nichts nach.
#3
Die Landschaft ist bergig, die Aussicht aber langweilig. Die ersten tibetischen Siedlungen tauchen auf.
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Hier legen wir eine Rast ein: Meine kleine Reisegesellschaft sucht ein Restaurant aus und bestellt das Essen - ich streife durch das Städtchen und versuche einige Momente einzufangen.
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... und dann wartet auch schon das Essen auf mich und meine Begleiter...
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Nach dem Essen kommen wir mit einer alten Tibeterin ins Gespräch: Sie ist 82 Jahre alt und lebte hier schon immer. Sie zeigt uns wo sie wohnt, wo ihre Schule einmal stand ... usw.
Solche Reisen mag ich: Abseits der großen Touristenströme für mich Neues entdecken, Menschen in ihrer Umgebung fotografieren und dabei ihren Geschichten lauschen.
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Fortsetzung folgt ...