Mi 18. Sep 2019, 19:35
Der nächste Morgen nach dem Aufstehen im Three Sisters Hotel:
Es hat aufgehört zu regnen, also raus aus dem Zimmer und rein in die Tibeter-Siedlung. Mal schauen was der Morgen so bringt.
Unsere Freunde machen den Vorschlag sich einzelne Häuser auch von Innen einmal anzuschauen. Für mich wäre das doch fotografisch sicherlich interessant, oder?
Ja, doch, das wäre durchaus interessant!
Das ist aber in etwa so, als würde ich mit der Kamera in der Hand beim Nachbarn klingeln und sagen: Ich würd' mal gerne ihr Schlafzimmer knipsen ...
In China geht das aber durchaus

, und so gehen wir das an.
Aber erst einmal die Siedlung ablichten.
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Aus einem Tibeter Haus kommt gerade eine junge Frau heraus und wir fragen ob wir ins Haus hineinschauen können.
Die Frau ist die Tochter und gerade zu Besuch bei ihrer Mutter und ihre Antwort ist Ja.
Wenn wir der Mutter 15 Yuan geben, dann können wir uns gerne das Haus anschauen.
(Yuan = chin.: Geld, Name der Währung = Renminbi, Kurs: 1 € = 7,87 Renminbi)
2 € sind nicht zuviel Geld und die Leute hier können die Summe gut gebrauchen. Die Mutter bekommt das Geld, ich werde sie dann auch fotografieren.
Aber zuerst interessiert mich das Haus und der offene Vorhof. Die Häuser bestehen aus Stein und Holz und sind liebevoll und farblich detailreich angestrichen. Toll!
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Die alte Dame und Herrin des soeben angeschauten Hauses.
#33 Pentax KP und DA 50-135
Danach folgen wir dem Wegweiser: Aussichtspunkt Nr. 3 ist das Ziel.
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Vom Observationsdeck noch einmal die Aussicht auf das tibetische Dorf
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Ein alter Mann sitzt am Observationspoint, er liest in einem Buch und verkauft zwei Beutel mit kleinen Tomaten.
Das macht er sicherlich um seinen Lebensunterhalt aufzubessern.
Hier ist er gerade in einem Gespräch mit einem jüngeren Chinesen. Den alten Herrn habe ich im Fokus, die Brennweite reicht aber nicht für den Anderen.
Das Gespräch verstehe ich nicht, es klingt aber kontrovers und wird mir übersetzt.
Ein Beutel mit Tomaten soll 5 Yuan kosten, der Jüngere will aber weniger zahlen - er möchte wohl handeln.
Dann nimmt er einfach einen Beutel Tomaten an sich, gibt dem Alten 3 Yuan - obwohl der Alte damit nicht einverstanden ist - steigt in seinen amerikanischen Buick und fährt davon.
Wie krass ist das denn? 2 Yuan sind eine Menge Geld hier und der Alte ist alles andere als gut betucht!
Aber so ist das in China: Die meisten Leute denken eher an sich und ihren eigenen Vorteil - und was gehen sie ein Andere an. Es ist wirklich traurig!
#36 Pentax KP und DA 50-135
Meine Frau macht den Vorschlag, dem alten Mann die 2 Yuan zu ersetzen und den anderen Beutel mit Tomaten für 5 Yuan zu kaufen.
Finde ich gut! Und 15 Yuan obendrauf fürs Fotografieren, so wie bei der alten Frau im Haus.
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Ich habe die Fotos, meine Frau einen Beutel Tomaten und der Alte bleibt zufrieden zurück. Alles gut.
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