Mi 2. Nov 2016, 12:23
vAsberg, nach Chile will ich auch noch irgendwann. Viel Spaß schonmal bei der Planung. Ist ja leider noch ein Jahr hin.
Nach einem Tag Rast in La Paz bin ich direkt wieder los in die Berge. Nachdem ich 4 Tage um den Huayna Potosí herumgeschlichen bin, musste ich da hoch. Mit jedem Blick, den ich von diesem beeindruckenden 6088m-Gipfel erhaschen konnte, verfestigte sich bei mir diese Idee. Dieser Gipfel ist fällig. Ich bin noch nie zuvor mit Steigeisen gegangen, ich bin noch nie in Seilschaft gegangen, ich war noch nie auf solch einer Höhe. Ich war noch nicht mal auf einem Gletscher. Also ging es zunächst einmal mit dem Auto zum Basecamp auf ca. 4500m. Dort stand den ganzen Nachmittag Steigeisen-Training und Eiskletter-Training auf dem Programm. Letzteres nur für den Fall der Fälle...
Hier ein Eindruck vom Eisklettern. Meinen Anblick erspare ich euch lieber:
#40
Am nächsten Tag ging es 2h mit schwerem Gepäck und Equipment zum High-Camp (ca. 5100m). Dort wartete ich mit ca. 20 anderen auf das Startsignal. Geplanter Aufstieg war gegen 01:00Uhr. Bis dahin hat es leider sehr viele wegen der Höhe "zerlegt". Die Details erspar ich euch, aber in den Klos sah es wirklich nicht schön aus. Mir ging es weitestgehend gut, ich war die Höhe ja schon gut gewöhnt. Ich hatte leichtes Kopfweh und geschlafen habe ich fast gar nichts. Um 01:30 sind wir dann als letzte 3er-Gruppe aufgebrochen (2 Touristen + erfahrener Bergführer). Erst ging es ca 45min über Felsen, danach schnallten wir die Steigeisen an. Ich weiß gar nicht mehr so viel vom Aufstieg, ich war die meiste Zeit wie im Tunnel. Die zahlreichen riesigen Gletscherspalten hat man beim Aufstieg Gott sei Dank nicht gesehen, dafür war es nur mit Stirnlampe zu dunkel. Wir gingen stetig bergauf, mal eher flach, mal ziemlich steil und eisig. Eispickel war hier unbedingt von Nöten. Gegen 06:15, also deutlich schneller als die veranschlagten 6h, erreichten wir als erste Gruppe den Gipfel. Es war wirklich unbeschreiblich. Leider waren wir so früh oben, dass es mir fast unmöglich war, gescheite Bilder von dort oben zu machen. Da nach und nach auch andere Bergsteiger ankamen und dort oben fast kein Platz war, mussten wir irgendwann auch wieder runter. Hier mal zwei NMZ-Bilder. Einmal die Aussicht auf La Paz und einmal ein Beweisfoto, dass ich tatsächlich oben war:
Beim Runtergehen wurde es dann heller und es war auch mal Zeit für ein paar kurze Fotostops:
#41
Eines meiner absoluten Lieblingsbilder der Reise:
#42