Do 3. Jul 2014, 13:18
Von Palmanova aus ging es dann eine gute halbe Stunde über die Dörfer zur letzten Etappe meiner kleinen Rundreise: Cividale del Friuli.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich "schon immer" gewusst habe, dass es diesen Ort gibt, ihn aber einfach für eines der vielen Dörfer im Friaul gehalten habe.
Tatsächlich zählt dieses Kleinod seit 2013 zum Weltkulturerbe und blickt auf eine zweeinhalbtausendjährige Geschichte zurück, die bewegter nicht sein könnte:
Als keltische Siedlung gegründet, von Julius Cäsar zum Markt (Forum Iulii) erhoben, nach der Plünderung Aquleias durch Attilas Hunnen Hauptstadt der "Regio X Venetia et Histria". 568 von den Langobarden bei ihrem Einfall nach Itaien erobert und Sitz des ersten langobardischen Herzogtums in Italien. 775 von den Karolingern erobert und zur Hauptstadt der "Mark Friaul" gemacht, fiel es in der Folgezeit an Venedig, die Habsburger und wurde 1866 Teil des Königreichs Italien. Nach weit über 1.000 Jahren als wichtigstes Zentrum im oberen Friaul begann Cividale erst im 13. Jahrhundert mit dem Aufstieg Udines an Bedeutung zu verlieren.
Die Sehenswürdigkeiten sind zahlreich, die Küche hervorragend. Leider spielte das Wetter (mal wieder) nicht mit, so dass ich nicht allzuviel fotografieren konnte. Ein venezianisches Gebäude und der Blick in das ehemalige Kloster Santa Maria in Valle, das mit dem "Tempietto Langobardo" das älteste Zeugnis der langobardischen Herrschaft über Oberitalien beherbergt.

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