Da schenkte mir mein Lieblingscousin doch Mitte letzten Jahres einen Gutschein zum Geburtstag, 50 Euro, pro Lebensjahr einer: „Buchen Sie unvergessliche Erlebnisse auf der ganzen Welt.“ Marketinggeschwafel, ich kenn mich damit aus. Bin ja selber einer von denen.
Darum plante ich folgenden Plan für den begonnenen Tag: Besuch des „alten“ Dorfes, Spaziergang mit verbundenem, gut gepolstertem Fuß am Fluss entlang, Essen im Deira City Center und anschließend das Einlösen des Gutscheins.
Mangels vernünftiger Alternativen des Anbieters entschied ich mich für das fette Paket, den Pudding mit Sahnehäubchen, die Blondine und die Brünette, den Doppelwopper unter den unvergesslichen Erlebnissen: Hoch hinauf zur Aussichtsplattform des Burj Khalifa und tief hinab ins Aquarium.
Auf dem Weg zum Dorf musste ich aber erst mal an Ahmed vorbei. Ich weiß nicht, wie er hieß, ich nenne ihn einfach mal so. Ahmed sprach mich unerwartet auf der Straße an und teilte mir in tiefstem paschtunisch eingefärbtem Englisch mit, dass er ein Problem mit meinen Haaren hätte. Und sein Bruder arbeite drüben in dem Haarsalon und könnte das in Ordnung bringen. Dummerweise verstand ich nicht, ob er Haare anmachen, abmachen oder einfach nur umfärben wollte. Außerdem gefallen sie mir so, wie sie sind, daher lehnte ich dankend ab und realisierte nebenbei, dass die Verständigung auf reinem Paschtunisch mit den Jungs vor der Moschee besser funktioniert hatte als zwischen den asiatischen und europäischen Varianten von Englisch.
Zum Dorf gibt es nicht viel zu sagen oder zu zeigen, Kulturbanause halt, daher mache ich es einfach kurz.
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178. Viel interessanter schien mir da eher das Ufer des Creek, der Fluß, der Dubai durchzieht, und immer noch aktiv für den Transport von Gütern …

179. … und Menschen genutzt wird.

180. Hier finden sich immer lohnenswerte Motive …

181. … wie Yachtbesitzer mit zu kurzem Pimmel …

182. … oder extrem scheue Tiere. Typischer Fall von zu langsamem Autofokus. Mit Nikon wäre das nicht passiert.

183. Indisch, extra scharf. Schärfekontrolle.

184. Die statistische Durchschnittsfamilie: Mann, Frau und anderthalb Kinder. Fehlt eigentlich nur der Hund. Aber da kommen die schon noch drauf.

185. Ein Selfie der Schokoladenseite.

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189. Pentax-Fan von den Philippinen mit einer 67. Auch er war hier auf der Pirsch. Nirgendwo sonst finde man so viele tolle Motive, meinte er, was ich bestätigen kann. So viele interessante, markante Gesicher und so wenig Mut, einfach mal draufzuhalten. Die meisten hier seien nicht verärgert, wenn man sie fotografiere, erzählte er noch, nur bei Frauen müsse man vorsichtig sein.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er meine Bejahung seiner Frage, ob das Ding da um meinen Hals digital sein, nicht mit einem Hauch Verachtung quittierte, aber okay, wer freiwillig analoges Mittelformat mit sich herumschleppt, hört bestimmt auch noch Schallplatten.
Nur wenige Meter weiter sah ich noch eine junge Europäerin mit einer K-3, das waren aber schon alle Pentaxianer, die mir in Dubai begegneten. Und in Geschäften habe ich die Marke zumindest im Vorübergehen auch nirgends entdecken können.

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192. Der Food Court im Deira City Center. Hier war bisher mein Lieblingsessplatz, wegen der vielen verschiedenen internationalen Matschsorten. An diesem Tag gab es Japanischen Eierreis mit zermatschtem Fisch und Barbecue-Sauce.

193. Anschließend lief ich die rund zehn Kilometer bis zur Dubai Mall einfach zu Fuß. Die Blasen taten auch kaum noch weh.

194. Hübsche Apartments mit guter Verkehrsanbindung. In diesem Fall bedeutet das einen sechsspurigen Highway direkt vor der Nase.

195. Der 150 Meter hohe Dubai Frame. Ein Rahmen, durch den man in Abhängigkeit von der Blickrichtung entweder auf das alte oder das neue Dubai schaut.

196. Während ich noch darüber sinnierte, ob das neue Dubai mit seinen gut 20 Jahren nicht auch schon alt sei, wurde ich plötzlich angegriffen und rannte um mein Leben.

197. Der Vorteil, wenn man Städte zu Fuß entdeckt, ist, dass man Dinge sieht, die einem sonst verborgen geblieben wären. Leider war der Dino-Zoo geschlossen.

198. Die Hälfte des Weges ist geschafft! Vor uns die Scheich-Zayed-Road.

Wird fortgesetzt …