Fr 25. Jan 2019, 06:37
Ein paar zeigenswerte Bilder habe ich doch noch gefunden, geknipst während des Rückflugs durch ein leicht verschmutztes und verunschärfendes Kabinenfenster.
269. Der Urlaub endete, wie er angefangen hatte – mit Ärgernissen in Form von einer Stunde Verspätung beim Abflug in Dubai und 45 Minuten nach dem Umsteigen in Oslo. Warten durften die Passagiere selbstverständlich im Flugzeug. Sitzend. Eine Stunde lang. Mit der Aussicht auf weitere sieben Stunden Sitzen während des Fluges.

270. Die fette Wuchtbrumme durfte als erstes abheben. Danach folgte noch einer und noch einer und noch einer … und am Ende in der Schlange, wessen Flugzeug stand dort wohl? Ganz weit hinten? Als Allerallerletztes? Na klar, wie sollte es anders sein – meins natürlich! Danke, liebes Schicksal! Ich hab Dich auch lieb!

271. Doch irgendwann hebt auch mal der letzte Arsch in der Reihe ab. Die Strecke dürfte so etwa über Iran, Türkei, Schwarzes Meer, Ukraine, Polen und die Ostsee nach Norwegen verlaufen sein.

272. Noch ein letzter Blick auf diesen Moloch der Sünde, der einst so ein beschauliches Fischerdorf war. Da die Frage schon einmal in einem anderen Beitrag aufkam – nein, der Nebel ist kein Wüstenstaub sondern Dunst. Wegen der hohen Temperaturen und der Lage direkt am Meer gibt es eine hohe Wasserverdunstung.

273. Im Norden des Persischen Golfs liegt der Iran. Er besteht größten Teils aus Sand. Gerüchten zufolge darf man sich auf dessen Oberfläche nur sehr leichtfüßig bewegen, sonst bleibt man im Ölsumpf stecken. Oder anders ausgedrückt: Wer trampelt, verliert!

274. Erst von hier oben wird einem bewusst, wie schön und einzigartig unsere Erde doch ist. Wir Menschen neigen leicht dazu, es zu vergessen, wenn wir uns im alltäglichen Kleinkram mit all seinen Licht- und Schattenseiten verlieren.

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280. Selbst hier, in dieser abgelegenen Gegend gibt es noch Ortschaften, …

281. … leben noch Menschen (die starken Verzerrungen und Unschärfen sind dem Kabinenfensterglas geschuldet).

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288. Nördliches Ende der Türkei und Beginn des Schwarzen Meeres.

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290. Die Küste der Ukraine.

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294. Danach verlor ich ein wenig die Orientierung, denn der Himmel bedeckte sich …

295. … sodass ich die Gelegenheit nutzte und mich eine Weile in Island herumtrieb, dort wurde nämlich der Film „Oblivion“ gedreht, wegen der beeindruckenden Lichtverhältnisse. Allerdings musste ich dafür extra meinen Laptop auspacken, denn die Message am Vordersitz war eindeutig:

296. Anschließend war immer noch bedeckter Himmel, ich konnte also da unten auf dem Boden leider nicht die bunten Linien sehen, welche auf Landkarten immer die Länder deutlich voneinander abgrenzen. Daher verlege ich mich jetzt aufs Raten …

297. … und behaupte einfach, das da unten ist Polen.

298. Und wenn das Polen ist, dann muss das „der“ Ostsee sein.

299. Von oben betrachtet wird übrigens klar, warum man in Gewässern auch Gold finden kann:

300. Endlich – die Küsten von Norwegen:

301. Das Land ist ein wandelndes Klischee. Überall Eis und Schnee, die Gegend vollkommen menschenleer, aus Angst wegen der vielen umhermarodierenden Yetis.

302. Das dort unten ist Mette-Marit-Landsby, ein langweiliges kleines Dorf, kurz vor Oslo. Die einzige Berühmtheit, die dort geboren wurde, ist Pipi Langstrumpf, eine in Schweden geborene Musikerin. Sie komponierte das berühmte „Freude, schöner Götterfunken“, ein vollkommen überbewertetes, nerviges Kackstück in Piss-Moll, gesungen von Ludwig van Karajan.

303. Und das dort, rechts unter der Tragfläche, ist Oslo. Die einzigen Berühmtheiten, die von dort stammen, sind Thunfisch und Gummienten. Die Stadt ist auch nicht besonders groß. Eigentlich ist sie so klein, dass sie die Bezeichnung „Stadt“gar nicht verdient. Es ist eher so was wie ein Kleinstdorf mit fließend Wasser vor der Tür.

304. Es gibt dort auch nur zwei Straßen. Die eine führt rein, die andere raus.

305. Der Flughafen ist ein wirklich angenehmes Örtchen, mit hellem Holz, viel Grün und plätscherndem Wasserfall. Vor allem aber ohne brüllenden Plastikpop!
Bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, dass alle Norwegerinnen, genau wie ihre schwedischen Nachbarinnen, tatsächlich ausnahmslos alle blond sind und aussehen, wie
. Und sie können nicht nein sagen, allerdings nur, weil sie kein Deutsch sprechen. Schade eigentlich. Trotzdem, da kommt man doch gern öfter mal vorbei.

Und so gehen auch dreieinhalb Wochen Urlaub doch irgendwann zu Ende. Vermisst habe ich in dieser Zeit vor allem Mischbrot von meinem Bäcker an der Ecke, Bautzener Senf, eine anständige Salami vom Fleischer, unsere gute Deutsche Küche (nein, nicht die Möbel, das Essen!), vernünftiges Toilettenpapier, bei dem man nicht sofort mit dem Finger durchsticht und meinen selbstgekochten Tee, gesüßt mit Stevia und Birkenzucker.
Das war's.
Jetzt aber wirklich.
Mehr gibt's nich'.
Danke fürs Mitreisen!
Zuletzt geändert von User_07647 am Fr 25. Jan 2019, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.