über die Weihnachtsfeiertage hatte ich endlich mal Zeit, meine Bilder der Chinareise etwas auszusortieren und mich bei dieser Gelegenheit in Darktable eingearbeitet. Die Reise fand in den ersten drei Septemberwochen statt und führte von Shanghai ausgehend über Peking nach Zhangjaijie, Fenghuan, Ping'An, Longshen nach Hongkong. Mit dabei hatte ich meine K5 mit dem 18-135, ein DA35 Ltd und ein Sigma 10-20, das ganze in einem Tamrac Rucksack. Zwei Tage vor dem Abflug bestellte ich mir noch einen Cary-Speed gut, und das gleich vorweg, diesen kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ich war meist den ganzen Tag mit Rucksack (teilweise mit 11" Laptop drin )und die Kamera draussen am Carry-Speed unterwegs und hatte keinerlei Rücken- oder Nackenprobleme am Abend (aber die Beine... ). In Shanghai und auf der grossen Mauer hatten wir wettermässig Glück, d.h. (zumindest teilweise) blauer Himmel, aber sonst ist der Himmel in China einfach weiss, keine direkte Sonne und die Sicht extrem dunstig, in Peking und Shanghai kam sicher noch ne Menge Smog dazu, was man am kratzenden Hals schnell merkt. Pentax sieht man in China sehr sehr selten, lässt man mal die Smartphone und Tablettknipser aussen vor, dann fotografieren die Chinesen meist mit Canon, gefolgt von Nikon, dann mit einigem Abstand sieht man Sonys und vereinzelt eben den Rest. Was man auch sehen kann sind dreijährige mit Spiegelreflex, nun ja, früh übt sich ...
Die meisten Fotos habe ich mit dem 18-135er aufgenommen, das Sigma kam eigentlich nur beim Hochhäuser fotografieren in Shanghai zum Einsatz und das 35er bei Nachtaufnahmen oder wenn ich einfach mal bewusst nur mit der FB losgezogen bin. Vermisst habe ich eigentlich nichts, vielleicht wäre wegen des hellen Himmels ein Grauverlaufsfilter gut gewesen, aber da ich das noch nie verwendet habe, kann ich es nicht beurteilen. Ich habe eben im Ergebnis Bilder, die ich auch durch Bearbeitung nicht vernünftig hinbekomme, einfach weil der weisse Himmel keinerlei Zeichnung hat.
Damit sind wir beim nächsten Thema, der Nachbearbeitung. Die Bilder habe ich alle in RAW aufgenommen und mich vor Weihnachten mal mit Darktable beschäftigt. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, was da aus manchem blassen Foto noch zu holen ist, erstaunt einen schon. Gestern dann habe ich noch die neue Version 4 installiert, hier ist es mit den neuen Belichtungsmodulen noch etwas einfacher, die neue Maskenfunktion habe zwar ausprobiert aber nicht verwendet.
Die Bearbeitungen beinhalten in fast allen Fällen die Korrektur der Belichtung, also Schwarz- und Weisspunkt setzen, hier reichten meist die Module "Schatten und Spitzlichter" sowie "Belichtung" aus. Dann wurden teilweise die Farbsättigung (meist blau) mit dem Modul "Farbbereiche" etwas angehoben und am Ende etwas nachgeschärft. Und nicht zu vergessen Beschnitt und horizontales ausrichten (dabei hat die K5 doch eine Wasserwaage, hätte ich die nur mal verwendet :-)
Jetzt noch ein paar Worte zu den Fotos:
Bild #1 und #2 zeigen in Shanghai den Blick vom "Bund" auf Pudong, beim ersten Bild hatte ich Glück, da der Weg von der MetroStation länger als gedacht dauerte (daran muss man sich in China gewöhnen, die Entfernungen sind sehr gross ), eine Minute später war das Licht weg (und einen so klaren Himmel hat mein Bruder, der dort wohnt, nach eigener Aussage seit zwei Jahren nicht gehabt!). Bild #3 ist in einer der Wasserstädte in der Nähe von Shanghai entstanden. Von Shanghai ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug in 5:18 Std über 1350km nach Peking, der Zug war auf die Minute pünktlich, da fragt man sich schon, warum bei uns beides (so schnell und so pünktlich nicht klappt). Bild #4 zeigt den Ausgang, Bild #5 den Eingang zur Verbotenen Stadt. Bild #6 entstand auf der Grossen Mauer bei Mutianyu, wieder Glück mit dem Wetter und mit etwas Geduld konnte man sogar Fotos ohne Menschenmassen machen. Gut das die Pentax abgedichtet war, der Schweiss tropfte reichlich von der Stirn.
Von Peking ging es mit 2 1/2 Std Flug nach Zhangjiajie, dort wurde das Wetter aber schlecht, wird sind dann trotzdem mit einer 7,5km langen Seilbahn auf den Mount Tianmen hoch, hatten dort aber teilweise gerade mal 5m Sichtweite, so dass die spektakulären Felsformationen nur dann mal zu sehen oder besser zu erahnen waren, wenn es mal für ein paar Sekunden aufriss. So entstand dann Bild #7. Also schnell weiter nach Fenghuan, eine Art Rottenburg ob der Tauber, also einen historische Altstadt mit Unmengen chinesischer Touristen (auch wie in Rottenburg :-). Abends ist dann alles schön beleuchtet, und so entstand Bild #8. Was man (zum Glück beim Foto) nicht mitbekommt (und hier haben wir einen Unterschied zu Rottenburg) : Abends ist hier Karaoke und Disco angesagt. Es gibt Strassenabschnitte, da ist in jedem Haus mindestens eine Bar oder Disko und immer volles Rohr, stellenweise kaum auszuhalten und ein extremer Kontrast zu der romantischen Szenerie mit den beleuchteten Häusern und Bauwerken. Also nichts wie weiter, ein paar Stunden mit Bus und Zug später waren wir in den Reisbergen in Ping An, wo am Abend nach dem Regen der Dunst noch im Tal steht, s. Bild #9. Von dort ging es weiter nach Yangshuo zu den weltbekannten Kartsbergen, die aber hinter dem ganzen Dunst kaum zu sehen waren, alles weit entfernt von dem, was man so von den Kalenderfotos kennt. Bild #10 zeigt mich mit Tochter (mit einer K10) unterwegs mit dem Rad, später folgte dann noch die obligatorische Bootstour, Bild #11 ist das Ergebnis nach 800 Stufen Aufstieg zu einem Aussichtsberg und mit etwas Unterstützung durch Darktable. Letztes Ziel war dann Hongkong, immer sehr diesig, keine besonders guten Fotobedingungen (oder sagen wir mal, nicht für jemand wie mich). Bild #12 entstand auf dem Fussweg vom Victoria Peak runter in die Stadt, da wir keine Lust hatten, wieder ewig für die Bahn anzustehen. So wurde die kurze Wanderung durch einen schönen Aussichtspunkt belohnt.
In Hongkong hatte ich nicht mehr sehr viel Zeit, ein kurzer Besuch in einem Elektronik-Store zeigte dann wieder mal, dass man als Pentaxianer zu einer Minderheit gehört, meine Suche nach einer programmierbaren FB für Pentax wurde meist lachend mit "Pentax ? No!" beantwortet. Einzig ein Händler hatte einige K30 und K50 in der Auslage.
Noch ein paar allgemeine Anmerkungen: Die Reise habe ich mit meiner Tochter unternommen, zuerst besuchten wir meinen Bruder der in Shanghai arbeitet, von dort ging es auf eigene Faust weiter. Flüge jeweils zwei Tage vorher über Internet gebucht (problemlos), Busse und Züge waren deutlich schwieriger, weil eigentlich kaum jemand (vor allem ausserhalb Peking und Shanghai) Englisch spricht und auf den Bahnhöfen usw. alles nur in Chinesisch angeschrieben ist. So eine Reise organisiert zu unternehmen ist sicherlich entspannter, allerdings konnten wir hier und da eben noch eine oder zwei Stunden auf besseres Licht warten, wenn auch nicht immer erfolgreich. Das Essen ist, nicht nur wegen der Stäbchen gewöhnungsbedürftig, und wenn kein Bild auf der Karte ist und alles nur chinesisch geschrieben, auch voller Überraschungen. äusserst positiv war, das wir keinerlei Probleme mit Diebstahl oder so hatten und auch nie das Gefühl hatten, dass es irgendwo unsicher war. Im Gegenteil, teilweise wurden wir von unseren Hotelwirten zum Bahnhof chauffiert, oder der Restaurantbesitzer rief jemand an, der etwas englisch konnte, damit wir bestellen konnten. Das Reisen ist anstrengend, in den grossen Städten wegen der schlechten Luft, den vielen Menschen und dem feuchtwarmen Klima, speziell Hongkong ist, was Menschenmassen betrifft, schon der Hammer. Schade ist, aus Fotografensicht, dass der Himmel meist weiss und die Sicht extrem dunstig ist. So, das soll mal reichen.
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