Hallo Stefan,

sehenswerte Eindrücke eures Urlaubs.
Da fährt man gerne mit. Mehr Bilder machen Sinn, noch mehr kennen zu lernen.

Noch einen schönen Urlaub für euch und viele Bilder für uns

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Walter
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Danke Dir Walter!

Vom Urlaub sind wir (leider) schon wieder zurück...

Auch deutsche Firmen sind in der Hauptstadt präsent.


#83

Auch die Modebranche sucht zu punkten.


#84


Ich bin mir sicher, dass die nachfolgende Bearbeitung nicht jedem gefallen wird, aber sie drückt genau das aus, was ich sehe, wenn ich auf die Vororte von Tiflis kucke. "Lebensfrohes grau"...


#85

Und so sehen die Türme dann von Nahem aus. Was mich irritiert hat, ist jeweils das Erdgeschoss. Denn dort steht alles offen, also es gibt keine Wände nach außen, man sieht nur die Wände, die das ganze Haus tragen. Wie Ruinen. Ich dachte, dass da früher vielleicht mal was drin gewesen sein muss, aber das hat man auf Nachfrage verneint.


#86

Stimmt ,allerdings nur wegen dieser übertriebenen vignette.

Ansonsten sehen die bilder ungewohnt aus,endzeitmäsig ,erinnert an mad max. bilder müssen nicht immer gefallen,aber langweilig dürfen sie nie sein und das sind sie nicht

Keine Ahnung, ob mein Eindruck täuscht, weil du von "lebensfrohem" Grau sprichst, und obwohl mir die Bilder gefallen, und ich dort auch gerne fotografieren würde, sieht alles doch sehr trist, morbide und ärmlich aus. Das Hochhaus sieht eher aus wie eine Ruine oder Baustelle, dass dort Leute wohnen, mag man kaum glauben.

Freue mich auf mehr Bilder.

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LG
Hannes

(Mein Fotostream bei )

Genau so ist es, Hannes, morbide und trist. Zumindest in den Außenbezirken und überall dort, wo noch nicht renoviert wurde (was wohl abgesehen von ein paar "Prachtstraßen" in weiten Teilen der Stadt der Fall ist..).
Ich bin hin und her gerissen. Einerseits schockiert es mich immer wieder, wie kaputt alles ist und das, so wie du es sagst, dort Menschen wohnen, andererseits bieten sich einem so Fotomotive, die man hierzulande so nicht antrifft (zum Glück). Es ist eben nicht immer nur das Schöne, das man als Fotograf zeigen kann (oder muss?). Ja, es lässt einen nicht kalt. Aber genau das versuche ich in den Bildern auch zu transportieren.

Bei Familienbesuchen ist mir oft in den Sinn gekommen, als das Auto stoppte und man schon so was wie einen Eingang in den grauen Block sah, "lass es bitte nicht hier sein", aber dann war's doch hier. Erstaunlicherweise sind die Wohnungen – zumindest bei etwas besser gestellten Familien – trotz des abstoßenden Äußeren innen nicht mehr ganz so schlimm. Das bezieht sich aber wirklich nur auf die Wohnungen, denn die Treppenhäuser usw. sind erschreckend, keine Beleuchtung, alles offener Beton... kaputte Fenster... Den Kontrast dazu machen die Menschen aus. Zeige bei Interesse gerne noch mehr.

Edit: Es gibt auch in Tiflis schöne Straßen/Ecken. Luxushotels und tolle Bars. Aber irgendwie ist es nicht das, was mein Auge anspricht bzw. mein Herz bewegt. Es drängt mich nicht danach, dies zu fotografieren. Ich versuche das Alltagsleben des Großteils der Bevölkerung abzubilden. Ich hoffe, dass auch diese Fotos für Euch interessant sind und Euch nicht vergraulen bzw. die Lust am Anschauen der Bilder hier verderben. Ich will Euch auch nicht entmutigen, sollte sich die Chance eines Tages bieten, nach Tiflis zu fliegen, dies zu tun. Man kann beides haben, Schönes wie Hässliches.
Für mich sind eure Gedanken zu dem, was kurz seht, sehr interessant. Deshalb danke Hannes.

Danke Dir für Dein Feedback! Es ist sehr spannend für mich zu erfahren, wie die Bilder auf Euch wirken und was ihr darin seht.

Mit Deiner Einschätzung "endzeitmässig" triffst Du es ziemlich gut. Es liegt dort jenseits des rational Erklärbaren etwas in der Luft, was sich nur schwer in Worte fassen lässt. Ich versuche es in Bilder packen und wenn Du es so, wie beschrieben, empfindest, hast Du aus den Bildern schon ziemlich das rausgelesen, was ich dort empfunden habe und was ich transportieren möchte. Mir kommt es einfach wie eine Reise in der Zeit vor. Aber eher nach gestern als nach morgen. Alles sehr eigen, eigene Stimmung, eigenes Licht...

Eine weitere Episode.

Wie die Wohnblocks von außen betrachtet aussehen, habe ich Euch ja bereits gezeigt. Hier der Eingang zum Wohnhaus. Wir besuchen eine Familie, wo die Mutter jahrelang im Kultusministerium gearbeitet hat und der Vater, der Wirtschaft studiert hat und ebenso viele lange Jahre Bankangestellter war, heute, nachdem er durch eine "Verjüngungskur" nach der Wende sprich Unabhängigkeit Georgiens vor ca. 15 Jahren seine Anstellung als Bankangestellter verloren hat, versucht die Familie als Taxifahrer irgendwie am Leben zu halten. So sehen wohl die Verlierer des Transformationsprozesses aus. Es ist kein Wunder, dass diese Leute, die SEHR gastfreundlich sind und dem Westen offen gegenüber stehen, heute in Teilen der Sowjetunion in gewisser Weise nachtrauern. Sie sagen, sie hätten damals zwar nicht ins Ausland reisen können, aber ansonsten gut gelebt. Heute hätten sie die Freiheit, ins Ausland zu reisen, aber das Geld reicht oftmals nicht einmal für die nötigsten Dinge.


#87


Ein Blick auf den Fahrstuhl. Dieser hier ist tatsächlich schon außer Betrieb, aber gleich ums Eck ist einer, der nicht viel besser aussieht. Um ihn zu benutzen, müssen die Bewohner des Hauses Geld einwerfen...


#88


Ich habe es anfangs vermieden, mit diesen Fahrstühlen zu fahren, aber man kann ja nicht ungalant sein, wenn man dazu eingeladen wird. Ich wiederhole mich: seit ich im Land bin, weiß ich, warum die Georgier so auf Gott vertrauen (müssen)...

Hier ein etwas besserer/modernerer Fahrstuhl aus einem anderen Wohnblock.


#89


Gelangt man einmal in die Wohnungen, stellt man fest, dass es innen nicht mehr ganz so erschreckend aussieht, wie außen. Manche Familien haben es sich sogar sehr wohnlich eingerichtet. Hier ein Einblick in eine etwas weniger begüterte Familie (wohl aber nicht unüblich).

Wohnungsausgang von innen:


#90


Man hat einen Wohnraum, der Schlafzimmer, Wohn-/Esszimmer und "Arbeitszimmer" zugleich ist.


#91


Stromstecker und Lichtschalter in der Küche.


#92


Das "Erdgeschoss" hat innen Wände, aber ist nach außen geöffnet. Es ist der Zufluchtsort der Kinder. Alles grau.
Hier ein kleiner Junge, der mit seinen Freunden im Erdgeschoss des Wohnblocks spielt und mich erspäht hat (oder ich ihn...). Ich hoffe, die Phantasie der Kinder macht aus all dem Grau Farbe.


#93


Nicht nur kleine Jungs haben dort ihren Platz zum Spielen gefunden. Die Mädchen üben für später und kümmern sich liebevoll um die Generation von morgen.


#94


Ich hoffe, es war etwas interessantes für Euch dabei.

Sehr stark, Stefan
Manche Bilder z.B. die #93 sind ausstellungsreif

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User auf eigenen Wunsch deaktiviert.

Da muss man schon gehörig schlucken, wenn man solche Bilder sieht.
Und es wird einem wieder mal bewusst, wie gut es und doch geht, auf welch hohem Niveau wir hier leben und über welche doch recht banalen Dinge wir und manchmal echauffieren.

Selbst die schlimmsten Wohnungen hier in einem der sozialen Brennpunkte Bremens sehen nicht so "schlimm" aus, wie deine hier dokumentierten Mietwohnungen.

Ich finde es wichtig und richtig, solche Bilder zu zeigen, sie öffnen einem Augen und Bewußtsein für die eigene Welt.

Apropos Fahrstuhl: Hier bei und gibt es ja für alles Vorschriften, Fahrstühle müssen in best. Zeitabständen verbindlich geprüft und gewartet werden. Ich nehme an, die von dir gezeigten noch funktionierenden Fahrstühle werden erst dann aufgesucht, wenn mal einer stecken bleibt?

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LG
Hannes

(Mein Fotostream bei )