Bernd, eine sehr schöne Idee
Es macht sehr viel Spaß, die Beiträge hier zu lesen, vor allem, weil hier nicht die letzte Schärfe zählt, sondern die Geschichten das Bild "rund" machen
Vermutlich denkt man bei mir erstmal an Hundefotos. Aber es fällt mir immer noch sehr schwer, meine Bilder von Maki und Djuma anzusehen. Überhaupt ist es für mich ein Angang, mein Fotoarchiv zu sichten. Sicher weit über 90% meiner Bilder sind in Begleitung meiner Hunde entstanden und so habe ich sie immer vor meinem inneren Auge, gleichgültig, welche Fotos ich hervorkrame. Das gilt auch für meine fotografische Aktivität. Die ist längere Zeit weitgehend zum Stillstand gekommen. Zu ungewohnt war es, ist es, alleine herumzulaufen. Erst in den letzten Wochen wurde ich aktiver, es fühlt sich immer noch fremd an, aber es wird besser. Dieser Thread ist ein schöner Beginn für mich.
Es hat mit Glück zu tun. Glück besteht für mich aus vielen Teilen, die ein Ganzes ergeben. Manche Teile gehen, manche bleiben - aber ich versuche, immer einen Teil für mich zu bewahren.
Das Foto ist von 2017; ich hockte mit Duma und Maki im Gras, als einer der hier selten gewordenen Aurorafalter um uns herumflatterte. Meine linke Hand ruhte auf Duma und plötzlich setzte sich der Falter auf meinen linken Zeigefinger. Vorsichtig, sehr vorsichtig hob ich die Hand und betrachtete ihn aus der Nähe. Weniger als 1 Gramm Leben und Farbe auf dem Zeigefinger, führte ich mit der anderen Hand langsam Kamera und Makro nach oben. Ein paar Aufnahmen konnte ich machen, dann hob er ab, umflatterte die Hunde und verschwand im nahe liegenden Gebüsch. Es war ein Gefühl des Glücks, bei lauem Wetter mit meinen Hunden und diesem Falter im Gras zu sitzen. Ich kann das jetzt, beim Betrachten des Fotos, immer noch nachvollziehen. Gleichzeitig ist mir bewusst, wie leicht und flüchtig Teile des Glücks sind.
