Schwägalp - Das Ende einer Ära

Ich hatte im Februar die Gelegenheit das Hotel Schwägalp ein letztes Mal zu besuchen. Ein letztes Mal, weil das Gebäude jetzt im März 16 abgerissen wird. Nun gut, ich hab da nie übernachtet.... trotzdem hat die Nachricht über den Abriss sowas wie Wehmut ausgelöst. Die Schwägalp ist das Hotel am Fuss des Säntis. Die Schwägalp ist der Passübergang aus dem Toggenburg ins Appenzellerland. Bei schönem Wetter haben sich da an den Wochenenden Tausende von Leute eingefunden, weil sie wandern wollten, über den Pass fahren wollten, dem Nebel entfliehen oder einfach bisschen Höhenluft schnuppern.

Der Ort bleibt auch in Zukunft bedeutend, er bekommt einfach ein neues Gesicht. Gleich neben dem Hotel wurde ein neues Kongresshotel gebaut. Auch das konnte ich besichtigen und muss sagen, da wurde was Tolles gebaut. Es hat einen anderen Charme, den Charme von durchdachtem Betonbau, Moderne, hohen Sälen, riesiegen Glasfronten. Sehr schön gemacht, einfach komplett anders.

Zwischen diesen beiden Zuständen gab es jetzt ein halbes Jahr beides. Die Zwischenphase. Während der Zeit, wo das alte Hotel noch nicht abgerissen, der Hotel- und Restaurantbetrieb im Neuen aber schon aufgenommen wurde, wohnte eine Künster- und Theatergruppe im alten Hotel. Sie haben für ein Theaterstück geprobt, durften die Räume umgestalten, Installationen in die Räume bringen, mit alten Fundsachen aus dem Hotel experimentieren.

All das durfte man an zwei Samstagen im Februar während einer stündigen Führung (ich durfte nach Absprache länger bleiben) besichtigen. Ich habe versucht, einige Eindrücke davon auf meinen Chip zu bannen und hab gemerkt, dass dies eine ziemliche Herausforderung ist. Gerne möchte ich trotzdem einige Eindrücke davon zeigen:

1. Das alte Hotel:

#1 Altes Hotel Front


#2 Kleines Speisesääli


#3 Gedeck für ein letztes Festmahl


#4 Schlafen im Himmelbett rustical


#5 Blick hoch zum Säntis


#6 Alte Reception


#7 Altes Hotelzimmer mit Waschecke, die meisten anderen Zimmer hatten ein erstaunlich grosses Badzimmer


#8 Mahnfeuer vor dem ältesten Teil des immer wieder angebauten Hotels. Rechts oben sieht man den Dachfirst der alten Einfahrt der Säntisbahn.

2. Die Zwischenphase - Künstlerinstallationen im alten Hotel


#9 Schwebendes Desserbuffet


#10 Bureau des Sprayers


#11 Kräuterküche


#12 Tablettes im Gang


#13 Topfmännchen


#14 Blumiger Protest in der Garderobe


#15 Die Eule


#16 Neun Seifenschälchen, neun Telefone, neun WC-Rollen, neun Bibeln, neun....


#17 neue Beschriftung

3. Die Moderne - Das neue Kongresszentrum Schwägalp


#18 Der Knick in der Front des neuen Hotels entspricht dem Winkel, den der Säntis an seiner Spitze aufweist


#19 Lange Gänge mit Sichtbeton ...


#20 ... und kreisförmigen Fenstern zum mind. 5m hohen Restaurant mit grossen Glasfronten Richtung Säntis


#21 Slang des alten Brauchtums und der Moderne vereint auf den geschnitzten Tafeln zu den Türen


#22 Orientalisches Feeling in der "Backseckelstobe"


#23 Tischchen auf den dreibeinigen Melkstühlchen plus Siebaufsatz, neben modernen bequemen Stühlen ... in dieser Raucherlunch mit Cheminée hab selbst ich mir kurz überlegt, ob ich nicht doch noch mit Rauchen anfangen will.


#24 Detail aus dem Tischchen, das als Tablar auch einfach weggetragen werden kann.


#25 Wartebereich vor den Kongresssälen


#26 Lichthof von der Decke des Hotels bis in die Reception hinunter, geschmückt mit lang hängenden Ketten aus unterschiedlichen Metallen


#27 Holz Metall und Beton harmonisch vereint in diesem Bau


#28 Durchgang zum Hotelbereich


#29 Cheminée im Restaurant


#30 Das neue Gesicht der Schwägalp

PS: Freu mich auch über Tipps, wie man sowas besser umsetzen kann. Es war das erste Mal, dass ich überhaupt das Wesen von Räumen und Gebäuden versuchte auf einen Chip zu kriegen.

Der 1. Teil ist genauso wie ich mir dort ein Hotel vorstellen würde: gemütlich und urig, gebaut mit dem was die Natur her gab.
Teil 2 ist Geschmackssache, finde da die Arbeit des Sprayers sehr interessant.
Teil 3 - Kulturschock, auf Kommerz ausgerichtet

eine sehr interessante Dokureihe !
wird in vielen Jahren noch interessanter sein

schließe mich den Worten von Steffen an.

Hui eine sehr tolle Serie! Danke fürs zeigen.
Jeder Teil für sich ist schon interessant, aber im ganzen einfach spitze.

Der Gang mit den runden Betonsichtfenstern, ist das Personalbereich?

Danke für die Kommentare.

Silaris hat geschrieben:Der Gang mit den runden Betonsichtfenstern, ist das Personalbereich?

Nein ist ein öffentlich zugänglicher Bereich oberhalb vom Restaurant. Auf der rechten Seite sind jedoch Serviceräume (Technik usw) untergebracht. Geht man den Gang weiter kommt man irgendwann zur Reception des Hotels und von da weiter in den Gang des Kongresszentrums, wo auf der rechten Seite dann die Kongressräume liegen.

LG Christa

Deine Biilder gefallen mir ausgesprochen gut! Deine Infos zu den Details sind sehr hilfreich.
Finde es allerdings schade, dass dieses alte Hotel/Haus abgerissen wird zugunsten eines..fällt mir leider nix passenderes zu ein.. Betontempels. Wobei dies ja nur meine subjektive Meinung ist.

Ich kenne die Schwägalp und war auch schon öfters oben auf dem Säntis. Eine sehr schöne Dokumentation des Wandels. So schlecht finde ich gar nicht den neuen Betonklotz . Aber es ist schade, dass sie das alte Hotel abreissen. Was kommt denn and die Stelle wo jetzt das Alte steht? Vergrößern sie den Parkplatz? Die letzten male mussten wir immer unten auf der Straße parken, da oben keine Parkplätze mehr waren. Gut das ist jetzt aber auch schon 3 1/2 Jahre her . Wird mal wieder Zeit da hoch zu fahren.

Obwohl ich irgendwie beinahe um die Ecke der Schwägalp arbeite und wohne (bzw. aufgewachsen bin), war ich nie im alten Hotel und werde wohl nie im neuen Kongresszentrum sein. Deshalb tausend Dank für die Dokumentation!