Mo 28. Sep 2015, 12:28
Tannie hat geschrieben:Guten Morgen miteinander.
... Besonders beeindruckend sind natürlich die von Sunny und hoss. Toll, wie satt die Farben sind. Die Mehrfachbelichtung ist ein toller Effekt, wenn auch da die Farben wieder eher zurückhaltend sind. Schöne Bilder!...
Danke für die Blumen.
Vielleicht darf ich mal meine bescheidenen Erfahrungen zur Mondfinsternis hier aufzeichnen.
1. FestbrennweiteMeiner Erfahrung nach ist der Fokus mit einer Festbrennweite "härter" einstell- und feststellbar. Mangels Festbrennweite 300mm musste mein Zoom DA55-300 herhalten, geht aber damit auch recht gut. Mit dem Zoom ist allerdings 1x abblenden Pflicht, wobei man da recht schnell bei f/8 und kleiner landet. Genauso bei Festbrennweiten, wobei man hier allerdings mit f/4 oder auch f/5.6 bezüglich der Empfindlichkeitseinstellung im Vorteil ist.
2. MehrfachbelichtungFür Mehrfachbelichtung des Mondes eignen sich 300mm Brennweite recht gut. In einem Foto passen darin dann ca. 5 Bilder mit einer Sequenz von drei Minuten recht gut. Maximal sollte man bei 300mm Brennweite nicht länger als zwei Sekunden belichten, eine Sekunde ist besser. In Kombination mit der Blendeneinstellung von f/4 - f/10 sollte die Empfindlichkeit dabei ISO800 nicht überschreiten; ISO1600 ist ein Kompromiss.
3. WeißabgleichEgal wie, ein festeingestellter Weißabgleich auf "Sonne" bzw. "Tageslicht" sichert die richtige Farbgebung.
4. EmpfindlichkeitJe geringer, desto besser. Siehe auch Farbwiedergabe.
5. FarbwiedergabeEgal wie, die Farbwiedergabe bei längerer Belichtung (> 0,5 Sekunden) war immer besser als bei kürzeren Verschlusszeiten. Ich denke mal 0,8-1,0 Sekunden Belichtungszeit ist bei 300mm Brennweite und ISO-Werten <= ISO800 (wenn die Situation es ermöglicht) recht gut geeignet, eine tolle Farbwiedergabe in Kombination mit Schärfe zu erreichen - der Mond steht am Himmel ja nicht still. Ein Hinweis darauf, das mit lichtstarker Festbrennweite mehr "Einstellpotential" vorhanden ist.
Meine AufnahmenIch selbst habe 2 Sekunden Verschlusszeit (Bild #3) und ISO800 bei Blende f/7.1 für die Mehrfachbelichtung genutzt und musste im RAW noch eine kleine Schippe Belichtung dazu geben. Ein DA*300/4 wäre mit f/4.5, 1 Sekunde Belichtungszeit bei ISO400 wohl das Optimum gewesen. Davor (Bild #1 und #2) war das Licht so hell, das kurze Verschlusszeiten und Empfindlichkeitswerte reichten - mit dem Effekt (warum auch immer, vielleicht war der Mond wirklich noch nicht rot), das der Mond die übliche grau braune Farbgebung hatte.
Datum: 2015-09-28
Uhrzeit: 03:21:03
Blende: F/9
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#1
Datum: 2015-09-28
Uhrzeit: 04:00:10
Blende: F/10
Belichtungsdauer: 1/3s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#2
Datum: 2015-09-28
Uhrzeit: 04:31:11
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 2s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 800
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#1
Kleine Ergänzung:
1) bei der ersten Mehrfachbelichtung wie in Bild #2 gezeigt hatte ich
manuelle Belichtung und
nicht Auto-Belichtung ausgewählt (Pentax K-30). Für die Mehrfachbelichtung musste ich die Einzelaufnahmen belichtungstechnisch von Hand immer anpassen, von 1/50sek bis 1/3sek. Für Pi-Mal-Daumen geht es finde ich, da auch die helle Sichel beim 4. Mond im Bild so subjektiv auch hell wirkte.
2) Bei der Mehrfachbelichtung wie in Bild #3 gezeigt war die Belichtung auch auf manuell eingestellt und nicht Auto angehakt, aber ich hatte den festen Wert von 2 Sekunden so belassen, da sich für mich visuell lichttechnisch nichts geändert hatte.