xy_lörrach hat geschrieben:
Irgendwie solltest Du für Unwissende aber mal die Aufgabenverteilung erläutern - ich bin irgendwie irritiert:
Du warst als "Redakteur des Deutschen Bundeswehrverbands" dort und dann gibt es da auch noch ein "Team der Redaktion der Bundeswehr". Was sind da die prinzipiellen Unterschiede? Und dann gab es in Deiner - echt tollen

-Dokumentation auch noch einen "Fotografen der Bundeswehr" - der gehörte wohl zu der Redaktion, oder?
Natürlich auch von mir ein großes Lob für alle die die dort teilweise unter eigener Lebensgefahr helfen ...

Klar, das kann ich gerne aufklären: Die Bundeswehr hat einen recht großen und komplexen Medienapparat. Das Ministerium verfügt zum Beispiel über den Presseinfostab. Der untersteht praktisch der Verteidigungsministerin und gibt auch die Linie des Hauses vor. Dort ist auch der Pressesprecher der Ministerin angesiedelt.
Dann hat jede Teilstreitkraft, also Heer, Luftwaffe, Marine usw., ein so genanntes Presse. und Informationszentrum (PIZ). Dort bekommen Journalisten Auskünfte zu den einzelnen Teilbereichen (jede Behörde ist ja auskunftpflichtig). Die einzelnen Verbände (Divisionen, Brigaden usw.) haben auch eine Pressestelle. Dazu gehörte z.B. der Presseoffizier, den ich zum Schluss im Portrait gezeigt habe.
Für die eigenen Publikationen der Bundeswehr gibt es die Redaktion der Bundeswehr mit Sitz in Berlin. Ich glaube, da arbeiten ca. 140 Menschen, Zivilangestellte und Soldaten. Die bringen das Magazin "Y" raus, befüllen die Homepage der Bundeswehr und die Social Media Kanäle, also Facebook, Twitter, Instagram. Videoleute produzieren auch Bewegtbilder. Das war auch das 3er-Team, mit dem ich unterwegs war. Man sieht auch, dass der Fotograf im Bild (ja, er gehört zu dem Team) Ziviliangestellter ist, er trägt keine Uniform.
Dann gibt es eben noch den Deutschen Bundeswehrverband (DBwV), für den ich arbeite. Der Verband untersteht nicht dem Verteidigungsministerium, sondern ist eine eigenständige Organisation. Der DBwV ist eine Interessenvertretung der Soldaten, eine Art Gewerkschaft, auch wenn er sich nicht Gewerkschaft nennen darf. Er finanziert sich auch nicht wie die Bundeswehr über deine und meine Steuerbeiträge, sondern über die Beiträge seiner Mitglieder, ähnlich wie der ADAC z.B. Aktuell hat er über 200.000 Mitglieder, das sind zum größten Teil aktive oder ehemalige Soldaten. Für die ist es ganz sinnvoll, Mitglied zu sein, das sie mit ihrer Mitgliedschaft auch Rechtsschutz in dienstlichen Angelegenheiten bekommen. Der DBwV ist auch politisch aktiv, mit so vielen Mitgliedern kann man auch Druck auf die Politik ausüben. Dabei verfolgen wir Ziele wie eine bessere Attraktivität des Soldatenberufs, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Dienst bis hin zu einer besseren Versorgung von Soldaten, z.B. nach Auslandseinsätzen.
Der DBwV hat auch eine kleine Redaktion, zu der ich gehöre. Wir bringen monatlich ein Mitgliedermagazin raus (auch ähnlich wie der ADAC) und sind online aktiv. Da bin ich Leiter der Online-Redaktion und damit verantwortlich für die Inhalte auf der Homepage und in den sozialen Medien. Hin und wieder kann ich dann auch mal raus und Reportagen erstellen wie aktuell in Bayern. Viele der Soldaten vor Ort sind ja auch unsere Mitglieder.
Das war es glaub ich, ganz grob und kurz erklärt

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Gruß Yann