Hallo Jörn,
ich kenne das auch sehr gut, sowohl von der einen, als auch der anderen Seite...
Wenn man als offizieller Fotograf geladen ist, dann nagt das schon etwas am Selbstbewusstsein, aber man ist auch im Dienst. Da bleibt man besser ruhig und macht seinen Job.
Bei dem Satz: "Ach so- sie sind auch da, hätt ich das gewusst hätte ich nicht zugesagt"... hab ich nur gedacht: "Als wenn sie sich das leisten könne, deswegen einen Job abzuschlagen!"
Wenn man das eher inoffiziell macht, hat man wesentlich mehr Freiheiten und kann das Geschehen sehr viel entspannter verfolgen und die kleinen Nebenschauplätze beleuchten, während der Profi alle Standartsituationen mehr oder weniger Dokumentieren muss. Wenn dem etwas entgeht, ist es gleich ein ein Drama.
Wenn ich ehrlich bin, der inoffizielle Part liegt mir besser und das Fotografieren macht einfach mehr Spaß, wenn sich die Leute normal verhalten und zeigen.
Bei der Hochzeit des Cousons meiner Partnerin war es der Profi, der alle Aufmerksamkeit auf sich zog, und ich portraitierte die Leute in aller Ruhe ohne dass es ihnen richtig bewusst war. Ich fing die Stimmung ein und es war ein leichtes für mich.
Zu Deinen Bildern:
Genau das ist, was Dir möglich ist, wenn Du nicht der Profi bist. Die Leute zeigen sich offen und ohne Scheu, wirken natürlich. Du hast einen sehr geschulten Blick für Situationen entwickelt und könntest sicher die Erwartungen von Auftraggebern mehr als befriedigen. Andererseits, wenn Du damit Dein Geld verdienst, verlierst Du Dein Hobby. Ob Du dann noch so entspannt bliebest, wenn jemand neben Dir inoffiziell Bilder vom Geschehen macht?

Mach weiter so, Jörn!
Grüße,
Matthias