Full Moon over Stiftskirche - and then the murders began...

Lichtdichter hat geschrieben:Den Mond hinterm Verlaufsfilter zu verstecken: genau das habe ich letzten Sonntag beim Vollmond versucht ... mit überraschend ernüchterndem Ergebnis. Der Lee 0.9er zeigte kaum Wirkung. Ich habe ihn extra ein paar Mal während der Live-View-Ansicht verschoben und verdreht. Die drei Blendenstufen Differenz waren nicht der Rede wert.

Ja, das kann schon sein. Lass mich kurz überlegen: den Mond hatte ich einer Belichtungsdauer von 1/250 s bei ISO 400 belichtet und die Kirche bei ISO 100 mit 30 s. Blende war beide Male gleich. Das macht also einen Unterschied von satten 11 EV. Ok, bei dir war die Gesamtsituation anders, weil es noch heller war. Dennoch...

Bessere Ergebnisse habe ich tatsächlich mit manueller Abdeckung und kurzem "Freiwinken" erreicht – mit der bloßen Hand. Das kostet natürlich ein paar Bilder Übung und Ausschuss, aber am Ende hatte ich einen schönen Himmelsverlauf von dunkelblau zu schwarz – im Blau einen scherenschnittigen schwarzen Vordergrund und im Schwarz einen schönen Mond.

Oha, das mit dem Winken stelle ich mir nicht leicht vor. Immerhin muss man ja einen sehr kleinen Bereich vor dem Objektiv treffen. Aber gut. Übung macht den Meister.

...Und den Mond getrennt vom Vordergrund aufnehmen? Ich mach's nicht, denn dann könnte ich ihn ja beliebig in Wunschgröße überall hineinzaubern. Dann ist der Reiz weg, ihn an der richtigen Stelle zur rechten Zeit einzufangen ... ich mache ja sonst keine Sportfotos.

Das scheint tatsächlich die Geister zu scheiden. Den einen gefällt das Ergebnis sehr gut, weil es eben so außergewöhnlich/ungewöhnlich ist. Den anderen ist das zu viel Trickserei. Ich fand es einfach mal spannend, das überhaupt so auszuprobieren. Ich finde auch, dass es immer noch etwas anderes ist, als wenn man zu hause mit Photoshop den Mond irgendwo hinschiebt und noch von der Größe her beliebig anpasst, dreht usw... Du darfst nicht vergessen, dass auch das Fotografieren vor Ort eine gewisse experimentelle Herausforderung darstellt. Man sieht nicht so ganz genau, wie sich alles zusammenfügen wird. Und es kann auch mal schief gehen. Da man doch alles während des Shootings macht, finde ich es noch authentischer als das Zusammenbasteln in Software am Computer. Aber das darf jeder so machen und sehen wie er mag.

Dunkelmann hat geschrieben:

...Und den Mond getrennt vom Vordergrund aufnehmen? Ich mach's nicht, denn dann könnte ich ihn ja beliebig in Wunschgröße überall hineinzaubern. Dann ist der Reiz weg, ihn an der richtigen Stelle zur rechten Zeit einzufangen ... ich mache ja sonst keine Sportfotos.

Das scheint tatsächlich die Geister zu scheiden. Den einen gefällt das Ergebnis sehr gut, weil es eben so außergewöhnlich/ungewöhnlich ist. Den anderen ist das zu viel Trickserei. Ich fand es einfach mal spannend, das überhaupt so auszuprobieren. Ich finde auch, dass es immer noch etwas anderes ist, als wenn man zu hause mit Photoshop den Mond irgendwo hinschiebt und noch von der Größe her beliebig anpasst, dreht usw... Du darfst nicht vergessen, dass auch das Fotografieren vor Ort eine gewisse experimentelle Herausforderung darstellt. Man sieht nicht so ganz genau, wie sich alles zusammenfügen wird. Und es kann auch mal schief gehen. Da man doch alles während des Shootings macht, finde ich es noch authentischer als das Zusammenbasteln in Software am Computer. Aber das darf jeder so machen und sehen wie er mag.

Passt scho'.
Die getrennte Aufnahme von Mond und Umgebung hat sogar offizielle Pentax-Absolution. In der Bedienungsanleitung meiner MZ-S ist genau diese Situation als Beispiel für eine analoge Doppelbelichtung aufgeführt.

Interessant wird's, wenn der Mond sich nicht so einfach isolieren lässt, sondern eingebunden ist in schöne Wolkenschleier, die gleichzeitig sein Licht dämpfen und die Erwartung an scharfe Mondkrater herunterschrauben. Dafür geht die Stimmung solcher Bilder schön rauf ...