Mo 17. Okt 2022, 23:06
... soll mein nächstes Thema werden. In der fotografischen Umsetzung beschäftigt mich dieses Sujet seit langer Zeit und nun bin ich bereit meine Ergebnisse zu zeigen.
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In der japanischen Philosophie und Kultur wird diese Art der Betrachtung
Wabi Sabi genannt.
Davon ausgehend dass in dieser Welt nichts perfekt ist zeigt Wabi Sabi die Schönheit der Natur in jedem Aspekt der Unvollkommenheit.
Ich finde das sehr spannend, war ich doch bisher - wenn ich einmal einen Baum, ein Blatt oder einen anderen Teil der Natur fotografiert habe - auf der Suche nach dem schönsten Baum, Blatt usw.
Eine Erklärung: Wabi Sabi ist sehr stark vom buddhistischen Denken beeinflusst, drei Merkmale aller Existenzen sind dabei besonders wichtig: Vergänglichkeit / Leiden / Leere.
Alle drei Merkmale sind ein krasses Gegenteil zur westlichen "Hochglanz-Ästhetik" wo eine mögliche Unperfektion durch äußere Eingriffe beseitigt werden soll, auf dass das Unperfekte perfekt werden möge.
In der Fotografie zu diesem Thema muss nicht jedes Motiv scharf abgebildet sein, das wird nicht als Fehler angesehen sondern als die Abwesenheit von Perfektion die es sowieso nicht gibt.
Welche Wabi Sabi-Motive findet man nun für die Kamera, für mich war das echt schwer, habe ich doch immer das Schöne gesucht und das Verwitterte höchstens in Lost Places gesucht, gefunden und gemocht.
Es ist Herbst und dies ist die ideale Zeit um in der Natur zu beobachten wie Blätter und Pflanzen die grüne Farbe ablegen und ihr Leben aushauchen. Und dies soll nun mein Thema sein, "Der morbide Charme des Vergänglichen"
Ein Ausspruch von Leonard Koren, der
Japans Ästhetik der Bescheidenheit in einem Buch sehr schön beschrieb hat mir bei der fotografischen Umsetzung geholfen: "
Beschränke alles auf das Wesentliche aber entferne nicht die Poesie"
In der japanischen Wabi Sabi Fotografie werden Bilder oftmals dunkel gezeigt, als Fotograf braucht es also Mut zum Schatten, um die weitgehende Abwesenheit von Licht in seinen Bildern zu zeigen ... ich interpretiere das folgendermaßen:
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Ich gebe zu, ich bin gespannt auf Eure Reaktionen, liebe Pentaxians.
Vielleicht werde ich darauf hingewiesen doch mal das Licht anzumachen oder den Helligkeitsregler zu bemühen ... die Bearbeitung in dieser Form war jedoch Absicht und ich meine, dass der Anblick eines verwelkenden Blattes durchaus seine Ästhetik hat.