Heute, am 'Tag der Fotografie' mal eher ungewohnte Kost aus meiner / unserer Ecke:
Es gibt den Thread ‚Gegen das Vergessen‘, der sich aus gutem Grund damit beschäftigt, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazizeit im Bewusstsein zu halten. Dies finde ich überaus wichtig!
Es gibt aber auch Anderes, das man nicht vergessen sollte. Nämlich ebenso die Schicksale derer, die sich - verblendet durch Indoktrination und Manipulation, verhetzt durch die Propaganda, eingeengt durch kleinbürgerliches Schubladendenken und eingeschüchtert durch massiven Druck von außen - als ‚Menschenmaterial‘ in den Kriegsspielen egomanischer Tyrannen (sei es nun ein sogenannter Monarch oder ein Diktator) verheizen ließen - oft genug mit ‚Hipp-Hipp-Hurra‘.
Doch jeder Eintrag auf einer Gefallenen-Liste ist ein Schicksal. Wir können nicht ermessen, wie viel Angst und Schinderei, wie viel Schmerz und innerer Zweifel jedem Einzelnen auf der Liste begegnet ist. Das Einzige, was ich für mich sagen kann ist, dass ich dankbar bin, dass ich mich in meinem Leben nicht mit einer solchen Situation habe unmittelbar befassen müssen. Es gibt wenig, was so sinnlos und so menschenverachtend ist wie ein Krieg. Oder, um es mit George Orwell zu sagen: „Im Krieg gibt es keine Helden, nur Opfer.“
In diesen Gedanken haben meine Frau und ich dieses Bild entwickelt. Ich wollte fragen, ob der Eindruck des „traurigen Nachdenkens“ merkbar ist oder ob man noch deutlich nacharbeiten müsste. Wir haben ganz bewusst Opfer des 1. WK gewählt, weil wir dieselbe Thematik mit dem 2. WK und dem menschlich-moralischen Ballast des 3. Reiches als noch heikler empfunden haben.
Immer wenn ich solche Tafeln sehe, habe ich einen Kloß im Hals und komme automatisch ins Grübeln.
Lasst mich wissen, ob dieser Post missverständlich ist oder falsche Gedanken triggert. Falls ja, dann kommt er zeitnah wieder weg, denn nichts liegt mir / uns ferner, als bestimmte Ereignisse zu relativieren, zu entschuldigen oder aufzurechnen.