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BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2020, 21:08 
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mit dem neuen DFA* 85mm hat Pentax bald das zweite Objektiv mit Blende 1.4 im Programm.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich gefragt (das war eine retorische Frage), ob es Objektive mit . Die Frage hier soll nicht sein, ob Pentax Objektive mit Blende 1.4 bauen kann. Auch nicht ob man die denn auch gebrauchen kann. Das DFA* 50mm ist eines meiner Lieblingsobjektive.

mit Blende 1.4 von Halbportrait bis zum Kopfbild leiden unter der sehr geringen Tiefenschärfe. Vor längerer Zeit hatte ich einmal geschrieben, das 0.3m+ ein schöner und nicht allzu unsicherer Bereich sei. Inzwischen gerate ich auch schon mal öfters an die 0.1m. Bei so geringer Tiefenschärfe und dynamischen Portraits hatten wir im anderen Thread ja schon eine partielle Diskussion.

Meine Trefferquote um die 0.1m Tiefenschärfe würde ich gerne nochmal anschauen, ob ich das verbessern kann. Bitte konkrete Hinweise. Bei Portraits sagt man, dass die dem Betrachter zugewandte Pupille scharf sein sollte. Bei seitlichen Aufnahmen ist die zweite Aufnahme dann oft schon aus der Schärfeebene heraus. Das gefällt nicht Allen, aber darum soll es hier nicht gehen.

Also, welche Einstellungen benutzt Ihr? Meine Frage ziehlt nicht nur auf Portraits sondern mein Interesse gilt Bildern geringer Tiefenschärfe, welches Ihr durch den optischen Sucher aufnehmt. Beispiele: Auslöser (vorne oder hinten), AF (Spot, 5er, 11er, ...), AF-Feld geschoben, AF.C, AF.S?

Ein paar Beispiele vergrössert:

#1 beschreibt das Problem
#2 daneben
#3 ok
#4 besser geht es nicht
#5 noch so ok


#1


#2


#3


#4


#5

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Freundliche Grüsse aus der Schweiz

"When you take a flower in your hand and really look at it, it's your world for a moment. I want to give that world to someone else." Georgia O'Keeffe


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BeitragVerfasst: Di 2. Jun 2020, 21:08 
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Registriert: Di 28. Okt 2014, 14:11
Beiträge: 9452
Das Thema beschäftigt mich schon länger. Ich hatte wieder intensiver angefangen zu fotografieren auch um die Kinder zu fotografieren. Jeder der einmal versucht hat Kinder-Portraits zu fotografieren, kennt das Dilemma. Sehr dynamische Situationen und es soll ja noch scharf sein. Und wehe wenn nicht.

von 2016. Jörn hatte damals schon eine Reihe wunderschöner Bilder mit sehr geringer Schärfentiefe gezeigt.

Heute mache ich oft zuerst sichere Bilder und gehe dann auch auf bis zu 10cm "hinunter".

ulrichschiegg hat geschrieben:
[...]Für Portaits orientiere ich mich gerne an einer alten Weisheiten: Film/VF, 85mm Brennweite, Blende F5.6, Distanz 3m. Heisst Fern: 3.22m, Nah: 2.81m, Delta=0.41m & gutes "Framing" i.e. auch ein Halbkörperportrait. In der angehängten Tabelle sieht man auch warum. Es gibt Raum für grössere Distanzen auch draussen und die 40cm Schärfentiefe ergeben eben schöne Schärfe-/Unschärfeverläufe mit Arm/Schulter/Kopf. Irgendwo zwische 30-60cm finde ich für Portraits meist eine gelungene Schärfentiefe. Dann ergeben sich noch "Unschärfemöglichkeiten" am Körper und es besteht keine durchgängige Schärfe, was ich für den 3D-Look für wünschenswert halte. In der Hektik des Fotografierenes von Menschen lieg ich dann auch schon mal oft neben meinen Wünschen. Für Bilder mit mehreren Menschen wäre das viel zu knapp. Drinnen sind die 85mm an Film/VF aber oft schon viel zu viel. 3m hat man selten, meist ist der Motivabstand kürzer.

In der angehängten Tabelle habe ich einfach mal die Brennweiten 43, 58 & 85 für die verschiedenen Formate (APSC, VF), Blenden (F2, F2.8, F4, F5.6) und Motivabstände 2-5m aufgetragen. Und dann grün markiert wenn die Schärfentiefe zwischen 0.3-0.6m lag. (kopiert hab ich das von: (http://dofmaster.com/doftable.html und http://dofsimulator.net/en/). Das ist für die Meisten von Euch trivial, ich mach das ab und zu, um es mir dann wieder zu verinnerlichen.

Also 43mm an VF sind schon recht knapp. Bei 43mm, 2m Distanz und Blende F2 bleiben bei VF ja gerade mal 12cm vom Fokuspunkt nach vorne. Bei diagonaler Motivstellung heisst das Augen und Nasen brauchen richtig Übung um Alles scharf zu bekommen. Da darf man vor Jörn geradewegs mal den Hut ziehen :hat: :hat: :hat: . Und jetzt habe ich mir einfach mal jedes Bild unter dieser Perspektive angeschaut und eine Menge dabei gelernt. Das darf aber jeder für sich selber machen.

In jeder Hinsicht perfekt ist für mich übrigens die #3, geknobelt hab ich bei der #18 & #19 und noch ein Liebling ist das letzte, die #21.


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 05:38 
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Beiträge: 1293
Ich kann leider (noch ) nichts zu dem Thema beitragen, da ich kein Objektiv mit Blende 1,4 besitze.
Das Thema beschäftigt mich aber trotzdem da ein Sigma Art einziehen soll (wenn auch nicht für die Pentax :oops: )

Daher sind deine Ausführungen schon mal sehr interessant, das Augenthema beschäftigt mich auch immer....

Haben hier so wenig User ein Objektiv mit 1,4?
Bin gespannt was hier noch so kommt :ja:


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 06:40 
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Hi, mein kurzer Kommentar dazu:
Physik läßt sich nicht überlisten.
Es hängt alles von der Arbeitsweise und denn Umständen ab.

Die letzten Zeilen deines Dokuments machen es klar.
Wenn ich mit dem 85 auf 1,5 Meter herangehe und dann noch dynamische Situationen habe wird’s anstrengend.
Es ist ganz klar das dynamische Situationen, Bewegung des Objekts, eigene Reaktionen des Fotografen bei minimalster Schärfentiefe zu Ausbrüchen des anvisierten Punktes führen.

Um überhaupt zu beherrschen fotografiere ich beim AF-nur im S Modus und verstellbaren Fokuspunkt, mit angehaltenem Atem.
Normal bei Portrait mit 85 Headshot am besten mit Stativ. Aber das geht nicht in dynamischen Situationen.

Vielleicht ähnlich wie im Wald Vögel zu fokussieren mit 500 mm die sich bewegen. Es geht aber Mann muss mit viel Ausschuss rechnen.

Liebe Grüße Alex


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 06:56 
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Ich denke, die 1.4 ist nicht dafür gedacht, bei Nahaufnahmen ein Auge freizustellen, sondern eine Ganz- oder Halbkörperaufnahme noch von der Umgebung trennen zu können. Ein häufig genanntes Beispiel ist das Sigma 1.4/35mm, mit dem man Ganzkörperportraits / Actionfotos erstellt, bei denen die Umgebung zwar einbezogen und erkennbar ist, der Akteur aber dennoch durch Schärfe herausgehoben ist. Beim 85er ist der Umgebungseffekt natürlich durch den engeren Bildwinkel schon weniger wichtig, es geht mehr um Isolation. Voll isolieren kann ich bei einem Portrait mit 400mm, das klappt da auch mit Blende 8 oder 11. Aber dann ist auch der nötige Abstand größer.

MfG Nuftur

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“The single most important component of a camera is the twelve inches behind it.”
Ansel Adams


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 07:08 
Grundsätzlich ist der enge Fokus auf die Blendenzahl nicht sinnvoll.

Es kann hilfreich sein, statt mit einem 50/1.4 ein 100/2.8 zu nutzen. Den 100 mm kann man immer noch nicht vorwerfen untauglich für Portraits zu sein und beide Linsen bieten dann die gleiche Freistellung wegen gleicher Öffnung.

Trotz gleicher Freistellung bietet das Makro dann aber eine doppelt so tiefe Schärfentiefe.

Entsprechend würde ich gerade bei solchen engen Bildausschnitten, reinen Gesichtsportraits eher längere Brennweiten dann auch bei F2 o.ä. nutzen für grössere Tiefenschärfe.

Ein 50/1.4 eher für Oberkörper.

Denn vermutlich ist das visuelle Ziel meist die Freistellung und nicht geringe Tiefenschärfe.


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 07:39 
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Beiträge: 121
Man muss bei solchen Vergleichen immer den Abbildungsmaßstab mit einbeziehen.
Wenn ich also 2 Aufnahmen mit unterschiedlicher Brennweite vergleiche,
muss ich bei der längeren Brennweite den Aufnahmeabstand vergrößern,
um wieder den selben Abbidungsmaßstab zu erhalten.
Alle anderen Vergleiche machen keinen Sinn.
Und dann spielt es keine Rolle mehr, ob ich mit 50mm und Blende 2.8,
oder 100mm und Blende 2.8 fotografiere, die Schärfentiefe bleibt immer gleich.
Wenn ich nah an mein Motiv gehe, muss ich halt abblenden,
weiß gar nicht, wo das Problem da jetzt liegt.

_________________
Pentax K1 MkII | HD Pentax DFA* 85 | HD Pentax DFA 28-105 | Tamron 70-200 | Tamron 70-300 | Sigma 50-500


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 08:12 
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Beiträge: 561
Wohnort: Nähe Legoland
beholder3 hat geschrieben:
Grundsätzlich ist der enge Fokus auf die Blendenzahl nicht sinnvoll.

Es kann hilfreich sein, statt mit einem 50/1.4 ein 100/2.8 zu nutzen. Den 100 mm kann man immer noch nicht vorwerfen untauglich für Portraits zu sein und beide Linsen bieten dann die gleiche Freistellung wegen gleicher Öffnung.

Trotz gleicher Freistellung bietet das Makro dann aber eine doppelt so tiefe Schärfentiefe.

Entsprechend würde ich gerade bei solchen engen Bildausschnitten, reinen Gesichtsportraits eher längere Brennweiten dann auch bei F2 o.ä. nutzen für grössere Tiefenschärfe.

Ein 50/1.4 eher für Oberkörper.

Denn vermutlich ist das visuelle Ziel meist die Freistellung und nicht geringe Tiefenschärfe.


Du hast mich jetzt ein wenig verloren, was Du mit "gleicher Freistellung, wegen gleicher Öffnung" meinst ist mir leider nicht klar. Freistellung ist kein physikalischer Begriff, sonder meint die Trennung von Motiv und Hintergrund. Da gibt es m.E. nichts zu messen. Auch ist mir nicht klar was die Öffnung, also die Eintrittspuppile mit der Freistellung zu tun haben soll. Eine längere Brennweite stellt ja bei gleicher Schärfentiefe durch einen engeren Bildwinkel vom Hintergrund frei. Der Bildwinkel hat aber meines Wissens gar nichts mit der Öffnung des Objektivs zu tun, sondern hängt nur von der Brennweite ab.

Kannst Du bitte ein paar klärende Worte schreiben?


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 08:42 
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Registriert: Di 18. Sep 2018, 14:40
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Zu Deiner Frage Ulrich.

Ich benutze das Sigma Art 1.4 / 35 mm an APS-C (K-70).

Wenn ich es auf den Punkt scharf haben will benutze ich den zentralen Fokuspunkt und AF. Versetzter Fokuspunkt ist schon sehr kritisch. Ich kann nicht davon ausgehen, dass der Fokus dort für Aufnahmen bei 1.4 sitzt. Leider schränkt das die Verwendung des Sigma ziemlich ein, da zentral fokussieren und dann Verschwenken natürlich bei 1.4 auch nie dazu führt, dass der Fokus dort ist, wo man ihn haben will.

Ich habe mir das 1.4 35 mm gekauft um Portraits (Halbporträt) mit hoher Freistellung, bei gleichzeitg größerem Bildwinkel zu machen. Das geht auch klasse, wenn die abgebildete Person in der Bildmitte steht, aber nur dann. In allen anderen Fällen ist es äußerst angeraten mindestens 2 Blenden abzublenden. Dann benutze ich sowohl den mittleren Fokuspunkt und verschwenke, als auch den Seitlichen. Richtig sicher, dass die Schärfe ist wo sie sein soll, kann man aber trotzdem nicht sein.


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BeitragVerfasst: Mi 3. Jun 2020, 08:51 
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Ja natürlich bekommt mann mit Unterschiedlichen Brennweiten und Abständen scheinbar ähnliche Bilder hin.
Dann braucht man ja gar kein 85 1.4. Na super. Schon 2000,- Euro gespart.
Warum baut man es trotzdem?
Wer schon mal was vom Bokeh gehört hat, wird wissen das dort der Unterschied liegt. Wie wird die Unschärfe aussehen.

Zum Fokuspunkt, also ich verschiebe schon an der K1 allerdings meide ich die beiden äußeren wenn drauf ankommt.

Liebe Grüße Alex


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