Kurzfassung: Blende 1,4 bei 50mm sollte Standard sein!
Langfassung: Ich bin im Besitz einiger Objektive mit großer Anfangsöffnung. Darunter sind, neben diversen längeren Brennweiten, auch ein M50 1,4 und ein M85 2,0. Die sind beide bei Offenblende etwas weich, haben aber eine Bildanmutung, die durch nichts anderes zu erreichen ist.
Aufgrund von Sensoren, die um ein vielfaches lichtempfindlicher sind, als die Filme, die zur Zeit der Produktion der genannten Objektive üblich waren, hat sich Pentax leider und zum Glück nur vorübergehend von den lichtstarken Objektiven abgewandt.
Lichtstärke ist eben nicht alles, was diese Objektive ausmacht. Die Lichtstärke alleine würde jedoch bei den heute anzutreffenden Suchern vieles vereinfachen. Ganz besonders aber haben lichtstarke Objektive erheblich größere Freistellungspotentiale und, zumindest bei älterer Bauart, auch sehr schöne Übergänge von scharf nach Unscharf. Meist sogar in beide Richtungen, also zur Unschärfe vor und hinter der Schärfeebene.
Genug Gründe, um wieder lichtstarke Objektive anzubieten, offensichtlich auch für Pentax. Aber: Moderne Objektive sind durch die Bank auf möglichst geringe Abbildungsfehler in der Schärfeebene konstruiert. Dabei wird mbMn sowohl der Schärfeübergang als auch das Bokeh vernachlässigt. Mikrokontraste, Auflösung, geringstmögliche CAs, Gegenlichtfestigkeit sind sicher wichtig. Es gibt jedoch auch noch andere wichtige Eigenschaften eines Objektivs, die ich bei den M-Linsen finde. Vielleicht gelingt es, künftig tatsächlich alle wichtigen Eigenschaften ausgewogen bei den Konstruktion eines lichtstarken Objektivs zu erzielen. Bis es soweit ist, hänge ich an meinen alten Schätzchen, gerne auch mit manuellem Fokus und bei einigen sogar bei Arbeitsblende.
Deine Bilder bestätigen mich in meiner Auffassung. Sie gefallen mir sehr. Und ich bin immer noch auf der Suche nach einem 400 2,8.

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Naturfotografie in der Eifel