Freut mich das es euch gefällt, danke!

Klar nimmt die Blaskapelle ihr Bier mit, einen Kasten Augustiner kann man in Bayern nicht unbeaufsichtigt irgendwo stehen lassen!
Ich bin jetzt nicht so wirkich der Fan solcher Musik, aber in dem Tal klang das schon echt nicht schlecht, war eine sehr gute Akustik.

Zu dem Kommentar das von dem Dorf nicht viel übrig blieb kann ich etwas nachschieben:

Fall war, nicht wie heute, ein Ausflugsziel für die wenigen die sich in den 50er überhaupt ein Auto leisten konnten. Es gab auch keine Bahnanbindung, das Gleis hörte in Lenggries auf.
Die dort lebende Bevölkerung war hauptsächlich in der Forstwirtschaft tätig, Landwirtschaft im grossen Stil war wegen des kargen, sehr steinigen Bodens kaum möglich, und da es um das Dorf kaum Wiesen gab, war auch Milchwirtschaft höchstens zur Deckung des eigenen Bedarfs existent.
Das Dorf bestand inkl. der Kapelle zum grössten Teil aus Holzbauten, lediglich das Forsthaus (Beamtenhaus) und das Gasthaus Fallerhof waren komplett aus Stein errichtet.
Bei den anderen Häuser waren entweder nur das Erdgeschoss aus Mauerstein und das obere Stockwerk wurde mit Holz aufgebaut, Ziegelstein und Zement waren dort teurer Luxus, Holz hingegen war ja quasi vor der Haustüre und zum nächsten Sägewerk (Vorderriss) waren es nur ein paar flache Kilometer.

Das Holz und erst recht die Steine dienten aber wiederum als wiederverwertbares Baumaterial, Balkenschaben und Steine vom Mörtel befreien klingt heute für uns etwas befremdlich, war aber damals gang und gäbe.
Daher blieb von den Häusern fast nichts übrig, es wurde fast alles "recycelt" und wenn es nur ein neuer Viehunterstand wurde.

Die Häuser selbst hatten sehr wenig von dem was wir heute als selbstverständlich hinnehmen, beheizt wurde nur die Stube, fliessend Wasser gab es vom Brunnen, das Bad bestand bei den meisten aus einem Waschzuber aus Holz, der eher multifunktional war, man stelle sich vor, man schlachtet, wäscht Wäsche und badet einmal in der Woche (Samstags, weil Sonntag ist ja Kirchgang) in dem was wir heute Badewanne nennen
Das Badewasser wurde auch "durchgereicht", die gesamte Familie nutzte also das gleiche warme Wasser zur Körperhygiene.

Das Angebot der neuen Häuser nahmen also (fast) alle gerne an, denn im Vergleich waren diese Luxusheime.

Es kursieren immer noch, ich hörte sie sogar noch am Sonntag, die wildesten Gerüchte um das Dorf.
Das eine ist, das der Kirchturm bei Niedrigwasser zu sehen ist, die Kapelle, die von der Größe ganz weit weg war eine Kirche zu sein, war wie das Pfarrhaus, komplett aus Holz und mit Holzschindeln verkleidet, es war ein seitlicher hieb mit der Baggerschaufel und die Gebäude waren weg.
Auch wird erzählt, daß der (nichtexistente) Kirchturm gesprengt wurde, die Wahrheit ist, daß das einzige Gebäude welches in Fall gesprengt wurde, das Forsthaus war.
Das man die Glocke der Kapelle (Kirche) bei starker Strömung läuten hört wird zwar auch gerne erzählt, wird aber schon durch die obengenannte Tatsache entkräftet, abgesehen davon das man eine teure Glocke, zudem noch gesegnet, auf keinen Fall einem solchen Schicksal überlassen würde.

Kurz bevor ich angefangen habe zu schreiben habe ich nochmal das Internet nach irgendwelchen Bildern durchsucht und bin auf einen echten Schatz gestossen!
Das alte Dorf als Film in der Neuen Deutschen Wochenschau, wirklich sehenswert!


Hier noch ein paar Bilder inkl. der Sprengung des Forsthauses: