Hallo,

obwohl meine fotografische Kunstfertigkeit bei weitem nicht an Deine heranreicht will ich zu diesem Thema doch ein paar Worte beitragen:

Ich finde, man tut der Fotografie unrecht, wenn man vorzugsweise oder sogar hauptsächlich den handwerklich - ästhetischen Aspekt der Fotografie verfolgt. Fotografie ist -abseits vom Streben nach dem perfekten Bild oder der perfekten Lichtstimmung- ein Medium der Dokumentation.

Dabei verstehe ich Dokumentation nicht im Sinne einer Reportage oder journalistischen Darstellung, sondern als Abbildung der Wirklichkeit. Fotografie schafft es, etwas abzubilden, was einmal tatsächlich existiert hat und genauso wahrnehmbar war. Anders als die meisten anderen Medien in der Bildenden Kunst unterliegt ein Foto damit nicht ursächlich der Beeinflussung durch den Künstler. Natürlich bestimmt der Fotograf, welches Motiv abgebildet wird und im Sinne einer Bildsprache (nicht Bildbearbeitung!!!) auch wie es abgebildet wird. Wenn ein Motiv aber abgebildet wird, dann bezeugt das Foto seine Existenz. Somit wird das Bild selbst zu einer Aussage und nicht seine handwerkliche oder ästhetische Perfektheit. Von diesem Standpunkt aus bestimmt der Künstler durch die Motivauswahl die Bedeutsamkeit seines Werkes und nicht durch die Technik.

Das sind nur ein paar Grundgedanken zum Thema Fotografie als Medium der Kunst. Ein paar weitere Stichworte zum googeln: Dokumentarfotografie, Folkwangschule Essen, new topographics, Bernd und Hilla Becher, Walker Evans.

Wie gesagt: eine ganz andere Sicht auf die Fotografie aber abseits der handwerklichen Sicht kann man eine durchaus interessante und faszinierende Welt entdecken, wenn man sich darauf einlässt. Falls das nix für dich ist, dann vergiss einfach was ich hier geschrieben habe.

Viele Grüße
kassurell

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Viele Grüße
Christoph

Hallo Kassurell
Dein Beitrag spricht mir aus der Seele!!!
Diese Sicht der Fotografie ist das "Stadium"nach dem intensiven Erlernen des Handwerks.
Das Handwerk wird wie selbstverständlich das Mittel zu Zweck!

Sorry,mußte das noch kurz loswerden.Hatte meinen ersten Beitrag wohl nicht auf den Punkt gebracht.

beste Grüsse

bernd

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Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Hallo Heiko,

eine interessante Diskussion hast Du da wieder losgetreten.

Merci! Ich lese gerne mit.

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Freundliche Grüsse aus der Schweiz

"When you take a flower in your hand and really look at it, it's your world for a moment. I want to give that world to someone else." Georgia O'Keeffe

Ich bin erstaunt wie viele sich mit meinem Problem auseinandergesetzt haben und bin dafür sehr dankbar!
Ich werde über viele Eurer Kommentare und Gedanken zu diesem Thema nachdenken und diese auch sehr beherzigen. Ich denke hier kann ich vieles mitnehmen.

Ein unruhiger Geist war ich schon immer, bei all meinen Hobbys. Ungeduldig, reizbar (positiv und negativ), jähzornig, streben nach dem Perfektem, kritisch aber auch beeinflussbar, selbst zweifelnd. - Manchmal brauch ich einen - wie auch Bernd schon sagte - Rettungsanker. Da bin ich dann auch rigoros, vielleicht auch manchmal unbedacht.

Jetzt schmeiß ich mal wieder den Anker und bin zufrieden damit. Der Verkauf der Fuji, er war regelrecht ein Befreiungsschlag, ähnlich wie damals der Verkauf der Sigmas. Felix hat es glaube ich schon etwas früher gespürt. Hiermit sage ich nicht, die Fuji sei schlecht, im Gegenteil, vieles geht deutlich besser, aber mein Herz hängt an dieser Pentax, von Anfang an.

Heute habe ich zum ersten mal das Stativ ausprobiert, ich habe zum ersten mal bei Tageslicht ein Stativ benutzt und es war Klasse, es ist genau das eingetreten was ich wollte, zwar noch nicht hundertprozentig, aber ich wurde entschleunigt und konzentrierter. Mangels Zeit konnte ich allerdings wieder nur mal kurz auf den Melaten huschen und zwei drei Resultate werde ich gleich mal in den LC stellen.

Ab morgen freue ich mich dann aber wieder mit Felix um die Häuser zu ziehen, allerdings mit einem Gepäckstück mehr in der Hand. Hoffe meine Rechnung geht auf.

Nochmals, viele Eurer Worte haben mich wieder genordet, hierfür vielen Dank! Ihr seid spitze!

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LG, Heiko

Jetzt leih Dir noch eine Weile ein manuelles Objektiv bis Du damit den Fokus eingestellt kriegst und hör dann den Rest des Tages tiefenentspannt Musik aus Jamaika.... Ohne Scheiss, die manuellen Dinger sind einfach.... anders..

Sowas in der Art hab ich ihm schon vor nem halben JAhr gesagt....

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„quidquid agis, prudenter agas et respice finem .”


„Ich habe mich nie gefragt was ich da tue, es sagt mir selbst was ich zu tun habe. Die Fotos machten sich selbst mit meiner Hilfe.”
R. Bernhard
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Ich hab' ihn da mal verzweifeln sehen..... vor 'nem halben Jahr.... das war nicht schön - das wird eine Herausforderung, es wird dauern, es wird ihm gut tun... oder wir werden erfahren wie stabil die alten Objektive tatsächlich sind und nach wie vielen Würfen gegen eine Wand in einem beliebigen LP in Köln die dann doch zerschellen......

Ich denke so würde es kommen und ich weiß nicht ob Felix es riskiert mir sein 90er Voigtländer dafür zu leihen.

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LG, Heiko

Hallo Heiko,

hab mir vor kurzem ein Sangyang 85mm / 1.4 gekauft.....preislich voll in Ordnung (unter 300 Euro)...von der Haptik her und der Verarbeitung nicht schlecht...relativ schwer, aber.....kein Autofokus.....was soll ich dir sagen: Macht irrsinnig viel Spass diese Linse aber bei offener Blende gerade in dem Bereich was ich fotografiere ist ein Stativ fast nicht wegzudenken.....Ich kann nur sagen, ich geniese es momentan mit dieser Linse....man wird langsamer und bedachter, widmet sich mehr dem Motiv und es kommen am Schluss meistens tolle Bilder raus.
Ich hab den Kauf dieser Linse bisher nicht bereut.....vielleicht ja was für dich

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Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen. Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst.
(Japanische Weisheit)

LG Wolfgang

Danke für den Tip, werde ich mir direkt mal ansehen - vielleicht versuche ich es ja doch mal....


EDIT: Habe eins bei Amazon gebraucht für 230 € bekommen können, werde es Testen und Berichten.

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LG, Heiko