Romantisch verklären kann man erst mal nahezu alles. Aber schwache Ränder sind jetzt eigentlich nicht das Thema der Limiteds. Selbst das diesbezüglich verdächtige 15er lebt nicht mit wirklichen Schwächen sondern mir der Eigenschaft eines gewölbten Bildfeldes. Und da sind wir schon nahe an der Antwort auf Deine Frage. Für mich (!) hat das Thema Charakter, Magie oder Atmosphäre zuerst mal etwas damit zu tun, dass die Limiteds Eigenschaften haben. Eigenschaften die man mit jedem Objektiv mehr oder weniger bewusst einkauft.. Eigenschaften, die nicht zugunsten von Messwerten wegkonstruiert wurden.

Ich möchte nicht missverstanden werden. Die Limiteds sind durch die Bank auch objektivierbar sehr gute Objektive. Herausragend sind sie aber nicht aufgrund messbare Größen sondern aufgrund weicher Faktoren. Farben, Natürlichkeit in Auflösung, Schärfe und Kontrasten, Umgang mit Gegenlicht, Bokeh, Haptik und Größe zum Beispiel. Alles Gesichtspunkte, die schwer zu greifen sind und in Testergebnissen nicht durchschlagen. Dort wird dann eher mal eine Neigung zu CAs gebrandmarkt, die das eine oder andere Limited definitiv hat. CAs sind in der Regel mit einem Klick erledigt. Sie stehen aber in einer Beziehung zum Umgang mit Licht und Farbe. Auch das kann man mir als Verklärung auslegen aber diese Punkte summieren sich zu diesem 'analogen' Look, der für mich viel mit Authentizität, Echtheit und Herkunft zu tun hat. Wer steril auf Top-Messergebnisse optimierte Objektive abstellt, ist bei den Limiteds eigentlich falsch.

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Ricoh Theta V und Pentax KP mit Pentax 10-17, 15, 21, 35, 55, 70, 100 und 135 mm ;-). Und dann noch mit einem Sigma 18-300, wenn ich mich mal wieder gar nicht entscheiden kann :-D

Nun, natürlich lässt sich diese Magie nicht beschreiben für den Unwissenden, der nicht die Erleuchtung erfahren durfte...

Im Ernst: das Netz ist voll von Statements, die versuchen, hier mal plausibler, dort mal nur abstrus, diese Objektive gegenüber den Testsiegern von DXO-Mark in den Himmel zu loben. Diese Statements nehme ich in der Regel ebenso ernst wie die DXO-Marks.

Für meine Einschätzung verlasse ich mich auf meine Kamera. Die hat erstaunlicherweise ähnliche Eigenschaften wie eine Zentrifuge: ich gebe Objektive hinzu und beobachte, dass einige Objektive in der Folge in das Regal sortiert werden und andere in die Fototasche.
Die in der Fototasche behalte ich. Die anderen verkaufe ich. Das Durchschnittsalter meiner Objektive dürfte inzwischen deutlich im 20. Jahrhundert liegen. Was nicht bedeutet, dass diese Objektive besser wären, sondern nur, dass sie meiner Art der Fotografie besser liegen.

Wenn du Dich ernsthaft, ausführlich, neutral, etwas nerdig und ausgesprochen zeitfressend über Objektivkonstruktionen und unterschiedliche Philosophien dazu informieren möchtest, kann ich die großen Objektivreihen 1 und 2 von Krolop&Gerst mit Anders Uschold auf YouTube empfehlen. Genau das Richtige für lange, verregnete Tage.

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Also ich habe alle FA-Limiteds, und habe oder hatte einige der DA-Limiteds.
Die Objektive sind optisch sicherlich gut und besser, als die Kit-Objektive, aber Wunder können auch sie nicht vollbringen.
Jemand der fotografieren kann, wird auch mit einem Kit gute Bilder machen.

Schau man sich den Preis und die manche Berichte vom FA31 Lim. an, denkt man dass es Wunder vollbringen kann.
Hab des Öfteren gelesen, dass Leute nach dem Kauf enttäuscht waren, teilweise das Objektiv wieder verkauft habe. Oft lernt man die Qualitäten dieses Objektiv erst im Nachhinein kennen, ging mir auch so. Ein ehemaliger Service-Mitarbeiter von Pentax berichtete mal, dass das FA31 eines der häufigsten Objektive ist, die zur Überprüfung/Einstellung eingeschickt wurden.

M. E. gibt es kein Objektiv, das nur Vorteile und keine Nachteile hat, die eierlegende Wollmilchsau sozusagen.

Was ich persönlich an den FA-Limiteds schätze: Sie sind handlich, rel. lichtstark und vollformattauglich.
Und es ist ein Genuss, sie in die Hand zu nehmen und ihre Wertigkeit zu spüren, eingravierte Zahlen, Metallgehäuse, Kleinode solider Objektivbaukunst.

Man muss nicht zwingend ein Limited besitzen, aber als Pentaxian sollte man zumindest mal eines in der Hand gehalten haben, wobei die Gefahr besteht, dass man dann ihrem Anziehungspotenzial verfällt.
Die Limteds gehören immer noch zu Pentax wie das Euter zur Kuh, auch wenn Ricoh derzeit mit der D-FA-Reihe die "Kleinheit" und Leichtigkeit verlassen und größere und schwerere Boliden baut.

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LG
Hannes

(Mein Fotostream bei )

Es kommt drauf an, was man erwartet. Es gibt kein halbwegs bezahlbares Objektiv, das mit Offenblende die Randschärfe wie im Zentrum erreicht. Daher halte ich einen Leistungsabfall zum Rand hin für vertretbar, wenn dieser dann um eine Blende abgeblendet auf Höhe der Zentrumsschärfe liegt. Je nach Einsatzzweck reichen auch zwei Stufen Abblendung aus. Das Limited Zoom 20-40 ist so eines, das durchgängig mit F/5.6 randscharf ist, aber schon mit F/2.8 bei 20mm startet. Dafür besitzt es eine Naheinstellgrenze, die wunderbar geeignet ist, schon mit 20mm Brennweite eine angenehme Freistellung zu erreichen. Auch ist das Limited Zoom 20-40 durchgehend mit F/4 moderat randscharf, im Bereich von 24-33m sogar schon offen mit F/3.5.

Dieser 3D-Effekt hängt von vielen Faktoren ab und ist rein subjektiv. Dazu gehört das Bildmotiv selber, die Gegenstandsweite, verwendete Blende und Lichteinfall. Mit lichtstarken Objektiven geht es einfacher, diesen 3D-Effekt zu erzeugen. Ist aber m. E. von dem Objektiv selbst nicht abhängig.

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Grüße @hoss