Mi 11. Sep 2024, 14:21
Achtung: Dieser Text kann Ihre religiösen Gefühle verletzen. Bitte lesen Sie ihn nicht wenn Sie sich dessen nicht sicher sind!
Sehr verehrte Damen und Herren

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leider komme ich nicht umhin Euch mitzuteilen, dass es in meiner Pentax Beziehung eine echte Krise gegeben hat. Meine Euphorie in Sachen K1 Mark II war nicht von Dauer. Das lange sehnsüchtige Warten auf die vollformatigste Pentax von allen wandelte sich in eine kurze, heisse Affäre und verglühte im gleissenden Licht eines Sonnenuntergangs mitten im Wald. Was war passiert?
Wie das in neuen Beziehungen so ist verkennt man im Überschwang der Gefühle manches, bzw. bemerkt es aber will es nicht sehen. Über die Jahre empfand ich weder meine Pentax Kameras, noch meine MFTs als Last. Meine GX7 war immer dabei. Überall. Zu jeder Zeit.
Mit der Kaeinsmarkzwei sollte sich das ändern. Natürlich will man nur das Beste in einer Beziehung. Wer wirft schon Perlen vor die Säue oder schraubt Flaschenböden auf eine Vollformatige? Mit der K1m2 wurden zwei der neueren Gläser gleich mit angeschafft. Wenn dann richtig. Klotzen anstatt kleckern. Unter D FA* geht gar nix. Lichtstärken über 2.8 waren aktive Lichtverhinderer mit Pentax K Bajonett. Wenn dann nur Original.
Schon direkt bei der Paketübergabe durch den Briefträger des Vertrauens umwob mich ein ungutes Gefühl. Das lastete schwer auf mir. Natürlich weiß ich das Lichtstärke gleichzeitig mit mehr Glas verbunden ist und das mit mehr Gewicht einhergeht. So richtig hatte ich das aber nicht mehr präsent.
Aber das Ergebnis war ein Schock. Die Kombination an barocker Vollformatigkeit und angeflanschter Adipositas war zu viel für mich. Die frühe Traumatisierung durch eine ausgeuferte Canon Ausrüstung auf einer Motorradreise war plötzlich wieder präsent. Das schwere Geraffel hatte mich bis zu dem Einschlag in einen Fiat 127 drei Wochen gequält, mich tagtäglich genervt und mein Motorrad überladen.
Nun war es der mich mitten im Wald ereilende sherpaeske Flashback der mich verzweifeln ließ.
Zwei Psychiaterbesuche und einige Flaschen Selbstgebranntem später verfasste ich die ersten Anzeigen. Die K1Mark2 und ich waren nicht für einander geschaffen. Sie konnte nicht bleiben. Aber auch das bildgebende Ergebnis war nicht so wie ich es erwartete. Ein über einem MFT Sensor angebrachtes Olympus 45 1.8 erweckt neben dem D FA85 1.4 den Eindruck aus einem Kaugummiautomaten entsprungen zu sein. Der Lichteinlass erinnert an eine 8er Karosseriescheibe. Die Bildqualität an einer GX8 oder G9 entkräftet das aber ganz schnell. Mein Nocticron musste ich gar nicht auspacken. Die Realität hatte mich wieder. Der bildgewordene Mehrwert war mir das nicht wert und das im Wortsinn.
Die Gläser gingen zurück ins nipponsche Sterneuniversum. Das Pentax Premium Moppelchen mit der genialen Displayaufhängung wurde weiterverkauft. Mit Verlust, aber das war klar.
Um meinen Limiteds zumindest den Anschein technologischen Fortschritts zu geben wurde eine, einem Handyknipser vererbte K3 günstig erstanden. Eine Übersprungshandlung wenn Ihr so wollt. Aber kaum 5Kiloklicks geused. Das passt wirklich besser und verhindert die Obdachlosigkeit meiner Limited Bestände.
Anmerkung: Die K1m2 war für
mich definitiv die falsche Kamera. Es ist ein schönes Stück und in den richtigen Händen wunderbar. Und wer es mag auch mit Gläsern aus Bleikristall.
Seisdrum. In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang so sagt man. In den letzten fünf Wochen habe ich mich davon überzeugt das es für mich nicht mehr unbedingt eine Spiegelmechanik zwischen Dichtungen und vollgepanzerten Formatgehäuse braucht um glücklich zu sein. Dank eines bekannten Users aus dem Nachbarforum habe ich mir eine A7II angesehen, gekauft und bin damit jetzt wirklich zufrieden.
Die unendliche Leichtigkeit des Seins ist zurück.
Viel Spass Uns!
Zuletzt geändert von tom10d am Mi 11. Sep 2024, 14:46, insgesamt 4-mal geändert.