hoss hat geschrieben:
Hm, interesssanter Ansatz, aber ich finde das recht kompliziert.
Mir ist es häufig egal, ob ich mit Offenblende oder abgeblendet fotografiert habe. Ich kenne so langsam die Eigenschaften meiner Zooms, alt wie neu, und kann anhand der Brennweite erahnen, ob ich die größte Schärfe eingestellt hatte oder nicht. Mein FA28-105 z. B. arbeitet durchgängig mit f/8 recht gut, liefert aber auch in Abhängigkeit zur Brennweite mit Offenblende im Zentrum recht gute Schärfe ab. Randschärfe ist ein anderes Thema. Ein DA18-135 z. B. liefert bei 28mm Brennweite offen mit f/4 schon sehr gute Schärfeergebnisse im Zentrum ab, mit f/5.6 erhalte ich von 21-53mm durchgängig gute Randschärfe usw. usw..
Bei Objektiven, die im Allgemeinen eine gute bis sehr gute Qualität abliefern, ist mir das auch ziemlich unwichtig. Dass man bei Offenblende nicht die optimale Schärfe hat, ist bekannt. Andererseits ist das auch gewollt und kann kreativ genutzt werden. Angefangen hatte ich mit so einer Testreihe bei meinem 55-300mm, da ich mit diesem Objektiv bis zu dem Zeitpunkt eben nicht zuverlässig gute Ergebnisse erziehlt hatte. Da wollte ich einfach mal schauen, ob das Teil durch die Bank nichts besseres abliefern kann, oder ob ich bei bestimmten Brennweiten einfach bestimmte Blenden vermeiden sollte. Das war sehr aufschlussreich und half mir dann, bessere Bilder damit zu machen.
Bei dem DA 50mm f1.8 oder meinem DA 35mm f2.8 Macro Ltd sind solche Untersuchungen eher irrelevant, denn da kann ich mich wie du bei deinem 18-135mm drauf verlassen, dass keine unbrauchbaren Ergebnisse heraus kommen.

hoss hat geschrieben:
Fazit FA Zooms: an der Pentax ME Super stelle ich die Blende am Blendenring ein, an der K-30 nur über das Einstellrad.
Das klappt, solange du das Objektiv nicht in Retro-Stellung bringst und einfach manuell per Blendenring einstellen musst. Und das ist dann eben auch nur ein Thema bei Objektiven, die bei ganz bestimmten Einstellungen ganz furchtbar unbrauchbare Bilder erzeugen.

hoss hat geschrieben:
Interessant an K-30: starte ich mit dem FA28-105 bei 28mm mit Offenblende f/3.2, wird eine Offenblende immer wieder automatisch angepasst, wenn ich die Brennweite beim Zoomen ändere. Die Blende ändert sich also immer zwischen f/3.2 (->28mm) und f/4.5 (-> 105mm) mit entsprechenden Zwischenwerten bei den anderen Brennweiten. Das ist schon ein No-Brainer wie eine Blendenvorwahl mit und ohne Blendenring.
Ja, das ist einerseits clever gelöst. Andererseits: wenn du irgendwo im Brennweitenbereich mal f4.5 einstellst, dann schleppt die Kamera diese Blende konstant mit sich herum, also auch bis runter auf 28mm und oben bei 105mm, ohne dort in die Offenblende "einzurasten". Was ich schön fänd: wenn im Sucher (oder auch im Display) die aktuell eingestellte Brennweite angezeigt würde. Oft ist die ja interessant, um die nötige Verschlusszeit zu ermitteln. Und bei der Wahl der optimalen Blende für maximale Schärfe wäre das auch toll. Aber es gibt wichtigere Probleme...

chriskan hat geschrieben:
Zum Test vom FA 28-80: Scheint ein ganz gutes Ojektiv zu sein.
Irgendwie sieht es bei 50mm und f4 so aus als ob es leicht verwackelt ist. Wiederholst du diese Tests oder sind diese Ergebnisse aus einer Reihe ohne Wiederholung?
Verwacklungsunschärfe sieht in der Regel anders aus. Alle Fotos wurden vom Stativ aus gemacht mit Fernauslöser und 2-Sekunden-Timer, d. h. mit Spiegelvorauslösung. Man sieht an der Bilderreihe ja auch sehr gut, wie das sehr unscharfe Bild bei f4 über f5.6 bis hin zu f8 immer mehr aufklart. Es ist tatsächlich ein hässlicher Bereich dieses Objektivs, den mal allenfalls kreativ einsetzen möchte, nicht aber für grundsätzlich scharf wirkende Bilder...
Ich habe in der Tat einige Bilder mehrfach gemacht und das Ergebnis war dabei in der Regel konstant.
chriskan hat geschrieben:
Ansonsten bin ich bei Angus. Meine Bilder sind schlechter geworden seit ich mir zuviel Gedanken über die technischen Details mache.
Ich mache mir (meistens) auch erst Gedanken über die technischen Details, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin - so wie bei dem 28-80mm oder eben dem 55-300mm anfangs... Es stellt sich ja dann die Frage: anderes Objektiv oder woran sonst liegt es? Und das einfachste, diese Frage zu beantworten ist die genauere Betrachtung des Objektivs. Wie man sieht, kann man auf diesem Weg Erstaunliches heraus finden. Ich hätte z. B. nie gedacht, dass das 28-80mm um Blende 16 herum deine maximale Schärfe abliefern würde. Wenn ich in dieser Weise herausgefunden habe, in welchem Bereich ich mein Zubehör nutzen kann für ein bestimmtes Ergebnis, konzentriere ich mich auch gerne wieder auf die kreative Seite der Fotografie.

chriskan hat geschrieben:
Einzige Ausnahme für mich ist der Fokus - der sollte sitzen. Ein unscharfes Bild nachschärfen geht nur mit Bauchweh.
Genau darum ging es mir ja: wenn die Bilder einfach nicht scharf sind, dann sind sie leider oft nicht wirklich zu gebrauchen. Und das muss man ja nicht einfach so akzeptieren.

Und Schärfe hängt eben nicht nur vom korrekten Fokussieren ab...