UWW - kleiner Vergleich verschiedener Hersteller

Bronco hat geschrieben:Und die Möglichkeit, Nachtaufnahmen mit 3 Sekunden Belichtungszeit Freihand ohne Stativ zu machen... krass.

Ich hab zwar nur ein iPhone SE (2020) und habe den Nightmode hier nur mit einer separaten App, aber diese Funktion finde ich ebenfalls absolut super und nutze das auch oft.
Unterm Strich bekommt man mit der DSLR (mit Nachbearbeitung) zwar immer noch ein besseres Ergebnis hin (auch aus der Hand), aber es ist schon erstaunlich.
Ich fände es toll, wenn es diese Funktion auch für unsere Pentax Kameras gäbe- Einfach über den elektronischen Verschluss einen Schwung Fotos direkt nacheinander aufnahemen und dann geschickt verrechnen. Das wäre mit der vorhandenen Hardware einer K1 oder KP (oder K3-III) sicherlich möglich.

Was die iPhone Fotos im Standardmodus angeht:
Ich finde die Fotos total überschärft und dadurch unnatürlich
HDR lässt sich nicht wirklich abstellen, d.h. auch bei ausgeschaltetem HDR bekommt man ein HDR-Foto mit unnatürlich abgedunkteltem Himmel und teilweise (nicht überall) übersättigten Farben -> ebenfalls unnatürlich.
Auf den ersten Blick sehen diese Fotos (wie das oben vorgstellte) allerdings erstmal gefällig aus. Mischbar mit DSLR Fotos sind sie allerdings nicht, d.h. wenn ich im Urlaub ein Foto mit der DSLR mache und dann 5 Minuten später eins mit den Handy, weil's schnell oder unauffällig sein musste, passen die Fotos vom Look überhaupt nicht zusammen und die Unnatürlichkeit springt einem gleich ins Auge.
Daher fotografiere ich auch auf dem Handy in Raw und bekomme dann (mit einem entsprechenden Profil) einen ähnlich anmutenden Look wie mit der DSLR, allerdings in schlechterer Qualität (auch bei niedrigster ISO).

Schade, dass der Nightmode kein Raw oder zumindest natürliche Farben ohne HDR auswirft, dann könnte man ihn auch nutzen, wenn zwar noch Licht da ist, aber nicht mehr genug für ein einigermaßen rauschfreies Foto. Da hier allerdings ein extremes HDR im Spiel ist, hat das Foto mit der Realität nicht mehr viel zu tun. Bei Nacht ist das Bildergebnis allerdings tatsächlich einigermaßen ok, auch mit dem HDR.

Ist natürlich nicht das gleiche wie RAW, aber wenn Du Deine iPhone-Photos als HEIF speicherst hast Du - meiner Meinung nach - auch etwas mehr Reserven zur Nachbearbeitung, als beim JPG. Soweit ich weiss ist die Fabtiefe und auch die Bildqualität bzgl. Detaildarstellung bei HEIF besser als bei JPG.

Ich sehe das ähnlich, dass Smartphone-Fotos oft etwas unnatürlich wirken. Bei manchen hilft es, wenn man in der Bildbearbeitung die Sättigung einfach etwas zurücknimmt. Den richtigen Pentax-Look kriegt man aber natürlich nicht hin.

Mr.T. hat geschrieben:Den richtigen Pentax-Look kriegt man aber natürlich nicht hin.

Doch. Oder zumindest fast. Aber halt nur mit Raw mit einem guten Profil.
Wenn ich nur ein JPG habe, drehe ich als erstes die Klarheit ziemlich weit runter und versuch dann mit den anderen Reglern den HDR Effekt ein bisschen abzuschwächen, aber so richtig gut wird's dann trotzdem nicht.

Der Vergleich zeigt, dass es auf Dauer nur noch Handys und hochwertige Systemkameras (incl. DSLR) geben wird. Das Mittelfeld wird nach und nach wegbrechen, die Lücke schliessen dann die Handys.

Spass macht die Arbeit mit einer "echten" Kamera", die Auseinandersetzung mit dem Belichtungsdreieck, Einsatz von Brennweite und Blende zur Bildgestaltung ......
.....ihr wisst schon, was ich meine....

Smartphone Fotos sehen ab einer gewissen Cropstufe immer unnatürlich aus und da ist dieses Motiv hier schön günstig, weil Winter. Nahaufnahme. Die Größe ist das Maximum wie man da reingehen kann, noch mehr Croppen und es ist absolut unnatürlich. FÜr Handy-Display und Fernseher aus gewisser Entfernung reicht es aber und sieht dann oft sehr gut aus, weil Apple auch ne schöne Bildaufbereitung hat. Aber das eine ist die Bildaufbereitung, das andere die tatsächliche Bildqualität.

Im Sommer mal eine Weitwinkelaufnahme einer weiten Landschaft mit viel Grün und feinen Details macht den Unterschied noch deutlicher.

Marcelli hat geschrieben:

Aber das eine ist die Bildaufbereitung, das andere die tatsächliche Bildqualität.

Hallo Marcelli,...vorne weg,....ich bin auch ein "Dinosaurier" und stehe auf gute Hardware und gutes Glas........

Aber was ist wenn Du den Unterschied zwischen Bildern nicht mehr siehst,
ob ein lausiger Sensor über 'ne Plastik Linse das Licht eingefangen hat und eine perfekte Software daraus ein richtig gutes Bils macht,.....
oder ob ein feiner großer Sensor mit bestem Glas ein richtig gutes Bild liefert!?

Im Musik Bereich ist das schon seit einigen Jahren so,.....mit ein "paar" Euro produziert man heute aus der "Dose" Musik mittels erstklassigen Sampels,
welche ich als altgedienter Musiker und Studio Fritze so gut wie nicht mehr von gut eingespielter Musik im Studio unterscheiden kann.
Es liegt nur noch einzig und allein an demjenigen der die Mucke "zusammenrührt",...wenn er das gut macht habe ich keine Chance einen Unterschied zu hören.
Das ist leider die für mich traurige Wahrheit.

Dies wird auch im Foto Bereich in nicht allzu langer Zukunft normal sein,.....das was heute schon möglich ist, im nicht Consumer Bereich würde sicher einige schon
schon ziemlich erstaunen,...ich glaube es liegt eher daran ob die Industrie und diverse andere Leute daran Interesse haben daß das gemeine Volk über solche Technik
überhaupt verfügt,........


Was ich letztendlich schreiben wollte ist,...
Wenn man Bilder nicht mehr unterscheiden kann,...dann gibts auch keine "Bildaufbereitung" und "tatsächliches Bild" mehr,...es gibt nur noch Bild.
Und das ist richtig blöde,....nicht nur für Fotografen.

...wie auch immer,...ich wünsch' noch 'nen prima Abend!

Bernd

Da stimme ich Bernd zu
Und, man möge mir den profanen Vergleich verzeihen, das ist so wie bei Nudeln. Gute industrielle Produkte sind von hausgemachten nicht zu unterscheiden. Aber wenn ich sie selber herstelle, habe ich mehr Spaß beim Kochen und auch beim Essen

Ich war an Weichnachten ziemlich platt. Meine Frau hat mit Ihrem S10 fotografiert, ich mit K-70 und Sigma 35 Art. Die Beleuchtung war nicht so dolle, Blitz wollte ich nicht, also Blende offen und trotzdem 1/30. Ratet mal, wer den technisch höheren Ausschuss hatte und wer blitzsaubere Fotos?
Im Januar waren wir mit ein paar Freunden spazieren, wer durfte bei Gegenlicht dauernd an der Belichtung schrauben und wer hat belichtungstechnisch sehr saubere Fotos gemacht ohne einen Gedanken daran zu verschwenden?
Klar, beim Reinzoomen sehe ich die Spinatreste in den Zähnen und die Bilder aus dem S10 kommen ins Hintertreffen, aber in Forenauflösung sehen die Schnappschüsse meiner Frau deutlich besser aus.

Methusalem hat geschrieben:

Marcelli hat geschrieben:

Aber das eine ist die Bildaufbereitung, das andere die tatsächliche Bildqualität.

Hallo Marcelli,...vorne weg,....ich bin auch ein "Dinosaurier" und stehe auf gute Hardware und gutes Glas........

Aber was ist wenn Du den Unterschied zwischen Bildern nicht mehr siehst,
ob ein lausiger Sensor über 'ne Plastik Linse das Licht eingefangen hat und eine perfekte Software daraus ein richtig gutes Bils macht,.....
oder ob ein feiner großer Sensor mit bestem Glas ein richtig gutes Bild liefert!?

naja, wie soll ich sagen - man sieht aber den Unterschied zwischen einem Handy-Foto und einer Kamera mit - ich würde sagen ab MFT Größe immer. Nicht auf einem Handydisplay oder auf einem Fernseher aus 3 mal Diagonalenabstand - aber sobald ich beim Handyfoto nur auf 33% crope, sehe ich das. Das liegt am fehlenden Mikrokontrast aufgrund der kleinen Sensoren der Handys. Dieser fehlende Mikrokontrast wird kompensiert durch Kontrast, Schärfe und auch Sättigung, was diese unnatürlichen Kanten und Farben an den Details ergibt. Und deshalb ist das auch nicht mit der Musiktechnik zu vergleichen, weil eine MP3 mit 128kbit/s von einer WAV-Datei zu unterscheiden oder eben echte Instrumente gegen gesampelte, ist ja ne ganz andere Hausnummer. Vergleichbar wäre da eher eine moderne MP3 von einer Kassette, die vorher schon 3mal überspielt wurde. Noch kann Licht pro Quadratmillimeter nicht kompensiert werden, wenig Licht bedeutet schwaches Signal - bedeutet schwacher Mikrokontrast, weniger Detailklarheit - mehr Schärfung, mehr Kontrast und damit mehr Künstlichkeit. Gott Sei dank - oder auch schade - weil dann müsste ich nicht mit der 2kg Fototasche immer rumrennen, wobei mir auch einer 350g schwere APS-C Samsung NX100 reicht, wenn es mal kompakt sein soll. Aber meine NX Mini mit 1 Zoll würde ich für Fotos, die schöne Erinnerungen oder den Moment oder Ort etwas lebendig einfangen sollen, nicht mitnehmen, geschweige denn einen Handysensor. Das würde ich höchsten für nen Gaststättenbesuch für in die Jackentasche - da wäre das für mich ok. Aber speziell Outdoor würde ich sogar eine Panasonic TZ10 oder Canon Powershot SX130 vorziehen, die sieht auch bei 50% Crop noch gut, weil natürlicher aus und hat Zoom. Aber jeder wie er gern mag. Ich warte auf den Moment, wenn Anzeigegeräte mit 8k auf 1mal Diagonalabstand Standard werden und die Leute alle das große Aha-Erlebnis haben, wie bescheiden ihre Fotos aussehen