So 19. Apr 2015, 20:06
Ich möchte heute mal wieder ein Thema anstoßen welches hier bestimmt schon häufiger diskutiert wurde, aber da ich in letzter Zeit sehr häufig per PN gefragt werde warum meine Bilder recht scharf sind und ich in den letzten Tagen eine neue Erkenntnis dazu gewonnen habe. Erkläre ich es jetzt hier noch einmal. Allerdings wird das den meisten nicht viel nutzen, denn ich habe keinen festen und "wissenschaftlichen" Lösungsaufbau. Aber lest selbst.
Vorneweg: Die Lösung basiert auf extrem viel Fotografieren. Hierdurch lerne ich meine Kamera kennen, blind sollte sie zu bedienen sein und Ruhe bewahren, sich Zeit nehmen beim foten. Ich selber bin zwar eher der Q&D Fotograf, aber die Übung macht's dann wieder weg. Ich habe meine "Handruhigzeiten in den letzten 6 Monaten um ca. 80-90 Prozent reduzieren können. Allein durch das genaue Kennen der Kamera. (Übrigens ein Grund warum ich eine zweite K3 haben wollte um die K-30 zu ersetzen. Jetzt brauche ich mich nicht mehr umstellen beim Kamerataschenwechsel).
Fokustest bei neuen Linsen: Jede neue Linse landet bei mir direkt auf dem Friedhof

. Klar, hier kenne ich mich aus, ich kenne meine Motive, ich weiß wie es aussehen muss. Realbedingungen heißt für mich das Zauberwort. Reales Licht, gerne etwas mehr, raue Steinoberflächen machen es einem leichter als reflektierende. Dann das erste bis zehnte Foto schießen, betrachten und empfinden, bei 8facher Vergrößerung auf dem Kameradisplay anschauen, bitte nicht erst zuhause auf dem PC, ihr könnt nicht mehr wissen was ihr genau anvisiert habt, höchstens zwei Motive zuerst nehmen, wo sitzt gefühlt der Fokus, eher zu weit hinten oder vorne.
Beispiel: Ich habe das Gefühl der Fokus sitzt zu weit hinten (Backfocus) dann korrigiere ich erstmal mit
+5 und nehme dann ein neues Motiv. Was passiert jetzt, wie sieht es aus, was empfinde ich. Dabei immer Ruhe bewahren, ein Fehlfokus ist nicht schlimm, fast jede Linse hat einen und lässt sich hervorragend korrigieren. Meine ich jetzt, der Fokus könnte noch etwas weiter nach vorne (also immer noch Backfocus), dann erhöhe ich die Ziffer auf +6 usw. usw. und natürlich umgekehrt. Ich gebe zu. Es gehört ein wenig Übung dazu, aber ich kann mittlerweile fast genau nach den ersten zwei drei Fotos sagen, welchen Fehlfokus die Linse hat und wie hoch oder niedrig er ausfällt. Bei einem Frontfocus (welcher bei meinen Pentaxlinsen noch nie vorgekommen ist - aber auch nix heißen soll) ist das Prozedere natürlich gleich aber im negativen Bereich. (Sigmalinsen tendieren nach meiner Erfahrung zu einem Frontfocus - heißt aber auch nix).
So jetzt nach ca. 50-70 Fotos und dessen betrachten sollte ich eine nach meinem empfinden gute Einstellung gefunden haben. Jetzt fotografiere ich erstmal munter drauflos und schaue mir die Ergebnisse immer wieder auf dem Display an. Bin ich weiterhin zufrieden bei immer wechselnden Motiven, dann habe ich die Linse richtig korrigiert. Wenn nicht, dann halt nochmal kurz nachjustieren. passiert aber eher selten und höchstens um einen Wert hoch oder runter.
Wie kann ich so ein Prozedere rechtfertigen? Nun ich habe jetzt mittlerweile bei drei verschieden Kameras mit den gleichen 14 Objektiven genau wie oben beschrieben getestet.
An allen Kameras haben sich exakt die gleichen Werte rausgestellt. Zuerst dachte ich an einen Zufall, aber seit meiner neuen K-3 und dem gleichen Testablauf mit allen 14 Linsen bei natürlich immer unterschiedlichen Lichtbedingungen und Temperaturen kamen schon wieder genau die gleichen Resultate raus. Man kann also davon ausgehen, dass das Herstellen der Kamera beziehungsweise das anbringen des Sensors sehr sehr exakt erfolgt. Die Linsen sind hier der Übeltäter, aber das ist wirklich nicht schlimm wenn man korrigiert. Allein mein FA 43 und das smc DA 12-24 mussten nicht korrigiert werden. Alle anderen schwanken bei +2 bis +8.
...und ja mittlerweile korrigiere ich so sogar die Zooms. Habe ich zuerst auch als nicht sinnvoll erachtet, hier habe ich allerdings nach meinen Fotografiergewohnheiten korrigiert.
Das zu erklären ist mir jetzt aber zu mühselig und würde sehr wahrscheinlich zu heftigen Diskussionen führen. Ich kann nur sagen, ich glaube meine meisten Bilder sprechen für sich.
Noch etwas, natürlich kommt es immer noch hier und da zu Fokussierfehlern, die sind allerdings unter 5 Prozent gesunken.
EDIT: bitte kein Stativ verwenden. Realbedingungen!!!
Heute habe ich als letzte Linse mein DA* 200 an der neuen zweiten K-3 getestet. Und wieder stellten sich die gleichen Korrekturen ein.
Hier das Ergebnis immer mit jeweiligem Crop:

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Zuletzt geändert von Hooky69 am Mo 20. Apr 2015, 20:33, insgesamt 3-mal geändert.