Die Normalbrennweite für APS-C um 28mm ist ja aktuell nicht durch ein modernes Festbrennweitenobjektiv abgedeckt. Auch die Brennweite von 24mm fehlt im Objektivpark für APS-C. Alles Brennweiten, die mir persönlich fehlten und die ich mit den uralten Pentax Objektiven K 24mm F/2.8 und 30mm F/2.8 abgedeckt hatte. Mittlerweile habe ich diesen für mich sehr wichtigen Brennweitenbereich durch ein Limited Zoom HD Pentax-DA 20-40mm F/2.8-4 ED Limited DC WR abgedeckt.
Kapitel 1: EinleitungEs ist natürlich für mich interessant zu Erfahren, wie das Limited Zoom 20-40 die beiden alten Festbrennweiten ersetzen kann, wo die Stärken aber auch Schwächen liegen. Der Brennweitenbereich über 30mm ist für mich hier nicht so relevant, da gibt es die bekannten Alternativen. Aber unter 35mm, das ist was anderes. Ich bin daher soweit es das schlechte Wetter im Norden zulässt unterwegs gewesen und habe die drei Linsen gegeneinander antreten lassen. Für mich ganz normale Allerweltsaufnahmen ohne besondere Ansprüche. Für mich wichtig sind nur Unterschiede in der Bildwirkung und das Schärfeverhalten der Objektive.
Fangen wir mit der für mich größten Schwäche des Limited Zooms an: fokussieren mit Brennweiten kleiner 25mm in die Ferne. Das funktioniert zumindest mit meinen K-30 nicht ganz so gut, findet der AF doch meist weiter vorne eine Kontrastkante und stellt dort scharf. Ist in weiter Ferne ein größeres Gebäude zu findet, zieht der AF allerdings richtig.
Wo Schatten ist ist auch Licht. Genau der Umstand oben beschrieben hat dazu geführt, mich mehr mit der manuellen Seite des Limited Zooms zu beschäftigen. Um es kurz zu sagen: es passt absolut in die alte K-Linie. Die Haptik ist ähnlich und manuelles Arbeiten mit dem Limited Zoom ist eine wahre Freude. Echtes Fotofeeling.
Aber wie sieht es mit den Abbildungseigenschaften aus, das Bokeh und der Schärfeverlauf im Vergleich zu den alten manuellen K-Linsen? Immerhin starten die alten Linsen mit Blende F/2.8. Das reicht beim Limited Zoom nur von 20-23mm. Ab 24mm zeigt die Kamera F/3.5 an, die bis 34mm reichen. Danach, also von 35-40mm geht nur Blende F/4 und kleiner. Wie gesagt, 35-40mm interessieren mich nicht, aber die Mittelstellung 30mm und der Bereich um 24mm.
Fangen wir mit 24mm an. Alle folgenden Bilder sind für die Bildgröße 1200x800 Pixel nicht nach geschärft, sondern nur ausgeschnitten.
Kapitel 2: 24mm mit F/8Bilder sagen mehr als Worte. Zuerst ein Foto in die Ferne mit Blende F/8. Ich möchte sehen, wie sich das K 24mm F/2.8 und das Limited Zoom 20-40 mit f/8 schlagen.
Bild 1: das Foto
Datum: 2016-03-22
Uhrzeit: 15:41:51
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 24mm
KB-Format entsprechend: 36mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#1
Bild 2: Zentrumsschärfe, erst K 24mm und dann Limited Zoom 20-40
Bild 3: Randschärfe rechts, erst K 24mm und dann Limited Zoom 20-40
Auch wenn die Zentrumsschärfe der K 24mm Linse etwas besser erscheint, es kommt immer darauf an, welcher Bereich wichtiger ist (weiter hinten oder der mittlere Entfernungsbereich). Eine minimale Fokusverschiebung definiert die Zentrumsqualität bei Fernaufnahmen. Mal war die alte K-Linse, mal das Limited Zoom besser. Ich habe die beiden Fotos ausgewählt, die für mich die beste Randauflösung zeigten.
Kapitel 3: 24mm mit F/2.8 bzw. F/3.5Sehr interessant ist das Verhalten mit Offenblende. Beim Limited Zoom ist das ein Blendenübergangsbereich, ich habe daher zwei Aufnahmen gemacht: 23mm mit F/2.8 und 24mm mit F/3.5. Schauen wir uns das mal an. Als Fokusopfer diente mein Sattel des Fahrrades, etwa 1m Fokusabstand:
Bild 4: K 24mm F/2.8 (mit Fliege
)
Bild 5: Limited Zoom 23mm F/2.8
Bild 6: Limited Zoom 24mm F/3.5
Abgesehen von der Farbgebung, die sicherlich etwas anders ist (das K 24mm F/2.8 bildet etwas wärmer ab) sehe ich keine Unterschiede. In dem Bereich um 24mm mit Offenblende bilden beide Linsen recht ähnlich ab. Es ist egal ob 23mm mit F/2.8 oder 24mm mit F/3.5, nur der Bildausschnitt ist brennweitentechnisch natürlich etwas anders.
Kapitel 4: 24mm und F/4Zuerst wieder das K 24mm F/4 und dann das Limited Zoom mit 24mm F/4, beide auf mittlere Entfernung hin fokussiert.
Bild 7: K 24mm F/4
Bild 8: Limited Zoom 24mm F/4
Ich spare mir hier die Ecken und Kanten um zu zeigen, das das Limited Zoom mit f/4 dort besser auflöst. Die alte K-Linse 24mm F/2.8 ist dafür bekannt, das Randschärfe erst mit f/8 kommt und Eckenschärfe erst mit f/11 richtig da ist. Entscheided ist für mich die Bildwirkung, und die ist ähnlich.
Die wichtige Feststellung für mich:
das Limited Zoom 20-40 ist mit 24mm ein echter Ersatz für ein älteres 24mm F/2.8 Festbrennweitenobjektiv. Übrigens kämpft das Zoom dabei recht heftig mit dem Konkurrenten DA18-135. Dieses Standardzoom liefert ab f/5 ähnliche Abbildungsleistungen bei 24mm ab wie das Limited Zoom.
Kapitel 5: 30mm mit F/2.8 bzw. F/3.5Fange ich einfach mal mit Offenblende an. Da gibt es nicht zu zu sagen, die F/2.8 machen sich im Vergleich zu F/3.5 des Limited Zooms stärker bemerkbar (auch wenn der Bildausschnitt nicht 100% übereinstimmt). Das sieht man sehr gut am kleinen Baum links.
Bild 9: K 30mm F/2.8
Bild 10: Limited Zoom 30mm F/3.5
Ich weiß jetzt nicht ob es Sinn macht, irgendwelche Randschärfevergleiche zu zeigen. Ich denke nicht. Das alte K 30mm erreicht mit f/5.6 die Randschärfe wie das Limited Zoom schon mit f/4. Das Limited Zoom bildet einfach mit 30mm hochwertig ab. Wie bereits oben erwähnt braucht das K 24mm Blende f/8 dafür. Daher zeige ich einige Bilder mit Offenblende F/3.5 bei 30mm. Das zeigt mehr das Potential des Limited Zooms bei 30mm (alle folgenden Bilder nicht nachträglich geschärft!).
Bilder 11: Limited Zoom 30mm F/3.5, verschiedene Bilder
Vorne fokussiert:
Hinten fokussiert:
Auf Laterne links fokussiert:
Bilder 12: Limited Zoom 30mm F/8, verschiedene Bilder
Bilder 13: K 24mm F/2.8 versus Limited Zoom 24mm F/3.5 an der Naheinstellgrenze
K 24mm F/2.8 bei 25cm Fokusentfernung:
Limited Zoom 24mm F/3.5 bei 28cm Fokusentfernung: