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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 03:35 
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Da es hier ja einige Experten mit "exotischem" Objektivpark gibt, hier 'mal eine Frage an die erfahrenen Makroexperten:

Ich fotografiere des Öfteren Bienen und Beifang, meist - für Größenvergleiche - im Abbildungsmaßstab 1:1 mit der K-1 und dem smc PENTAX-DFA MACRO 1:2.8 100mm WR. Ich verwende Blenden ab f/8, meist aber f/11 bis f/13, was für mich den besten Kompromiss zwischen Tiefenschärfe und Beugungsunschärfe darstellt.

Ich mag das DFA 100mm WR sehr: klein, leicht, gute Streulichtblende, guter mauneller Fokus mit Quick-Shift, kontrastreich, scharf, meinst schöner weicher Übergang in die Hintergrundunschärfe etc. Zwei Eigenschaften stören mich aber gelegentlich in der Abbildung:

1. grüne Kontouren in gewisser Entfernung hinter der Fokusebene (longitudinale chromatische Abberationen), und
2. unschöne kontuierte Unschärfekreise an Lichtpunkten vor der Fokusebene, die in's Bild "drängeln" - darauf richtet sich meine Frage.

Erstere sind in grünem Habitat meist unauffällig, das violette Pendant findet sich nur selten störend in meinen Bildern. Man könnte annehmen, Nummer 2 wäre eher ein Problem der Komposition und entsprechend zu meiden. Leider funktioniert das bei Bienen schlecht, da diese naturgemäß helle Pollenkörner im "Pelz" haben und in der Regel zu groß sind, um komplett scharf abgebildet zu werden. Das "Problem" ist bei gerichtetem Licht, z.B. in direkter Sonne, stärker ausgeprägt als bei diffusem Licht. Beim Blitzen kann ich es ganz gut mit weichem Licht kaschieren.

Die beiden Punkte erkennt man im unten gezeigten Ausschnitt (auf 50% skaliert) aus einer der zu Testzwecken direkt mit dem eingebauten Blitz ohne Lichtformer gemachten Testaufnahmen mit meiner neuen KP (aus der UT-Aktion), bei der man die Ringe auf dem Hinterleib (Punkt 2), sowie die grünen Konturen am Bein hinter der Fokusebene deutlich sieht. Weitgehend unbearbeitet ist allerhand 'Charakter' zu erkennen.

Daher meine Frage: Gibt's für Pentax Makro-Objektive, die den Vordergrund ruhiger, also mit gleichmäßig hellen Unschärfekreisen abbilden? Mein DFA 50mm ist vom Arbeitsabstand her etwas zu kurz, eher würde ich zu mehr als 100mm tendieren. Ich habe bereits intensiv in den Lens Clubs etc. gestöbert, habe aber zu wenigen Aufnahmen im interessierenden Bereich mit Vordergrund-Spitzlichtern gefunden und viele nur in geringer Auflösung. Ich wäre an einem echten PK-Objektiv interessiert, so dass die Schärfeebene genauer sehen kann. Fokussieren mit Arbeitsblende wird mit f/11 zu dunkel, auch LV wird dann zu langsam.

Wie sieht es z.B. aus mit folgenden:
    Sigma MAKRO 105mm/2.8 EX DG - das tendiert meiner Beobachtung nach auch hinten zu Blasen
    Sigma MAKRO 70mm/2.8 EX DG - offenbar gut apochromatisch korrigiert (#1), Unschärfeübergang sieht (bei flickr) gut aus, aber leider etwas "kurz"
    Tamron 90mm - vgl. z.B. : vorn besser, hinten deutlich kontuiert, teils recht unruhig
    Sigma MAKRO 180mm/3.5 EX DG - ähnlich dem Tamron, aber etwas ruhiger, vielleicht ein passender Kandidat, ohnehin schaue ich mich schon eine Weile nach einem um
    Voigtländer APO-Lanthar 125mm - vorn und hinten schöne Übergänge, keine Farbsäume, selten, teuer
    SMC Pentax-A* 200mm F4 Macro ED - meist sehr gut, aber auch , noch seltener, noch teurer
    IRIX 150mm Dragonfly - OK, hinten manchmal unruhig, bei 1:1 unter 100mm Brennweite (IF)

Gibt es Erfahrungen? Habe ich irgendwelche (realistischen) Optionen vergessen? Empfehlungen/Warnungen?

--Jens




Datum: 2019-06-29
Uhrzeit: 20:59:56
Blende: F/11
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 100mm
KB-Format entsprechend: 150mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash fired, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX KP
#1

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Gruß, Jens


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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 07:25 
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Registriert: So 20. Aug 2017, 19:42
Beiträge: 1325
Jee hat geschrieben:

Daher meine Frage: Gibt's für Pentax Makro-Objektive, ...?


Deine Frage hast Du doch schon selbst beantwortet, indem Du die aufgelisteten Objektive durchgehend charakterisiert hast.

Wer sollte Deine Frage weitergehend beantworten können im Hinblick auf die Tatsache, das Deine Anforderungen eher Sachfotografie-orientiert sind- statt der gestaltenden Fotografie zu entspringen.

Nicht einmal das gewählte Bildbeispiel gäbe ohne weitere Beschreibung Orientierung zum Motiv- oder dem Bildinhalt.

Die Untersuchungen zu Deinen speziellen Anforderungen wirst Du wohl eher selbst zu Ende führen müssen, wenn Du damit weiterkommen willst.

Wie Du umschrieben hast, scheiden ja irgendwelche adaptierten Lösungen ohnehin aus.


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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 07:43 
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KMP Team
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Registriert: Sa 21. Apr 2012, 10:05
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Hallo Jens,

ich denke, dein Problem mit der Darstellung der Unschärfen resultiert aus den verwendeten Blenden. Mir ist schon klar, dass sich eine Blende um 8 oder 11 für maximale Schärfe und Schärfentiefe anbietet. Für runde Unschärfekreise und weiche Übergänge sind offenere Blende jedoch die bessere Wahl. Schau die einmal die Makros unseres geschätzten Forenmitglieds Methusalem an. Die werden zumeist bei Offenblende gemacht.

Ein gängiges Mittel, um beides zu erhalten, Schärfentiefe und weiche Unschärfe, ist Fokusstacking. Das wird bei lebenden Objekten recht schwierig, ist aber auch freihändig und ohne Makroschlitten machbar (Serienbild mit hoher Geschwindigkeit und Kamera bzw. Fokusring langsam vorwärts oder rückwärts bewegen).

Ober das eine oder andere Objektiv deinen Anforderungen mehr oder weniger gerecht wird musst du wahrscheinlich selber ausprobieren.

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Naturfotografie in der Eifel



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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 17:23 
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Bei den gängigen Rechnungen (die Allerneuesten, die sich dadurch auszeichnen, dass man sowohl einen Sherpa als auch einen Goldesel braucht, kenne ich nicht) ist es immer so, dass das Bokeh entweder auf der Bild- oder auf der Objektseite harmonisch ist. Die Normalobjektive, aber auch die kürzeren Teles haben normalerweise das harmonische Bokeh vor der Schärfeebene. Müsste man probieren, wie sich das mit entsprechend vielen Zwischenringen darstellt.

Ansonsten kann ich nur empfehlen: gaußscher Weichzeichner :D

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Liebe Grüße
Joe


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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 18:13 
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Vielen Dank, das werde ich für einige Kandidaten aus meinem Schrank dann 'mal testen und berichten.

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Gruß, Jens


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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 18:39 
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Jee hat geschrieben:
Vielen Dank, das werde ich für einige Kandidaten aus meinem Schrank dann 'mal testen und berichten.


Kandidaten... da fällt mir mein Kiron 105/2,8 ein.. klar.. es gehen auch die Vivitar-Varianten davon oder Panagor.. alle von Kiron gebaut.. :ja:

_________________
Schöne Grüße
Burkhard


Pentax....what else? !


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BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 22:39 
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Wohnort: Leipzig
pentidur hat geschrieben:
Hallo Jens,

ich denke, dein Problem mit der Darstellung der Unschärfen resultiert aus den verwendeten Blenden. Mir ist schon klar, dass sich eine Blende um 8 oder 11 für maximale Schärfe und Schärfentiefe anbietet. Für runde Unschärfekreise und weiche Übergänge sind offenere Blende jedoch die bessere Wahl. Schau die einmal die Makros unseres geschätzten Forenmitglieds Methusalem an. Die werden zumeist bei Offenblende gemacht.


Die Blendenwahl hängt eng am Maßstab, bei 1:1 wird der Schärfebereich enorm dünn: Bei 100mm/2.8 offen und 0.025mm akzeptablem Zerstreuungskreis ergeben sich 0.84mm. Nicht umsonst schreibt Methusalem in "": "Wie immer mit dem Leica Makro APO Elmarit und alle Fotos mit Blende 9-13!". In gewisser Weise habe ich das Problem selbst konstruiert, indem ich durchgängig im Maßstab 1:1 arbeite. Aber die Details sind umwerfend und direkte Größenvergleiche sind auch schick.

pentidur hat geschrieben:
Ein gängiges Mittel, um beides zu erhalten, Schärfentiefe und weiche Unschärfe, ist Fokusstacking. Das wird bei lebenden Objekten recht schwierig, ist aber auch freihändig und ohne Makroschlitten machbar (Serienbild mit hoher Geschwindigkeit und Kamera bzw. Fokusring langsam vorwärts oder rückwärts bewegen).

Ober das eine oder andere Objektiv deinen Anforderungen mehr oder weniger gerecht wird musst du wahrscheinlich selber ausprobieren.


Fokus Stacking funktioniert bei meinen "Models" leider nicht gut: Bei kühlem Wetter besuchen sie keine Blüten und wenn's warm wird, ist selbst 1/125s oft zu lang. Ansonsten wären der motorisierte Schlitten und Dauerfeuer natürlich eine Option.

Natürlich komme ich um's selber Probieren nicht herum. Die Frage ist nur: Wo anfangen?

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Gruß, Jens


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BeitragVerfasst: Di 2. Jul 2019, 08:43 
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Beiträge: 3176
Jee hat geschrieben:
Natürlich komme ich um's selber Probieren nicht herum.


Das könnte sogar Spaß machen... :thumbup:

Jee hat geschrieben:
Die Frage ist nur: Wo anfangen?


Schonmal versucht, genau zwei Bilder zu kombinieren? Blendenreihe... z.B. f9 und f2.8. Schärfentiefe des f9 Bildes mit dem Unschärfeverlauf des f2,8 kombinieren...


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BeitragVerfasst: Di 2. Jul 2019, 08:47 
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Ja, bei statischeren Motiven. Bei munteren Bienen funktioniert das leider nicht, siehe oben.

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Gruß, Jens


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BeitragVerfasst: Di 2. Jul 2019, 10:07 
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Das ist schon klar soweit. Aber gäbe es nicht die Möglichkeit, das Bild nach Abflug der Biene mit 2.8 aufzunehmen und davon den Vordergrund einzupassen?

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Grüße aus dem Süden

Alfredo


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