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BeitragVerfasst: Sa 26. Jun 2021, 22:09 
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ischmi hat geschrieben:
Dann weißt Du mehr als wir!? Du meinst sicher das Primoplan 75mm. 8-)

Stimmt, da war ich wohl falsch.

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BeitragVerfasst: So 27. Jun 2021, 11:14 
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...guten Morgen!

Da ich diverse Trioplane in meinem Bestand habe und sie auch regelmäßig nutze,möchte ich noch ein paar Worte zu dem Trio sagen.

Auch aus meiner Sicht ist das 100er Trioplan bei Offenblende extrem schwierig,...es überstrahlt wirklich stark und produziert 'nen haufen Schweinereien,da beißt die Maus keinen Faden ab.
Das ist bei einem "Neuen" Nachbau wie auch bei den alten "Orginalen" so,...der Unterschied ist absolut minimal bei meinen Exemplaren,...es ist hier für mich eher eine konstruktions bedingte
Geschichte.
Meine persöhnliche Ansicht das es bei dem Trioplan so extrem ist bei Offenblende, ist die,...das es damals auch schon sehr wichtig war eine f2.8 als Verkaufsargument zu haben.
Sieht man sich den Durchmesser des Objektives an,dann landet man bei guten optischen Eigenschaften bei einer f4 oder f3.5.
Um die f2.8 zu erreichen muß das Linsensystem wirklich bis zum äußersten Rand genutzt werden,was bei einem Dreilinser zu heftigen Fehlern führt.
Deswegen reagiert die Linse auch so empfindlich wenn man nur ein kleines bischen abblendet,....bei f3.5 ist sie schon ziemlich gut für so ein altes Konzept.
Das bischen was die Blende dann am Rand der Linsen "abschneidet" reicht dann schon aus um deutlich fehlerfreiere Ergebnisse zu bekommen.Blendet man nun weiter ab,
dann wird die Qualität,auch im heutigen Sinne,ziemlich gut.Im Zentrum erreicht so ein Trioplan dann eine beachtliche Schärfe.Zu den Rändern hin wird sie aber nie richtig gut.
Das ist eine Sache welche den "Look" des Trioplans auch ausmacht,und was einem klar sein muß bei so einem Objektiv.
Die Tatsache daß das Trio zwischen f2.8 und ca.f4 einfach eine "Fehlermaschine" ist,ist auch gleichzeitig der Reiz an so einem Objektiv.Manche mögen es und möchten genau
diese fehlerhafte Abbildung für ihre Bilder,....andere finden es einfach nur unterirdisch und schütteln nur verständnislos den Kopf über sowas,...es ist wirklich eine ganz persöhnliche
Geschmackssache wie man das sieht.

Ein Beispiel zum Verständnis meiner Sicht.....
In den 40er und 50er Jahren als die elektrischen Verstärker für Gitarren aufkamen war es eher verpöhnt wenn die Röhrenverstärker starke Verzerrungen produzierten,
man wollte einen eher sauberen Klang haben.Erst als der Zeitgeist sich änderte und im Blues und Roch'n Roll bereich der verzerrte und rauhe Sound aufkam änderte sich das.
Auf einmal waren Verstärker welche gute Verzerrung boten angesagt,und Firmen wie Marschall oder Vox konnten sich am Markt durchsetzen,...Hendrix läßt grüßen.

Das sehe ich bei den alten Linsen eigendlich genau gleich,....damals wurde das Trioplan sicher nicht wegen seiner optischen Fehler gekauft,...sondern weil sie günstig waren.
Ein ausgefuchstes Zeiss oder Schneider Kreuznach welches optisch deutlich weiter entwickelt war und aufwändiger in der Herstellung hätten die meisten Anwender lieber gehabt,
wenn sie es sich hätten leisten könnten.
Erst die letzten Jahre,als sich der Zeitgeist etwas geändert hat,und viele Fotografen nach einer anderen Bildsprache gesucht haben als die Perfektion moderner Linsen,kam das
Trioplan wieder auf den Tisch,...und es ist hier vor allem die fehlerhafte Abbildung zwischen f2.8 und f4 welche hier eben für viele Spaß bringt.
Auch der gänzlich andere Umgang des Objektives mit Kontrasten und Unschärfe als man das heute gewöhnt ist übt auf viele einen großen Reiz aus,...Oldtimer fahren halt.

Der Umgang bei der Bearbeitung solcher technisch sehr unperfekten Bilder unterscheidet sich aus meiner Sicht ebenfalls sehr stark zu den heute gängigen Entwicklungen.
Einfach den Kontrastregler zu ziehen funzt nicht wirklich zuverlässig,....man muß wirklich Bock darauf haben sich mit dem Bildmaterial auseinander zu setzen.

...um hier jetzt nicht doch noch 'nen Roman zu schreiben...

...das erste Bild hier im Thread ,welches das Trioplan bei Offenblende zeigt ist das was man zu erwarten hat mit dem Teil,....knackig ist da nix,...bei keinem meiner 4 Trioplane.

...wer von diesem Beispiel schockiert ist sollte das Thema 100er Trio einfach vergessen und sich nach einer geschmeidigeren Alternative umsehen,...welche vielleicht nicht so reizvoll sind,
...aber besser beherschbar und deutlich billiger.


...nochmal,....das ist meine ganz persöhnliche Ansicht zu dem Trioplan,und keine in Stein gemeißelte Tatsache,...man kann das auch völlig anderst sehen.


...dann mal noch einen richtig guten Sonntag für Euch :cheers:

Bernd

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BeitragVerfasst: So 27. Jun 2021, 11:50 
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BeitragVerfasst: Di 29. Jun 2021, 11:12 
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BeitragVerfasst: Di 28. Dez 2021, 21:57 
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Als ich vor ein paar Wochen eine Lichterkette mit Micro-LEDs kaufte, kam mir die Idee zu dieser zweiten Runde:
Unter "Laborbedingungen" das (Seifen-)Blasenverhalten etwas genauer zu untersuchen.
(Die Micro-LEDs haben einen Abstand von 5cm.)


Dazu habe ich folgende Blendenreihen mit dem Primoplan und dem Trioplan aufgenommen.


    Primoplan 58mm / F1.9 II (f1.9, f2.0 , f2.8 und f4.0):
      Ohne Zwischenring bei 50cm (Naheinstellgrenze) und 100cm.
      Mit Zwischenring 1 (12mm) bei 32cm und 42cm

    Trioplan 100mm / F2.8 II (f2.8, f3.2, f3.5, f4.0 und f5.6):
      Ohne Zwischenring bei 90cm (Naheinstellgrenze) und 150cm
      Mit Zwischenring 2 (19mm) bei 61cm und 80cm


Primoplan

Blende: f1.9
Zwischenring: -
Fokus: 50cm

Blende: f2.0
Zwischenring: -
Fokus: 50cm

Blende: f2.8
Zwischenring: -
Fokus: 50cm

Blende: f4.0
Zwischenring: -
Fokus: 50cm

Blende: f1.9
Zwischenring: -
Fokus: 100cm

Blende: f2.0
Zwischenring: -
Fokus: 100cm

Blende: f2.8
Zwischenring: -
Fokus: 100cm

Blende: f4.0
Zwischenring: -
Fokus: 100cm

Blende: f1.9
Zwischenring: 1
Fokus: 32cm

Blende: f2.0
Zwischenring: 1
Fokus: 32cm

Blende: f2.8
Zwischenring: 1
Fokus: 32cm

Blende: f4.0
Zwischenring: 1
Fokus: 32cm

Blende: f1.9
Zwischenring: 1
Fokus: 42cm

Blende: f2.0
Zwischenring: 1
Fokus: 42cm

Blende: f2.8
Zwischenring: 1
Fokus: 42cm

Blende: f4.0
Zwischenring: 1
Fokus: 42cm


Trioplan

Blende: f2.8
Zwischenring: -
Fokus: 90cm

Blende: f3.2
Zwischenring: -
Fokus: 90cm

Blende: f3.5
Zwischenring: -
Fokus: 90cm

Blende: f4.0
Zwischenring: -
Fokus: 90cm

Blende: f5.6
Zwischenring: -
Fokus: 90cm

Blende: f2.8
Zwischenring: -
Fokus: 150cm

Blende: f3.2
Zwischenring: -
Fokus: 150cm

Blende: f3.5
Zwischenring: -
Fokus: 150cm

Blende: f4.0
Zwischenring: -
Fokus: 150cm

Blende: f5.6
Zwischenring: -
Fokus: 150cm

Blende: f2.8
Zwischenring: 2
Fokus: 61cm

Blende: f3.2
Zwischenring: 2
Fokus: 61cm

Blende: f3.5
Zwischenring: 2
Fokus: 61cm

Blende: f4.0
Zwischenring: 2
Fokus: 61cm

Blende: f5.6
Zwischenring: 2
Fokus: 61cm

Blende: f2.8
Zwischenring: 2
Fokus: 80cm

Blende: f3.2
Zwischenring: 2
Fokus: 80cm

Blende: f3.5
Zwischenring: 2
Fokus: 80cm

Blende: f4.0
Zwischenring: 2
Fokus: 80cm

Blende: f5.6
Zwischenring: 2
Fokus: 80cm


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BeitragVerfasst: Mi 29. Dez 2021, 09:39 
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...guten Morgen,...

Eine schöne Gegenüberstellung hast Du da gemacht,...man sieht sehr gut wie sich die Bubbles entwickeln mit der Veränderung des Maßstabes.

Die Definition der Bubbles finde ich beim Trioplan nen Hauch besser,...ich denke aber daß der jeweilige Maßstab und der Fokuspunkt entscheidenter ist.

Generell finde ich auch gut zu sehen wie effektiv so ein Triplett in bezug auf Kontrastkanten arbeitet,...das ist sicher einer der Pluspunkte für so ein Objektiv.
Das Violett und Grün ist nur ganz wenig zu sehen,die Kanten sehen immer erstaunlich sauber aus.Mein Zeiss 100Macro oder das Pentax FA77 sehen da ganz anderst aus.
Das mußte ja auch mal erwähnt werden.

Ich denke wenn man sich die Bilder in Ruhe anschaut dann bekommt man schon einen guten Eindruck welche Maßnahmen nötig sind um an die gewollte Bubble Größe zu kommen.
Ein guter Weg ist sich an der Motivgröße zu orientieren und dafür dann den Abstand und den entsprechenden Ring zu wählen.
Mit dieser Vorgehensweise kann man das Verhältnis von Motiv zu der Bubblegröße einstellen,...und das ziemlich genau und gezielt.
Es ist für die Bildästethik ja schon ein großer Unterschied ob viele kleine oder nur ein paar große Bubbles im Bild sind.
Auch für die Abbildung von Motiven in den Zerstreungskreisen ist diese Variabilität fast unverzichtbar,benötige ich dafür doch möglichst große Zerstreungskreise.
Durch die Verwendung von Zwischenringen und Motivabstand bestimme ich so die Größe der Kreise, in die ich mein Motiv setzen will.
Als Faustregel gilt dabei,....je größer der Maßstab,je größer die Zerstreungskreise,...ist in den Bildern oben ja schon gut zu sehen.

...wollte das mal noch anfügen zu den Bildern um einen Bezug zur praktischen Nutzung des oben dargestellten herzustellen.

...dann sage ich mal Danke für Deine Arbeit ischmi!

...und nen prima Tag noch!

Bernd

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BeitragVerfasst: Mi 29. Dez 2021, 10:39 
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Beiträge: 564
:anbet: Danke für die Zusammenfassung, Bernd.

Ich möchte noch etwas auf die Perfektion oder Nicht-Perfektion der (Seifen-)Blasen hinweisen.

Richtig rund sind sie beim Primoplan nur bei Blende 2 bis 2,8. Bei Blende 1,9 und Blende 4 sind Abweichungen erkennbar, die bei Verwendung eines Zwischenrings stärker hervortreten.

Beim Trioplan sind ebenfalls erste leichte Abweichungen ab Blende 4 erkennbar. Mit Zwischenring wird es bei Blende 4 besser. Falls die besonders weiche Blende 2,8 nicht in Frage kommt, bleibt hier nur Blende 3,2 bis 3,5. Mit leichter Einschränkung die Blende 4.


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