So 6. Dez 2015, 23:07
hm, die Sache mit der "Fluchtdistanz" ist eben so eine Sache. Gehe ich mal davon aus, dass Du in unseren Breitengraden mit dem Makroobjektiv weder Rot- und Schwarzwild, Hasen oder Kaninchen fotografieren möchtest, gibt es vielleicht noch Mäuse und Co., denen es unangenehm wird, wenn Du ihnen zu nahe auf die Pelle rückst. Insekten haben faktisch überhaupt keine "Fluchtdistanz".
http://www.klaus-henkel.de/flucht.html Es kommt lediglich drauf an, wie man sich ihnen nähert. Die Asse der insektenfotografierenden Zunft sind ohnehin in aller Herrgottsfrühe auf den Beinen, dann wenn die Flattermänner noch nicht so recht in der Lage sind sich fliegend zu entfernen. Es gibt halt nichts umsonst.
Wenn du eher zu den Spätaufstehern gehörst, musst du halt mehr auf glückliche Umstände vertrauen, um z. B. einen Schmetterling in einer geeigneten Position zu erwischen. Ab ca. 8.30 Uhr wird des zudem noch windig.
Ich selbst besitze drei Makros, alles A-Optiken: 2,8 50mm, 2,8 100mm, 4,0 200mm. Mit AF ist da nix. Ich drehe am Ring und verlasse mich auf den Schärfeindex im Sucher. Zudem kommt noch, die manuellen Objektive messen lediglich mit dem Spotpunkt. Alle anderen AF-Sensoren sind deaktiviert.
Bei ausgeschaltetem AF (an der Kamera) kann man manuell ohnehin etwas zugeben. Denn die übliche Verteilung der Tiefenschärfe von 1/3:2/3 verlegen sich im Nahbereich bis Maßstab 1:1 auf 1/2:1/2. Bei "reichlichen" 2 mm Tiefenschärfe verschenkt man einen ganzen Millimeter, sobald die gemessene Schärfeebene die vordere Objektebene bildet. Bei manueller Fokussierung kann man halt immer etwas ab und zu geben.
Zugegeben, das 200mm ist mein bevorzugtes Objektiv. Das liegt allerdings daran, dass es - wegen der größeren Distanz - meist bequemer ist, sich körperlich weniger bücken und "verbiegen" zu müssen.
Vielleicht noch eine kleine Story in punkto "Fluchtdistanz": Ich hatte einmal eine kleine Waldeidechse im Sucher mit dem 200 mm. War noch zu Analogzeiten mit der LX. Auf dem Kopf des kleinen Tieres lag ein kleines, verwelktes Blatt. Mit einem umherliegenden kleinen Zweig und entsprechender Vorsicht konnte ich der Eidechse das Blättchen vom Kopf schieben und anschließend noch genügend Aufnahmen machen. Scheint alles zu funktionieren.
Ob Pentax in nächster Zeit ein neues 200er Makro vorstellen wird, wage ich eher zu bezweifeln. Ich kann deinen Ärger verstehen, dass es in dem Bereich aktuell keine Fremdoptiken gibt. Ich habe auch schon gute Ergebnisse mit dem F 4.5/300 und einem 25mm Zwischenring erreicht. Ist halt immer etwas gewöhnungsbedürftig mit dem begrenzten Schärfe bereich.
Gruß