Do 14. Okt 2021, 07:59
Abbildungsziele des HD PENTAX-D FA 21mm F2.4ED Limited DC WR
[Ebashi, Optisches Design]
Als die Produktplanungsabteilung mit uns Kontakt aufnahm, um ein Weitwinkelobjektiv der FA Limited-Serie zu entwickeln, teilten sie uns ihre Ideen mit, und was sie realisieren wollten:
-  Ein Objektiv, das das Weiß des cremigen Schaums eines Cappuccinos und die Atmosphäre eines Cafés mit einem sanften Bokeh-Effekt (Unschärfe) originalgetreu wiedergibt;
- Ein Objektiv, das eine Muschel am Strand mit einem Hintergrund aus brechenden Schaumkronen und dem fernen Horizont mit einem natürlichen Bokeh-Effekt wahrheitsgetreu einfängt;
- Ein Objektiv, das die Ruhe einer Waldszene mit wunderschön defokussierten Streifen des Sonnenlichts visualisiert;
- Ein Objektiv, das die Details der Landschaft klar erkennen lässt und gleichzeitig die Kühle des morgendlichen Dunstes naturgetreu wiedergibt.
Wir wollten vor allem die Bildbeschreibung und den Defokussierungseffekt bei Nahaufnahmen hervorheben, wenn der Fotograf mit diesem Weitwinkelobjektiv nahe an das Motiv herangeht. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das Objektiv anders konstruiert als herkömmliche Modelle: Es wurden absichtlich ein gewisses Maß an Abbildungsfehlern beibehalten, um einen milden Bokeh-Effekt bei Nahaufnahmen und geöffneter Blende zu erzielen, und gleichzeitig scharfe, klare Bilder von entfernten Landschaften bei geschlossener Blende zu erzeugen. Wir waren uns zwar der weichen Wiedergabe von Nahaufnahmen bewusst - ein Merkmal, das die Schnappschussobjektive der Limited Lens-Serie auszeichnet -, aber wir strebten nach Schärfe bei Landschaftsaufnahmen in der Ferne mit einem 21-mm-Weitwinkelobjektiv. Am Ende haben wir diese beiden gegensätzlichen Ziele erfolgreich erreicht, auch wenn es ein langer, anstrengender Weg war, sie zu verwirklichen. Nach einer Reihe von Testaufnahmen, bei denen wir die Muster des visuellen Ausdrucks und des Bokeh-Effekts mit einem Versuchsobjektivtubus veränderten, wurden die Testergebnisse dem "Limited Committee" zur sensorischen Bewertung vorgelegt.
Hervorragend kontrollierte sphärische Aberration für idealen visuellen Ausdruck
Eine der Anpassungen, die wir als Reaktion auf die Ergebnisse der Testaufnahmen vorgenommen haben, bestand darin, den Grad der sphärischen Aberration zu kontrollieren. Bei Nahaufnahmen mit offener und größerer Blende wurde die sphärische Aberration absichtlich um ein beträchtliches Maß erhöht, um ein weich fokussiertes Bild zu erzeugen, bei dem die fokussierte Ebene im Bildfeld eher unscharf und nicht zu erkennen ist. Bei einer zu starken Anpassung würde das Bild jedoch völlig unscharf erscheinen. Um dieses Problem zu vermeiden, haben wir den Grad der sphärischen Aberration in Testaufnahmen Stück für Stück angepasst, bis wir den optimalen Wert gefunden hatten, der die Abbildungseigenschaften nahe an unseren Abbildungszielen sicherstellte. Die endgültige Entscheidung traf das "Limited Committee" im Anschluss an seine Bewertungen.
Das Objektiv sollte jedoch nicht bei allen Blendeneinstellungen weich fokussierte Bilder liefern. Da wir davon ausgingen, dass Fotografen bei Landschaftsaufnahmen die Blende schließen, haben wir das Objektiv so konstruiert, dass es bei einer Blendenöffnung von F4 oder kleiner scharfe Bilder erzeugt.
aus
https://www.ricoh-imaging.eu/de_de/addi ... ungsteams/****************************************
Da müsste man mal abwarten, wie sich diese Beeinflussung der Abbildungsqualität auswirkt. Bei offener Blende absichtlich unscharf. Das muss man wissen, wenn man das Objektiv kauft. Und man muss wissen, wie man das künstlerisch umsetzt. Was ist der Unterschied zu der gleichen Aufnahme mit dem 15-30mm Zoom.
MfG Nuftur