Technische Bilder und Diskussion: Fokustest, Vignettierung, Objektivverzeichnung, Handhabung. Objektive mit Pentaxanschluss. Bitte die EXIF's in den Bildern lassen.
Ich habe das Forum durchsucht und nichts zu diesem Thema gefunden. Soilte ich etwas übersehen haben, wäre ich für den entsprechenden Link sehr dankbar.
Es gibt Objektive mit dem Merkmal "reduzierter Bildkreis", z. B. mein Sigma 18-250 mm 3.5-6.3 DC Macro OS HSM. Ich habe verstanden, dass diese Objektive in der Abbildung auf das APS-C Sensorformat abgestimmt sind, so dass sie zur Verwendung mit einem Vollformatsensor mangels kompletter Abdeckung der Sensorfläche nicht geeignet sind.
Betrifft diese Abstimmung auf den APS-C-Sensor auch den Zusammenhang mit dem Cropfaktor? Um bei dem Beispielobjektiv zu bleiben: Habe ich an meiner K-5 echte 18 mm oder muss ich auch bei einem Objektiv mit reduziertem Bildkreis den Cropfaktor 1,55 anwenden? Dann wären es tatsächliche gerundete 28 mm Brennweite bezogen auf das Kleinbildformat.
Ich hoffe, ich habe meine Frage ausreichend umständlich formuliert...
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 08:21
Jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof. Also ich habe zwar 18 mm (in Vollformat-Dimension) anliegen, muss diese aber mit 1,55 multiplizieren, so dass ich doch 28 mm (in Vollformat-Dimension) habe? Es geht doch nur eins von beiden?
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 08:25
Du hast weiterhin 18mm, das entspricht aber, verglichen zum KB-Format * Cropfaktor = ca. 27mm Das hat z.B. beim Tele Vorteile. Ein 300mm Objektiv entspricht dann, wieder verglichen mit KB 450mm.
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 08:59
Das Objektiv hat eine physikalische Brennweite von 18 mm. Wenn ein Bild bei 18 mm machst mit deiner K5, müsstest du für das gleiche Bild mit einer KB Kamera 28 mm nehmen.
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 09:09
Danke für die schnellen und informativen Antworten! Meine Recherche im Web zum Cropfaktor der K-5 bringt eine Reihe von Ergebnissen, die ich mathematisch nicht nachvollziehen kann. Jetzt habe ich selbst gerechnet und komme auf B H Ø K-5 23,60 15,70 28,35 KB 36,00 24,00 43,27 CF 1,53 1,53 1,53
Also sind 18 mm "eigentlich" 28 mm. Q E D.
Jetzt meine Anschlussfrage: Warum sollte ich überhaupt ein Objektiv mit reduziertem Bildkreis kaufen?
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 09:34
Die Brennweite ist _ausschließlich_ eine Eigenschaft des Objektivs! Sie hat auch nicht das geringste damit zu tun, welche - oder ob überhaupt eine - Kamera dahinter hängt. Auch im Schrank liegend hat Dein 18-250 eine Brennweite von minimal 18 mm und maximal 250 mm. Die Brennweite ist somit unabhängig vom Aufnahmeformat!
Die Größe, welche vom Aufnahmeformat _und_ der Brennweite abhängt, ist der Bildwinkel. Verringere ich beispielsweise die Sensordiagonale (in dem ich statt eines Kleinbildsensors einen im APS-C Format nehme), dann verkleinert sich der Bildwinkel proportional dazu. Ich bekomme "weniger" auf mein Foto. Möchte ich das kompensieren, also den ursprünglichen Bildwinkel beibehalten, dann muss ich die verwendete Brennweite um den gleichen Faktor x verändern, um den sich das Aufnahmeformat ändert. Diesen Faktor x nennt man etwas ungeschickt den "Cropfaktor".
Diesen Faktor kann man hernehmen, um die Brennweite und Blende eines Objektivs am Aufnahmeformat A auf die Werte umzurechnen, die ein Objektiv für das Aufnahmeformat B haben müsste, um die gleiche Bildwirkung (gleicher Bildwinkel und gleiche Schärfentiefe) zu erzielen, sofern das Ergebnis in gleicher Größe und gleichem Betrachtungsabstand angeschaut wird. Dabei ist der Faktor üblicherweise auf das Kleinbildformat normiert, da es über Jahrzehnte das am häufigsten verwendete Format war. Das, was man dann für ein gegebenes Objektiv an einem beliebigen Aufnahmeformat auf das Kleinbildformat an Brennweite und Blende "umrechnet", nennt man (noch ungeschickter) die "äquivalente Brennweite" und die "äquivalente Blende".
Beispiel: Deine Pentax DSLR hat einen um den Faktor ~1,5 kleineren Aufnahmesensor als eine Kleinbildkamera. Mit diesem Faktor können wir ausrechnen, dass Dein 18-250mm f//3.5-6.3 einem "äquivalenten" 27-375mm f/5,25-9,45 am Kleinbild entspricht.
Oder anders formuliert: Machst Du ein Foto mit 250mm und Blende 6,3 an Deiner Pentax und ein Kollege nimmt das gleiche Motiv vom gleichen Standpunkt mit 375mm und Blende 9,45 mit seiner Canon 5D (das ist eine Kleinbild-DSLR) auf, dann sind die Fotos, die Ihr in gleicher Größe ausbelichtet neben einander legt, identisch!
Re: Bedeutung "Reduzierter Bildkreis" und Crop-Faktor
Mo 18. Feb 2013, 09:35
Erkläre dir das mit dem "für APS-C" gebaut usw so:
Schnallst du ein 18mm Kleinbildobjektiv vor deine APS-C Kamera, so nutzt der Sensor die Ränder des Objektivs nicht. Er belichtet nur durch das (relative) Zentrum. Der Bildwinkel entspricht 18mm mal Cropfaktor im Vergleich zum Kleinbild. Findige Leute bei den Kameraherstellern beschlossen daraufhin bei den Objektiven für solche Sensoren die eh nicht genutzten Ränder weg zu lassen. Das brachte den Vorteil kleinerer und leichterer Objektive sowie natürlich auch geringerer Kosten.
Wenn du jetzt aber die Ränder weglässt, die du eh nicht benutzt, ändert sich ja absolut nichts am Ausschnitt, den dein Sensor erfasst. Ein 18mm Objektiv, für APS-C gebaut ist also für die Belichtungsrelevante Fläche für einen APS-C Sensor genau gleich wie ein 18mm Objektiv für Kleinbild vor eben dieser Kamera. Also muss auch hier der Cropfaktor für den Bildwinkel angewand werden.