Der Anfang ist nicht wichtig, wem es um Fakten geht kann ruhig im 2. Abschnitt anfangen zu lesen.
1. Über michIch bin sicher nicht der eifrigste Hobbyfotograf. Ganz bestimmt kein unglaublich guter oder sehr ambitionierter Fotokünstler. Ich mache Fotos weil es Spaß macht. Aber das schon ziemlich lang.
Angefangen habe ich mit der eigenen SW Dunkelkammer, da war ich noch nicht mal 20 Jahre alt. Später im Digital-Zeitalter hat mich die schiere Anzahl der geschossenen Fotos überfordert. Wie soll ich der Bilderflut Herr werden? Ganz klar: Lightroom, das war eine Offenbarung. Bilder verwalten, und all das was ich früher in der Dunkelkammer machen konnte ging jetzt mühelos am PC. Ich war so begeistert, das ich sogar Vergleichsfotos mit meiner Analogen Ausrüstung (Damals Nikon) und der Digitalen Ausrüstung (Damals Pentax ist* Reihe) gemacht habe und gemerkt habe das digital ganz ähnliche Ergebnisse mit weniger Aufwand liefern kann. Wohlgemerkt, ich rede von SW-Fotos. Das war dann eine gute Zeit, viel Spaß beim Fotografieren eine K7 kam, und wurde durch K5 ersetzt. Internetforen kamen und gingen.... und irgendwie verlierte die Fotografie ihren Zauber. Also kreative Pause, andere Dinge machen. Jetzt bin ich wieder da, und habe Lust auf Fotos. Einfache, ehrliche Fotos. Nicht extrem bearbeitet aber selbst gemacht, für mich.
Da es Lightroom in neu nur noch im Abo gibt, und mir das für meine sporadische Nutzung nicht gefällt suchte ich nach Alternativen. Wie so viele
So viel zu meinem Hintergrund.
2. Bildverwaltung und BildbearbeitungIch denke, über Lightroom braucht man nicht viel zu sagen. Setzen wir das Programm mal als den Standard an dem sich andere messen müssen.
Was will ich?Eine Software für alles. Alles bedeutet für mich, alle Fotobearbeitungen welche man auch in der Dunkelkammer durchführen kann. Also das was Lightroom kann. Dazu eine Bildverwaltung in der ich Fotos nach Schlagworten oder nach Exifdaten suchen kann. Gut ist auch eine Möglichkeit Sammlungen anzulegen.
Was habe ich mir angeschaut?
kurz habe ich Luminar, Darktable und Photodirektor auf dem Rechner gehabt. Das ist aber schon Monate her, da kann ich im Detail nicht mehr sagen warum die es nicht geworden sind.
Nach der 1. Testreihe habe ich mich für ON1 Photo RAW entschieden.
ON1 Photo RAWAls ich dieses Programm getestet habe fand ich die Idee den mitgelieferten Lightroom Export zu nutzen sehr reizvoll. ON1 installiert dazu ein Lightroom-Plugin und dieses exportiert dann alle Bilder aus Lightroom heraus als Entwicklete Fotos. Diese werden dann einfach auf die Festplatte gespeichert. Das ist eigendlich ganz OK. Denn dann hat man ja alle Fotos so, wie der letzte Bearbeitungsschritt in Lightroom war. Metadaten und Schlagwörter werden auch mit exportiert. Diese Funktion hat mir gut gefallen.
ON1 ist ein mächtiges Werkzeug. Man kann ganz toll Freistellen und in Ebenen arbeiten. Es gibt viele Voreingestellte Filter, die zum Teil wirklich sehr gute Ergebnisse liefern.
Was mir nicht gefällt ist die etwas verschachtelte Oberfläche. Da ist einiges nicht wirklich Intuitiv. Und manchmal ist das Programm echt langsam. Leider ist es mir beim Bearbeiten einige male abgestürzt. Das hat mich sehr geärgert.
ON1 arbeitet nicht mit einer Datenbank. Bildinformationen werden immer in einer Datei mit dem Dateinamen der Originaldatei im selben Verzeichnis der Originaldatei gespeichert. Stört nicht und funktioniert soweit. Das macht halt die Verzeichnisse voller, und evtl. unübersichtlicher.
Was mich aber sehr aufgeregt hat, ist das ON1 es geschafft hat viele Fotos zwei bis dreimal zu importieren. Mir ist das erst richtig bei einem händischen Backup aufgefallen, und dann habe ich gemerkt das ON1 auch in der Bilderansicht viele Fotos doppelt anzeigt. Ich weiß nicht genau was ich falsch gemacht habe, aber das sollte so nicht sein.
Zusätzlich scheint es so zu sein, das ich für Updates nun auch innerhalb eines Jahres zahlen soll. Vielleicht verstehe ich das auch falsch. Ist mir aber jetzt auch egal - ich suche mir was neues. Die technischen Probleme des Programmes möchte ich mir nicht antun.
Aftershot ProKurz angestestet. Warum kurz? Ich habe viele Bilder als DNG aus Lightroom exportiert. Ich fand das Damals eine gute Idee....
Aftershot kann mit diesen Dateien nicht umgehen. Eine kurze Suche im Netz und entsprechende Empfehlungen von Corel umgesetzt brachten keine Verbesserung. Das Programm zeigt DNG einfach nicht vernünftig an. Vorschaubilder gehen größtenteils, bearbeitung nicht.
Schade.
ACD See ACD kann mit den DNG´s arbeiten
Das Programm kann alles was ich will und noch mehr. Aber, die Bedienung finde ich nicht eingängig. Viele Reiter, viele Möglichkeiten eher komplex. Würde wohl nach einer Einarbeitung gehen. Zumal alles in deutsch ist.
Die Testbilder bekomme ich Problemlos so hin wie ich sie haben möchte. ACD läuft sogar auf meinem Windows Tablet. Das könnte ein Programm für mich werden.
Jetzt kommt der eigendliche Grund für diesen Beitrag:
Exposure X4Zufällig bin ich über eine schweizer Seite auf das amerikanische Programm aufmerksam geworden. Es scheint recht unbekannt zu sein, gerade im deutschsprachigen Raum. Aber, warum nicht 30 Tage kostenlos testen?
Was gefällt mir an Exposure? Der Aufgeräumte Arbeitsbereich. Wenn ich ein Foto in der Miniaturansicht anklicke, dann kann ich es unmittelbar bearbeiten. Es gibt keine Reiter "Entwickeln" "Bearbeiten" "Verwalten" ect. Alles aus einem Guß, alles in einer Oberfläche. Das gefällt mir.
Die gängigen Funktionen bzw Schieberegler funktionieren gut. Z.B. eine Kontrastveränderung wird nicht ganz so flüssig auf das Bild umgerechnet wie in Lightroom, aber ich kann damit arbeiten. Es ist nicht wirklich langsam, eher etwas hakelig.
Die große Stärke von Exposure ist die Simulation von Analogfilmen. Damit haben sie als Photoshop Plugin ja auch mal angefangen. Ich finde das ganz nett, und habe so etwas schon häufig eingesetzt.
Was mich sehr überrascht hat, ist das das Programm mein Objektiv an der K-S2 richtig erkannt hat. Die Objektivkorrektur hat ganz korrekt das Sigma 18-250 Macro vorgeschlagen. Und das, obwohl dieses Objektiv gar nicht in der Kompatibilitätsliste auftaucht.
Ich habe einfach mal den Support angeschrieben warum das so ist, und warum so wenige Pentaxobjektive in der offiziellen Liste auftauchen.
Die schnelle und nette Antwort:
In der Liste auf der Homepage stehen nur die Objektive, welche sie selbst getestet und programmiert haben. Das Programm würde aber auf eine offene Objektivliste zugreifen, und dort wären viel mehr Objektive drin als sie selber bearbeitet haben.
Okay, ich habe mal nachgeschaut. Wenn man die Liste im Programm aufklappt, dann stehen da tatsächlich ziemlich viele Pentax-Objektive drin.
Der Support hat übrigens angeboten das man einfach von fehlenden Objektiven Testbilder einschicken könne. Dies würde dann zeitnah in die Datenbank eingepflegt werden. Das ist doch super oder?
Im Moment läuft das Programm sowohl auf meinem Desktop, als auch auf dem Windows Tablet. Exposure lässt sich auch einigermaßen mit dem Stift auf dem Tablet bedienen. Besser auf jeden Fall als ACD See.
Die Bildverwaltungsdaten werden in separaten Unterverzeichnissen in den jeweiligen Bilder Verzeichnissen gespeichert. So kann man problemlos von zwei Rechnern aus die gleichen Bilder bearbeiten, sofern beide Rechner auf die Verzeichnisse zugreifen können (Netzwerkfestplatte oder Cloud). Nicht gleichzeitig aber immerhin geht das. Im Übrigen darf eine Lizenz auf zwei Rechnern genutzt werden.
Exposure kommt mit allen Dateiformaten klar. Keine Probleme mit DNG, PEF und co.
Im Moment bin ich sehr angetan von dieser Software. Unspektakulär, intuitiv und recht schnell in der Anzeige der Vorschaubilder.
Gerne werde ich weiter Berichten, wenn ich die 30 Tage Testzeitraum um habe.