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...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 14:44

Es ist ein längerer Post, aber aus für mich gutem Grund:

Maki, die Ridgebackdame mit der schwarzen Schnauze, kam vor 5 Jahren als Pflegehund zu uns, damit sie in ein neues Zuhause vermittelt werden konnte. Geschunden an Leib und Seele, ängstlich, keinen Körperkontakt duldend, haben wir sie von ihrer Zwischenstelle abgeholt. Davor wurde sie von den Besitzern in eine "Hundepension" abgeschoben - von dort sollte sie neue Besitzer finden, die alten wollten sie nicht mehr.

Sie war eine Herausforderung. Rastlos lief sie im Haus umher, keine Ruhe findend und immer in der Nähe von Djuma, die duldete, dass Maki ständig Kontakt suchte. Unser "Lämmlein" ist sehr eigen, was das betrifft. Hier aber kümmerte sie sich. Maki lehnte alle Bequemlichkeiten ab, sie lag auf einem zerschlissenen Tuch und "schlief" mit erhobenem Kopf - allerdings neben unserem Bett, das machte sie sehr deutlich. Direktem Körperkontakt wich sie aus, am ersten Abend hielt sie plötzlich meine Hand zwischen den Zähnen, als ich ihr unachtsam zu nah kam und sie nicht ausweichen konnte.

Draußen war sie völlig anders, spielte ständig mit Djuma und anderen Hunden. Und sie ließ sich anfassen, wenn man ihr das Halsband/Geschirr anzog. Das haben wir uns zunutze gemacht und das Anlegen immer etwas verzögert, damit sie sich an unsere Hände gewöhnte. An einem Tag war sie besonders unruhig, selbst Djuma konnte sie nicht beruhigen. Stunde um Stunde ging das. Ich legte mich dann auf den Boden, sie hielt neben mir und sah mich an. Ich klopfte auf den Boden und sagte: "Maki, leg dich hin." Sie zögerte, ließ sich erst neben mir nieder und legte sich dann dicht neben mich. Von dem Tag an war der Damm gebrochen. Sie folgte uns wie ein Schatten, ließ sich gerne anfassen und forderte auch Streicheleinheiten.

Nach ein paar weiteren Trainingswochen kamen dann Interessenten. Leider waren die sehr nett und eigentlich hätten wir ihnen Maki unbedenklich übergeben können. Allerdings zeigte Maki wieder ihr ursprüngliches Meideverhalten. Wir baten uns deshalb noch Bedenkzeit aus. Dorothée und ich haben dann lange gesprochen und überlegt, ob wir Maki evtl. bei uns behalten. Ihr nochmal einen Wechsel mit allen Nebenwirkungen zumuten, da wurde uns schwer ums Gemüt. Andererseits sind 2 Ridgebacks schon eine Hausnummer, vor allem, wenn sie mit ausgeprägten Eigenheiten versehen sind... Zum Kopf frei pusten ging ich mit den Hunden an den Lago, wo sie nochmal ausgedehnt tobten.

In Sichtweite unseres Hauses ließ ich beide von der Leine; Dorothée arbeitete im Vorgarten. Beide stürmten auf sie zu und Maki tat etwas, was sie vorher noch nie getan hatte: sie legte Dorothée die Pfote auf die Schulter, leckte ihr das Kinn und schmiegte dann den Kopf in ihre Halsbeuge. Damit war alles entschieden, Maki ist bei uns geblieben und wir haben diese Entscheidung nie bereut, auch wenn wir viel Arbeit und aufgrund einiger gut zu behandelnder Zipperlein reichlich Kosten haben. Beide Damen bereiten uns gemeinsam und jede für sich jeden Tag Freude

Vorsichte Kontaktaufnahme mit Leckerchenunterstützung
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#1

Die nächsten beiden Fotos sind in der o.a. beschriebenen Situation entstanden. Zum ersten Mal duldete sie näheren Kontakt
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#2

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Toben mit Djuma auf der Gänsewiese (am 2. Tag)...
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... und am Lago (am Entscheidungstag) - das liebt sie bis heute
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Ab und zu machen sie sich über mich lustig
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Manchmal stehen sie auch ruhig für ein Portrait
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Aber Toben und Rennen sind die liebsten Beschäftigungen, obwohl Maki nun langsam älter wird
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Sie genießt draußen jede Minute,
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unser geliebtes Silberschnäuzchen
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#10

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 14:59

Sehr schöne Fotos, nette Hunde!
Mir gefallen 5-10 am Besten. :thumbup:

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 15:06

Glückwunsch euch zu ihr. Und Du kennst ja bestimmt die alte Indianerlegende...auf alle Fälle füttert ihr den richtigen Wolf! Respekt!

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 15:34

Schöne Geschichte und ich habe die zwei ja schon erlebt, ganz schön herausfordernd aber bestimmt auch viel Spaß!

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 15:51

Eine tolle Geschichte mit Happy End. Die Hunde haben mich sehr beeindruckt, vor allem durch die Dispziplin. Man merkt sofort, dass die beiden bei Euch in den allerbesten Händen sind.

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 17:46

dann wünsche ich euch Vier (Maki, Duma, Dorothee und Dir) noch viel gemeinsamen Spaß
super Story, und ja ich erinnere mich noch an die überaschten Gesichter als wir in Monschau das Lokal verließen ... hatten doch deine beiden Damen im Lokal ihre perfekte Tarnung bis zum herausgehen *schmunzel*

Edit und ja auch Danke für, die tollen Hundefotos die Ihr hier eingestellt habt! :hat:
Zuletzt geändert von nacht_falke am Mi 4. Apr 2018, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 17:54

Die Bilder sind Klasse, sehr schöne Tiere... :bravo: Noch besser ist aber die Entscheidung die ihr getroffen habt! :2thumbs:

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 18:06

Sehr anrührend ... und viele interessante Bilder. Ich bin mir sicher, dass ihr alles richtig gemacht habt.

:2thumbs:

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 18:22

So süße Hunde, und das sage ich als Katzenfreund. :D Man sieht ihnen den Spaß an in deinem Actionfotos. Schöne Fotos

Re: ...und dann kam Maki

Mi 4. Apr 2018, 18:51

Eine sehr rührende Geschichte mit einem tollen Ende!
Ich freue mich für Maki und euch!
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