In meiner Heimat, dem Westerwald, sieht es stellenweise ähnlich aus. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, dass von den dichten Wäldern, in denen wir als Kinder jeden Tag Abenteuer erlebt haben, nur noch eine halbvertrocknete Wüste übrig und der Boden von den Kettenabrücken der Vollernter übersäht ist. Dennoch, es wird überall wieder aufgeforstet mit Baumarten, die mit der Trockenheit besser zurechtkommen. Aber die Zeit der Fichtenwälder in Mitteleuropa ist vorbei, dafür haben wir gesorgt, und bis die neuen Arten wieder einen Wald bilden, bin ich längst bei den Würmern.
Bedrückend! Vor allem, weil hier das Seerosen-Prinzip greift. Man stelle sich die sterbenden Flächen alle zusammen in einem Bundesland vor... wenn denn ein Bundesland reicht. Dann würde das Ausmaß des Zuwachses deutlich. So wie die Generationen vor uns die Grundsteine für Gutes und Schlechtes gelegt haben, so legen wir nun die Grundsteine für die nachfolgenden Generationen. Da sollte man doch ins Nachdenken kommen, ob ich alles unter das Diktat der persönlichen Wirtschaftlichkeit stelle. Leider höre ich mehr und mehr: „Wenn ich tot bin, ist mir doch egal, was passiert. Ich habe keine Kinder, keine Enkel.“ Das ist dann das Argument, die Karre mit Karacho in den Dreck sausen zu lassen?
GuidoHS hat geschrieben:...Leider höre ich mehr und mehr: „Wenn ich tot bin, ist mir doch egal, was passiert. Ich habe keine Kinder, keine Enkel.“ Das ist dann das Argument, die Karre mit Karacho in den Dreck sausen zu lassen?
Dieser Teil hört sich so an, als wären die Kinderlosen Schuld an der Situation, bzw. dass wir sie nicht besser wird. Na, das wäre ja bequem...
Woraus liest Du das? „…mehr und mehr…“ heißt nicht: alle Aber das höre ich eben oft. Zu einfach/bequem denken liegt mir nicht… War evtl. missverständlich ausgedrückt.
Es gibt selbstverständlich genug Leute aller Altergruppen, Familienstände, die Bestrebungen für eine bessere Umwelt auf dem Altar der Wirtschaftlichkeit und Bequemlichkeit opfern.
Alles in Ordnung, . Ist mir nur aufgefallen, weil es in meinem Umfeld genau umgekehrt erscheint. Da wird sehr viel Unvernünftiges mit den Bedürfnissen/Kosten des Kindes erklärt. Der Hinweis, wie bequem das wäre, war humorvoll gemeint, denn dann könnte man z.B. ein Tempolimit, Wärmepumpenpflicht und Grünstromzwang für Kinderlose einführen. Und bei der Gelegenheit die Steuern für Kinderlose noch einmal kräftig erhöhen, da geht sicher noch was...
Deswegen gibt es ja nun in einigen Gegenden das Konzept, die Natur wieder sich selbst zu überlassen und auf natürliche Weise neuen Wald entstehen zu lassen. Das wird zwar Jahrzehnte dauern, aber langfristig ist es sicher das bessere Konzept. Der Wald ist ja auch ohne menschlichen Einfluss entstanden, warum sollte das nicht mehr so sein? Die Natur findet ihren Weg.
Auch wenn es auf den ersten Blick "krass" und "traurig" wirkt, aber Wald ist nichts anderes wie ein Maisfeld - nur in einer anderen Dimension, wird nicht im Frühjahr gesäht und im Herbst geerntet - dazwischen liegen beim Wald 25 - 30 Jahre.
Hier im Bayrischen Wald schaut es nicht besser aus, aber das wiederholt sich zyklisch.. Käfer, Trockenheit, Stürme tragen Ihren Anteil bei.. in 10 Jahren schaut die Sache wieder ganz anders aus ;-)