Tiere, Pflanzen, Makro, Landschaften
Antwort schreiben

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

So 6. Mai 2018, 21:11

Karin1971 hat geschrieben:Hallo Udo, könntest du das mit der Formel noch mal genauer erklären? Wofür steht die 600?
Da ich keinen Astrotracer habe (geht das mit der K-50 überhaupt) wäre es für mich sehr interessant.
Danke im voraus!

Hallo Karin,

na klar doch ... :ja: ... Die Formel ist Prinzip

600 Sekunden : Brennweite = ungefähr maximal mögliche Belichtungszeit

Beispiel für ein 15 mm Objektiv:

600 Sekunden : 15 = ungefähr 40 Sekunden

Die K-50 unterstützt den GPS-Empfänger wohl leider nicht und hat damit wohl auch den Astrotracer nicht eingebaut.

Edith nimmt alles zurück! Ich hatte mich an die Bediedungsanleitung des GPS-Empfängers gehalten. Schau mal bei der K-50 in die Bedienungsanleitung (ich hatte sie mir gerade sicherheitshalber mal runtergeladen) auf Seite 299 ... :ja:
Zuletzt geändert von xy_lörrach am So 6. Mai 2018, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

So 6. Mai 2018, 21:14

lapstimer hat geschrieben:
xy_lörrach hat geschrieben: ... Aber ich denke, dass die mögliche Belichtungszeit eher kürzer werden müsste.

Stimmt allerdings.

Ich hatte mir überlegt, daß mit größerer Brennweite der Ausschnitt vom Himmel kleiner wird, in der Hoffnung, daß sich die Sterne in diesem Ausschnitt alle halbwegs gleich schnell bewegen.

Der Bildwinkel ist kleiner. Der Zoomfaktor daher höher. Die Sterne bewegen sich so oder so, aber wenn man praktisch reingezoomt ist (bei höherer Brennweite), dann sieht man die Bewegung früher. Daher wird es grob ab 50mm schwer Streifenfreie Bilder zu machen (je kürzer, desto besser. Bei 50mm gibt es viele 1.8 oder 1.4er Blenden, darüber werden die Blendenzahlen wieder größer und daher wird es schwer, dazu noch der hohe Zoom).
Durch die Erddrehung erscheint es so, dass die Sterne sich drehen. Der Polarstern ist einigermaßen still, alles andere dreht sich drumrum. Alles mit gleicher Winkelgeschwindigkeit. Die tangentiale Geschwindigkeit der Sterne nimmt mit Abstand zum Polarstern zu. Daher werden die Streifen nach außen länger. Warum die Striche außen auftreten weiß ich nicht. Da fehlt mir die Erfahrung. Ich könnte mir aber 3 Gründe denken:
1) deutlich höhere tangentiale Geschwindigkeit, da weiter weg.
2) Abbildungsfehler am Rand vom Objektiv
3) Wenn der Astrotracer den Sensor dreht, muss er ihn um den Punkt drehen, bei dem er die Erdachse vermutet/misst. Wenn er da nicht richtig kalibriert ist (bzw. es nicht genauer geht), dann dreht er um den falschen Punkt. Das würde man natürlich am Rand auch am frühesten sehen.

Ich hab so etwas schon einmal bei einer Canikon gesehen, von daher tippe ich auf 2, aber wie gesagt...

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

So 6. Mai 2018, 21:36

:cap: Danke Udo!
Jetzt weiß ich worauf ich achten muss, wenn ich das nächste mal in die Sterne gucke.

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

So 6. Mai 2018, 22:09

Ohne mit dem Astrotracer gearbeitet zu haben. Ich dachte immer, dass dieser den Sensor entgegen der Erdrotation dreht und damit prinzipiell unabhängig von der Brennweite und Himmelsrichtung alle (still stehenden) Sterne punktförmig abgebildet werden sollten, zumindest theoretisch :?:

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

So 6. Mai 2018, 22:13

Aber der Astrotracer ist halt auf die Beweglichkeit des Sensors beschränkt - und irgendwo ist da nun mal Ende ... ')

Re: Sternenhimmel mit und ohne Astrotracer [NMZ]

Mo 7. Mai 2018, 08:04

xy_lörrach hat geschrieben:...
Ohne Astrotracer gibt es ja eine Faustformel (600 s/Brennweite) die einen grob dahin führt was maximal möglich ist, ohne dass die Sterne Streifen ziehen.

Für die verwendete Pentax KS-2 ist es eher 400s/Brennweite, da die Pixel kleiner sind als bei K-1 (oder den meisten anderen FF). Auch mit dieser Regel werden Sterne noch verschmiert; nur eben um so wenige Pixel, dass es nicht stört:

1. Die Erde dreht sich an einem Tag einmal (360°) um sich selbst; also pro Sekunde um etwa 0.004167° .
2. Das Samyang 10mm f2,8 hat einen Bildwinkel von 109,5°. Ein Grad des Bildwinkels wird bei der hier benutzen APS-C Kamera auf etwa 49,9 Pixel abgebildet.

Wendest Du nun die Daumenregel an: 400s/Brennweite, kommst Du auf eine maximale Belichtungszeit von 40s.
In diesen 40s dreht sich die Erde etwa 0,17° (siehe 1. )
Am Rand des Bildes werden diese 0,17° maximal auf etwa 8,3 Pixel (siehe 2. ) abgebildet.
Bedeutet, dass ein 1 Pixel großer Stern einen Strich mit 8 Pixel Länge erzeugt. (In der Nähe des Polarsterns ist es sehr viel weniger).

Auch dies ist nur eine Vereinfachung, zeigt aber vielleicht den Gedanken hinter der Daumenregel...

Bedeutet auch:
a) Willst Du weniger Strichspur am Rand, belichtest Du eben kürzer. Z.B. 200s/Brennweite.
b) Liegt Dein Objekt näher am Polarstern, versuch's doch mal mit 800s/Brennweite.

(c) Mit Astrotracer verlängern sich diese Zeiten um mir unbekannte Werte...)
Antwort schreiben



Hosted by iphpbb3.com

Impressum | Datenschutz