Moin.
vielen Dank für die Anmerkungen zu den Fotos und den kritischen Anmerkungen zu den Belichtungszeiten. Darauf war ich aber schon gefasst.

Ich will mal versuchen auszudrücken, was mich dabei reitet:
Hinsichtlich der Frage, welche Belichtungszeit denn die richtige ist, kann man sich streiten, wenn man denn will - ich will nicht. Für mich ist es einfach Geschmackssache und eine Frage der Emotionen, die ich damit erzeugen möchte. Ich bin bekennender "Wasserglattbügeler". Ich mag das, wenn das Wasser glattgezogen, verträumt, märchenhaft und evtl. ein wenig surreal anmutet. Die langen Belichtungszeiten sind also durchaus gewollt und genau mit diesem Vorsatz bin ich da auch hingefahren und ins Wasser gestiegen. Für mich strahlt ein so abgelichteter Bach eine gewisse Ruhe aus. Kürzere Belichtungszeiten bringen in meinen Augen eine gewisse Unruhe ins Bild. Ich möchte aber grundsätzlich beim Betrachten der Bilder eine gewisse Ruhe empfinden.
Bei meiner Sichtweise stellt sich dem ein oder anderen dann evtl. die berechtigte Frage, ob das Bild überhaupt noch etwas mit der Realität zu tun hat. Für mich muss es das in diesem Fall vordergründig gar nicht. Mir kommt es mehr auf die Emotionen an, die das Bild beim betrachten - bei mir - auslöst. Wenn ich im Bach stehe und die Fotos mache, genieße ich die Natur und das durchaus laute Rauschen des Baches. Beim betrachten der Bilder habe ich dann dieses Rauschen auch im Kopf, was mir aber zu Hause hingegen dann "zu laut" und störend ist. Die glattgebügelten Bilder erzeugen bei mir beim Betrachten eher ein leichtes, weiches Rauschen, was ich als angenehmer und beruhigender empfinde.
Kürzere Belichtungszeiten habe ich aber durchaus probiert, die sind aber aus obigen Gründen in der Tonne gelandet.
Ausnahme zu oben geschriebenen sind tosende Wasserfälle (gerade im oberen Verlauf der Ilse). Wenn der ganze Wasserfall nur noch weiß ist, wandert das Bild auch in die Tonne. Hier dürfen durchaus Strukturen im Wasser zu sehen sein und es darf auch unruhig wirken. Denn im Gegensatz zum Flusslauf darf es dabei beim Betrachten auch "laut" werden.
Also aus meiner Sicht keine Frage von falsch oder richtig, sondern eine emotionale Frage.
pefknipse hat geschrieben:
#5 Der Felsen rechts ist schon mächtig, man muss ihn überwinden um ins Bild zu finden. Die Tiefe gefällt mir aber sehr gut.
Ja, beim ersten betrachten, ist mir der auch übergewichtig ins Auge gefallen. Aber ich glaube, er trägt dadurch zu einer gewissen Tiefenwirkung des Bildes bei. Beim zweiten Blick fand ich ihn dann nicht mehr als störend.
Michael6 hat geschrieben:
Das natürliche Kaos wirkt aufgeräumt und nimmt das Auge mit ins Bild
Es ist manchmal gar nicht so leicht einen entsprechenden Standort zu finden. Für die interessanten Stellen in der Bachmitte waren meine Gummistiefel aber definitiv zu kurz. Insofern bin ich im Regelfall mehr am Rand geblieben. Ich musste aber auch einiges probieren und vieles ist auch gleich wieder in der virtuellen Tonne gelandet.
Nochmal vielen Dank für Eure Kritiken und Anmerkungen
Diesmal habe ich es übrigens nicht weit geschafft. Der untere Teil der Ilse hat mich zeitlich schon ziemlich in Anspruch genommen. Unter anderem auch weil immer wieder andere Fotografen im Bild waren. Da half dann nur warten. Und gegen Mittag kann immer wieder die Sonne kräftig durch. Da die Kontraste nicht mehr zu bändigen waren, habe ich dann eingepackt.
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Gruß
Carsten
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